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2016 haben die Stadtverordneten den „Masterplan 2030“ beschlossen. Er bildet die Grundlage zur Entwicklung der Stadt Offenbach bis 2030. Wie ist der Umsetzungsstand der mit Bürger*innen definierten 10 Schlüsselprojekte? Was ist bereits realisiert und was in Planung? Das Büro Albert Speer und Partner hat einen umfangreichen Check-Up durchgeführt.
Stand der Schlüsselprojekte - Zahlen und Fakten
Die 10 Schlüsselprojekte bestehen aus vielen Maßnahmen, wovon 33 Prozent bereits realisiert sind, 45 Prozent befinden sich in Umsetzung, 5 Prozent gelten als Daueraufgabe und 16 Prozent stagnieren oder müssen noch angefangen werden.
Gesamtstädtische Freiraumqualitäten verbessern und vernetzen
Offenbach ist mit seinen Parks, den Waldflächen, dem Mainufer und dem Mainbogen eine grüne Stadt. Teilweise fehlen aber die innerstädtischen Verbindungen dieser kleinen und größeren Oasen untereinander. Ein Ziel des Masterplans ist es, die grünen Orte besser miteinander zu verknüpfen, zum Beispiel durch das Pflanzen von Bäumen in Straßenzügen und die Aufwertung des Mainufers. Ein grünes Band soll sich durch Offenbach ziehen.
Die Innenstadt soll ein attraktiver Treffpunkt und Identifikationsort werden. Zentrales Projekt ist das 2020 beschlossene „Zukunftskonzept Innenstadt“. Es gibt die zukünftige Innenstadtentwicklung mit 14 Fokusprojekten vor. Das Leitmotiv ist: Es braucht verschiedene Anlässe, um in die Innenstadt zu kommen. Diese Anlässe gilt es zu schaffen. Aktuell ist der Rathaus-Pavillon am Stadthof ein zentrales Element: Mit Veranstaltungen und Aktionen trägt er dazu bei, Menschen in die Innenstadt zu locken. Koordiniert werden diese Aktivitäten durch die Agentur Mitte, die zur Umsetzung der Ideen aus dem Zukunftskonzept geschaffen wurde. Diskutiert wird auch die Verlagerung der Stadtbibliothek sowie ihre Neuausrichtung als „Station Mitte“.
Büros sind im Rhein-Main-Gebiet für viele Bereiche der Wirtschaft eine wesentliche Grundlage. Der Verkehrsknoten am Kaiserlei ist umgebaut und der Verkehr wird mittels Detektion (Induktionsschleife und Videokamera) gesteuert. Neue Flächen für Büros entstehen. Gleichzeitig ist von zentraler Bedeutung, dass keine Bürowüste entsteht. Wesentliche Bausteine für Aufenthaltsqualität in der Mittagspause und nach Büroschluss sollen zwei Bereiche darstellen: ein Park mit Gastronomie und Öffnung zum Main, der Park am „Nordkap“, sowie die Weiterentwicklung des Brüsseler Platzes zu einem Platz, um den herum gastronomische Angebote bestehen.
Das zuvor industriell genutzte Areal am Hafen soll ein pulsierendes, neues Stadtquartier werden, das positiv auf das Nordend ausstrahlt. In den letzten Jahren wurde das Quartier mit der Hafentreppe und neuen Wohnmöglichkeiten sowie Gewerbeflächen attraktiv. Mit dem Neubau der Hochschule für Gestaltung (HfG) kommt noch mehr Leben in das Viertel. Die Ludwigstraße verbindet als Kreativmeile die Quartiere nördlich und südlich der Heyne-Fabrik, die Entwicklung von Offenbach zu einem bedeutsamen Zentrum der Kreativ- und Kulturwirtschaft im Rhein-Main-Gebiet setzt sich fort.
