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Stadt Offenbach

Geschwister-Scholl-Schule soll bis 2023 saniert und erweitert werden

28.01.2020

Die Aula der Geschwister-Scholl-Schule

Schulbausanierung- und Erweiterung so intensiv wie nie: Aktuell stehen neben Baumaßnahmen wie dem Neubau der Fröbelschule, den Planungen für die Kita und Grundschule Bieber-Nord, der Bachschule, Ernst-Reuter-Schule sowie der Cafeteria in der Humboldtschule und einem neuen Gymnasium am Standort Offenbach-Ost auch die drei Großprojekte Erweiterung und Sanierung der Mathildenschule, Edith-Stein-Schule und schließlich der Geschwister-Scholl-Schule auf der Agenda des Bereiches Hochbaumanagement beim Amt für Stadtplanung-, Verkehrs- und Baumanagement. „Damit“, erklärt Planungs- und Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß, „bewegen wir gerade das größte Volumen an gleichzeitigen Projekten, rund 85 Millionen Euro sind für diese drei Schulen vorgesehen.“

Ein Kraftakt, denn derzeit sind immerhin fünf Stellen im Hochbaumanagement unbesetzt. Mit dem jetzt gefassten Grundsatzbeschluss des Magistrats kann nun die dringend sanierungsbedürftige Geschwister-Scholl-Schule angegangen werden, von den sechs Gebäuden der vierzügigen Gesamtschule im Stadtteil Bieber sind drei sowohl bauliche als auch energetisch in die Jahre gekommen. 590 Schülerinnen und Schüler werden aktuell dort unterrichtet, mit Beendigung der Baumaßnahmen im Jahr 2023 werden rund 900 Kinder und Jugendliche die dann sechszügige Schule besuchen. Denn jede Sanierung wird inzwischen auch zur Erweiterung genutzt, um auf den Zuzug und das Bevölkerungswachstum zu reagieren.

Abriss, Neubau und Erweiterung

Bei dem in den 1960er Jahren nach den Plänen des Architekten Franz Schuster gebauten sogenannten Schusterbau ist eine Sanierung zu unwirtschaftlich, deshalb dieser abgerissen und durch einen zeitstöckigen Neubau ersetzt wird. Statt der bisherigen 18 Klassenräume, die mit drei mittig angeordneten Treppenhäusern verbunden waren, teilen sich dann jeweils zwei Jahrgänge ein Geschoss aus zwei Modulen mit jeweils sechs Klassenräumen. „Schule hat sich verändert, statt reinem Frontalunterricht gibt es heute auch Gruppenarbeit und Differenzierungsräume“, erklärt Projektleiterin Astrid Reese vom Hochbaumanagement die Pläne. „Wir haben jeweils einen Jahrgang um eine offene Mitte gruppiert, das fördert den Austausch zwischen den Schülern und bietet ihnen aber auch Platz zum Arbeiten und zum Aufenthalt.“ Dafür wurden den für jeweils 25 Schüler vorgesehenen 70 Quadratmeter großen Klassenräumen drei bis vier Quadratmeter „abgeknapst“.

Zeitgemäßes Lernen in ansprechenden Räumen

Herzstück der Geschwister-Scholl-Schule ist das zweistöckige Aula-Gebäude, in dem sich die Verwaltung, Lehrerzimmer sowie in der oberen Etage Klassenräume befinden. Als energetisch sanierungsbedürftig, aber architektonisch gelungen bezeichnet die Planerin das ebenfalls in den 1960er Jahren errichtete Gebäude, dessen Außengestaltung auch den Neubau bestimmen wird. So werden das verklinkerte Erdgeschoss und die Fensterbänder auch beim Neubau und dem Fachklassengebäude übernommen. Im Gebäude selbst werden Räume neu organisiert, so zieht beispielsweise die Bibliothek von der Cafeteria um, und die haustechnischen Anlagen sowie die Wand,- Decken, und Bodenbeläge werden erneuert. Erhalten bleibt die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.

Saniert wird auch das Fachklassengebäude aus dem Jahr 1984.  Weil der Schusterbau die Heizzentrale beherbergte, werden Holzpelletkessel und Gasspitzenlastkessel jetzt in einem Anbau beim Fachklassengebäude untergebracht. Im Gebäude selbst werden Fenster, Haustechnik und Wand-, Decken- und Bodenbeläge ausgetauscht, ein Aufzug sowie Fluchttreppen angebaut sowie Dach und Fassade energetisch saniert. Als Massivbau mit Sichtbetonfertigteilen gebaut, lässt die Statik kein Gründach zu, erläutert Reese.
Nicht berührt werden die 2006 gebaute Cafeteria, die Zwei-Feld-Sporthalle aus dem Jahr 2011 und das Hausmeisterhaus, das zwar ebenfalls in den 1960er Jahren entstanden, aber noch in einem guten Zustand ist.

Konjunkturell und planungsbedingte Kostenentwicklung

Abbruch und Neubau entsprechen zwar der wirtschaftlichsten Variante, trotzdem liegen die Gesamtkosten nun bei rund 29,5 Mio. Euro und sind aufgrund der weiteren Planungsvertiefung sowie konjunkturell bedingt höher als bei der Variantenplanung zum Zeitpunkt des Erweiterten Grundsatzbeschlusses im September 2018. Das Projekt wird jetzt zügig vorangetrieben, in zwei Wochen soll die Stadtverordnetenversammlung den Projekt- und Vergabebeschluss fassen, damit im Sommer mit dem Abbruch des Schusterbaus begonnen werden kann. Die Klassen werden dann in einem Interimsgebäude auf dem Schulhof untergebracht.

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