Stolperstein für Heinrich, Selma Stein, geb. Stein, und Ilse Stein

Heinrich Stein, geboren am 02. November 1885 in Offenbach, war als Reisender tätig, seine Frau Selma, ebenfalls eine geborene Stein und am 19.02.1894 in Büttelborn geboren, war Hausfrau. Das Paar wohnte in der Bieberer Straße 35 in Offenbach. Am 22. Februar 1922 wurde Tochter Ilse geboren.

Während ihrer Schulzeit pflegte Ilse Stein regen Kontakt mit christlichen Schulkameradinnen und feierte mit ihnen ihren Geburtstag in der Wohnung der Familie. Der Kontakt ging verloren, als Ilse Stein die öffentliche Schule verlassen musste. Sie erlernte das Schneiderhandwerk und war in diesem Beruf tätig.

Mit ihren Eltern erlebte sie die Diskriminierung und Verfolgung der Juden in Offenbach. Ihr Vater wurde am 16. November 1938 verhaftet und in das KZ Dachau gebracht, wo er bis zum 29. Dezember 1938 inhaftiert war. Nach seiner Entlassung blieb die Familie in Offenbach -  eine Emigration ins Ausland war aus finanziellen Gründen nicht möglich, da der Vater Heinrich nunmehr nur noch als Hilfsarbeiter tätig war.

Im Dezember 1939 musste die Familie die Wohnung in der Bieberer Straße 35 verlassen und in die Luisenstraße 6 umziehen, wo noch weitere 24 Juden und Jüdinnen wohnten. Dort lebte die Familie Stein bis zum 30. September 1942, dann wurden sie mit den Hausbewohnern und vielen weiteren Offenbacher Juden über Darmstadt nach Polen deportiert. In der Meldekarte der Familie Stein steht: Ab 09.10.1942 verreist.