Bereits realisiert wurden: Bauabschnitte im Westen des Hafens, neue öffentliche Parks für mehr Aufenthaltsqualität, Heyne-Fabrik ist bereits Standort für viele kreative Unternehmen, Ansiedlung hochleistungsfähiger Datenserver auf dem EVO-Areal als Hintergrund digitaler Innovationen und kreativwirtschaftlicher Entwicklung sowie Vermarktung der Ufergrundstücke.
Entwicklung des Innovationscampus
Auf dem Gelände der ehemaligen Farbwerke (Clariant-Areal) entsteht in mehreren Schritten ein attraktiver Gewerbecampus. Innovative Firmen und zukunftsorientierte Nutzungen finden hier ein Zuhause. Im Zuge der Erschließung des Gebiets wird der Kuhmühlgraben erlebbar gestaltet und lädt zum Spaziergang ein.
Um die Erschließung im Offenbacher Osten zu verbessern, sieht der Masterplan eine neue Verbindungsstraße zwischen Bieber-Nord und der Mühlheimer Straße vor. Die Gewerbegebiete werden dadurch in ihrer Standortqualität gestärkt, denn Warenverkehr und Mitarbeitende erhalten so eine bessere Anbindung an das Fernverkehrsnetz. Die Bieberer Straße wird entlastet, sodass sie als zweispurige Allee wieder an frühere Qualitäten anschließen kann.
Offenbach liegt mittendrin. Ob mit dem Rad, mit der Bahn, mit dem Auto oder auch zu Fuß: Offenbach ist sehr gut zu erreichen und an die Region angebunden. Für die Zukunft soll das auch so bleiben und sogar verbessert werden. Der Masterplan schlägt dafür verschiedene Maßnahmen vor, zum Beispiel den Ausbau von Radwegen. Und auch mit der Bahn soll es schneller gehen. Vom Offenbacher Hauptbahnhof mit dem Regionalexpress in 20 Minuten direkt zum Flughafen – 2030 vielleicht keine Vision mehr. Darüber hinaus sieht der Masterplan eine neue Fuß- und Radwegeverbindung nach Fechenheim auf Höhe des Isenburger Schlosses vor.
Offenbach wächst und benötigt mehr Wohnraum für seine Bürger. Offenbach braucht daher neue Wohngebiete. Diese sieht der Masterplan vor allem mit den Neubaugebieten Bürgel-Ost und Bieber-Nord vor.
Dazu gehört als Daueraufgabe: Die Qualifizierung und Bereitstellung notwendiger weiterer Infrastruktur, zum Beispiel Schulen im Schulbausanierungsprogramm sowie Weiterentwicklung des ÖPNV (siehe Anbindung Offenbachs) und Schaffung neuer öffentlicher Grünflächen, Spielplätze und Kitas etc.
In den innerstädtischen Quartieren und den äußeren Stadtteilen spielt sich in Offenbach das Leben ab. Die drei Stadtteile Rumpenheim, Bürgel und Bieber sind aufgrund ihrer Lage im Grünen und ihrer historischen Ortskerne attraktive Wohn- und Versorgungsorte. Damit das so bleibt, müssen sie gestärkt werden. Hierzu sieht der Masterplan die Erarbeitung von Stadtteilentwicklungskonzepten vor.
Der Masterplan hat bereits 2017 deutlich gemacht, dass Offenbach eine Stadt der Chancen ist. 100 Hektar gewerbliche Flächenpotenziale wurden damals identifiziert und Profile der Gewerbegebiete ausgearbeitet: Von den kreativen Köpfen im Nordend, dem Ort für Forschung- und Entwicklung auf dem Innovationscampus am Main bis zur innerstädtischen Produktion und Technologie im „Quartier 4.0“ oder modernen Büros am Kaiserlei. Ziel ist es, Offenbach als vielfältigen Gewerbestandort zu vermarkten.
