Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Zehn Jahre Netzwerk Bildungsberatung Offenbach

20.01.2023

Seit zehn Jahren gibt das Netzwerk Bildungsberatung Offenbach Wissen und Orientierung über das vielfältige Offenbacher Beratungsanagebot. Der gemeinsame Wunsch, das Offenbacher Beratungsangebot transparenter zu gestalten und das gegenseitige Wissen über Beratungsangebote zu verbessern, ist seit der Gründung in 2012 vereinbartes Ziel des Netzwerks, das aktuell rund 30 Beratungsstellen vereint. Das Netzwerk Bildungsberatung ist mit der Geschäftsführung bei der Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung der Volkshochschule Offenbach (vhs Offenbach) angesiedelt.

Leiter der vhs Offenbach Dirk Wolk-Pöhlmann: „Das Netzwerk Bildungsberatung Offenbach ist auch heute noch ein Ort, an dem bereichsübergreifende Entwicklungen und Trends der Bildungsberatung diskutiert und bei Bedarf mit fachlichem Input angereichert werden. Dazu gehört zum Beispiel die digitale Beratung. Damit leistet das Netzwerk auch nach zehn Jahren Bestehen einen Beitrag zur Sicherung der Beratungsqualität in der Stadt Offenbach.“

Ein Motor und Wegbereiter für das heutige Netzwerk Bildungsberatung Offenbach war das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in den Jahren 2009-2014 geförderte Projekt „Lernen vor Ort“. Ein Aktionsfeld war dabei die Bildungsberatung mit dem Ziel, Transparenz und Orientierung hinsichtlich der Angebote herzustellen und durch dichtere Kooperation von Beratungsstellen nützliche Verweise zu Fachberatungen zu ermöglichen. Initialzündung für die Netzwerkgründung war dann die von „Lernen vor Ort“ im Jahr 2011 organisierte Fachtagung „Bildungsberatung in Offenbach“, in der sich die Teilnehmenden mehrheitlich für eine engere Zusammenarbeit aussprachen.

Kooperations- und Qualitätsvereinbarung als Grundlage

Im Ergebnis der Tagung erarbeitete „Lernen vor Ort“ eine Kooperationsvereinbarung für ein neu zu gründendes Netzwerk. Diese umfasste Ziele, Grundsätze der Zusammenarbeit und Vereinbarungen zum Netzwerkmanagement. Als gemeinsames Ziel formulierten die Teilnehmenden, „für Ratsuchende in Offenbach ein umfassendes Bildungsberatungsangebot bereitzuhalten und durch Absprachen der beteiligten Institutionen dafür zu sorgen, dass Ratsuchende die für sie am besten geeignete Bildungsberatungsdienstleistung erhalten“. Mit der Unterzeichnung verpflichten sich Netzwerkpartnerinnen und -partner, mindestens einmal jährlich an einem Treffen teilzunehmen, Informationen zu den Bildungsberatungsdienstleistungen auszutauschen sowie an einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätsentwicklung in der Bildungsberatung mitzuwirken. Die Kooperationsvereinbarung von 2012 unterzeichneten 39 Beratungsstellen. Zum Ziel „Qualitätsentwicklung“ erarbeitete eine Arbeitsgruppe aus dem Netzwerk 2014 eine Qualitätsvereinbarung mit Aussagen zum Beratungsverständnis und zur Gestaltung des Beratungsprozesses. Sowohl die Kooperations- als auch Qualitätsvereinbarung sind bis heute gültig.

Ein Blick zurück und nach vorne

Die grundlegende Zielsetzung des Netzwerks ist die gegenseitige Information und eine Verbesserung der Transparenz der Beratungsangebote in der Stadt Offenbach. Dieser gemeinsame „Netzwerk-Kern“ trägt die Netzwerkarbeit seit zehn Jahren.

Hierfür steht auch das erste gemeinsame Produkt, der „Wegweiser Beratungsstellen in Offenbach“. Der Wegweiser war und ist für die Netzwerkarbeit sinnstiftend und fördert die Zusammenarbeit. Leiter der Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung Kai Seibel: „Der Wegweiser wird von den Beteiligten als große Unterstützung bei der täglichen Arbeit gesehen. Er wird seit 2013 vom Netzwerk herausgegeben und informiert im handlichen Pocket-Format über das lokale Beratungsangebot.“ Mittlerweile sind mehr als 50 Beratungsangebote aufgenommen worden. „Somit schafft er Transparenz für Fachkräfte in den Beratungsstellen, für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie für Ratsuchende selbst“, erläutert Kai Seibel weiter. Die Fachstelle hat die Geschäftsführung des Netzwerks 2014 übernommen. 

Der Wegweiser wird in Absprache mit dem Netzwerk regelmäßig aktualisiert und die Überarbeitung von der Geschäftsführung koordiniert. Die Kosten der Aktualisierung teilen sich einzelne Mitglieder. Eine Herausforderung besteht darin, die Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit des Wegweisers zu verbessern und ihn in eine digitale Form, wie zum Beispiel in eine „digitale Beratungslandkarte“ zu überführen. Zu finden ist der „Wegweiser Beratungsstellen in Offenbach“ unter dem unter stehenden Link.

Wie in allen Netzwerken lebt auch das Netzwerk Bildungsberatung von Aktivität und Beteiligung. Für die Geschäftsführung stellen sich aufgrund der unterschiedlichen Partnerinnen und Partner im Netzwerk besondere Herausforderungen. Nicht alle betrachten ein Thema immer mit der gleichen „Tiefenschärfe“. Dieser Herausforderung begegnen die Akteurinnen und Akteure mit der Bündelung von Informationen bei Netzwerktreffen: Es gibt zu Beginn einen allgemeinen Informationsblock „Was gibt es Neues im Netzwerk“ und nachfolgend einen Block mit einem „Spezialthema“, zum Beispiel „Corona und Beratung“. Zur gemeinsamen Qualitätsentwicklung werden seit Beginn der Netzwerkarbeit über Weiterbildungsangebote für Mitarbeitende von Beratungsstellen informiert und Bedarfe abgefragt. Dazu gehören unter anderem Fortbildungen für Verwaltungskräfte von Beratungsstellen oder Fortbildungen zu Einfacher Sprache und Beratung. Anmeldungen zu Weiterbildungen werden über die Geschäftsführung abgewickelt. Die Qualitätsvereinbarung des Netzwerks Bildungsberatung kam ebenfalls in einer frühen Phase der Netzwerkarbeit auf die Tagesordnung. Die Vereinbarung sollte auch die Bedeutung des Themas für die Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner – nach innen – und für die Bildungs- und Beratungslandschaft – nach außen – verdeutlichen. Eine Herausforderung bestand darin, nicht in Konkurrenz zu bestehenden Qualitätsleitlinien der Partnerinnen und Partner zu treten und die Vielfalt zu berücksichtigen. Mit der Qualitätsvereinbarung ist dies gelungen. 29 Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner (Stand April 2021) haben die Vereinbarung unterzeichnet.

Netzwerkmanagement und Ansprechpartner:

Entsprechend der Kooperationsvereinbarung übernimmt das Netzwerkmanagement bis heute die vhs Offenbach, anfangs noch vertreten durch „Lernen vor Ort“. Mit Auslaufen des Projekts hat die an der Volkshochschule Offenbach gegründete Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung die Geschäftsführung des Netzwerks übernommen. Das Netzwerk trifft sich ein- bis zweimal im Jahr.

Erläuterungen und Hinweise