Daueraufgabe:
Vermarktung des Gewerbestandorts Offenbach durch die städtische Wirtschaftsförderung
Neben dem Stand der Schlüsselprojekte hat das Büro Albert Speer und Partner beim Check-Up auch das Image, die Umsetzungsstrukturen und die Flächenpotenziale untersucht.
Verbesserte Wahrnehmung der Stadt
Die positiven Veränderungen haben auch zu einem Wandel in der Wahrnehmung der Stadt bei den befragten lokalen Akteur*innen sowie deren Geschäftspartner*innen beigetragen. Die Entwicklung des Hafens, die Realisierung wertiger Wohnprojekte, die Ansiedlungserfolge auf dem Innovationscampus sowie die Projekte des Quartier 4.0 am Güterbahnhof Ost und des Hochschulcampus haben dazu beigetragen, dass Offenbach als jung, hipp, kreativ und dynamisch wahrgenommen wird.
Mit dem Claim der neu eingeführten Stadtmarke „Offenbach – Soul OF Hessen“ und der Beteiligung von lokalen Unternehmer*innen an der Kampagne will sich Offenbach als Wirtschaftsstandort und als aufstrebende Stadt in Hessen weiter positionieren.
Die schon im Masterplan Offenbach angedachten und etablierten Steuerungsstrukturen haben sich bewährt und ermöglichen eine konzentrierte und ergebnisorientierte Umsetzung der Schlüsselprojekte. Der Masterplan wird als Richtschnur städtischen Handelns von der Fachöffentlichkeit anerkannt und von lokalen Unternehmern als verlässliche Entwicklungs-perspektive geschätzt. Ebenso hat sich die Partnerschaft und das gemeinsame Verständnis von „Stadt“ und „Wirtschaft“ bewährt.
Der Masterplanbeirat war mit der Einbindung in die Umsetzung des Masterplans zufrieden und konnte die Umsetzung der Masterplan gut begleiten.
Gute Resonanz bei der Beteiligung der Bevölkerung
Die Einbindung und Information der Bürger*innen in den Umsetzungsprozess erfolgt kontinuierlich über Meldungen auf der Internetseite www.offenbach.de/masterplan und den Tag des Masterplans. Hierbei haben bürgernahe Vor-Ort-Formate wie Stadtspaziergänge besonders gute Resonanz er halten. Auch hat das Interesse an der Internetseite zum Masterplan 2022 wieder zugenommen, nachdem sie im Pandemiezeitraum eine geringere Aufmerksamkeit aufgrund weniger Neuigkeiten und Ereignisse erhalten hat. Zur Steigerung der Öffentlichkeitswirksamkeit sollte weiterhin über die Projekte des Masterplans berichtet und ergänzende Möglichkeiten der digitalen Beteiligung eruiert werden.
Flächenpotenziale
Flächenpotenziale für das Gewerbe
Seit 2016 wurden bereits 14 Hektar der Potenzialflächen realisiert. Circa 10 Hektar wurden für andere Nutzungen vorgesehen, sodass für das Gewerbe künftig noch 79 Hektar verbleiben. Darüber hinaus wurden keine weiteren Potenzialflächen identifiziert, daher gilt es, die bestehenden Gewerbeflächen zunächst zu qualifizieren, zu verdichten und in ihrem Bestand zu sichern.
Flächenpotenziale für das Wohnen
Seit 2016 wurden 32 Hektar der Potenzialflächen realisiert. Rund 31 Hektar wurden für andere Nutzungen vorgesehen, dennoch bleibt die Anzahl der potenziellen Wohneinheiten aufgrund einer höheren Dichte und kleineren Wohnungsgrößen gegenüber dem ursprünglichen Ansatz gleich. Rund 37 Hektar Potenzialfläche verbleiben. Darüber hinaus wurden keine weiteren Potenzialflächen identifiziert. Daher gilt es, eine qualitätsvolle Innenentwicklung zu betreiben. Zum Beispiel durch mehr Grün.