DeutschSommer 2018: Deutsch lernen und Spaß haben
Mit einem großen Abschlussfest im Schullandheim Wegscheide in Bad Orb ist jetzt der neunte Offenbacher DeutschSommer zu Ende gegangen. Rund 30 Grundschulkinder der dritten Jahrgangsstufe verbrachten hier drei ebenso lehrreiche wie spannende Ferienwochen und verbesserten ihre Sprachkenntnisse.
Auch nach den Ferien der Sprache auf der Spur
Nach den Ferien wird die Sprachförderung schulbegleitend in Offenbach fortgesetzt. Als DeutschSommer-Detektive können die Mädchen und Jungen noch ein halbes Jahr lang „der Sprache auf der Spur“ bleiben.
„Mein Kind ist total begeistert und will am Wochenende gar nicht nach Hause“, sagt eine Mutter beim Elternabend im Rathaus. Etwa zur Halbzeit des städtischen Sprachförderprojektes haben die Mütter und Väter der neun bis zehn Jahre alten Kinder Gelegenheit, sich über den bisherigen Verlauf der Sprachferien zu informieren und mit dem Pädagogenteam Einzelgespräche über Lernfortschritte und Entwicklung ihres Kindes zu führen.
Mit dabei an diesem Abend: Jasmin Hambach vom Offenbacher Bildungsbüro und ihre Kollegin Nadira Korkor, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte. Denn viele Eltern haben Fragen, wie sie selbst ihre Deutschkenntnisse verbessern oder sich anderweitig aus- und weiterbilden lassen können.
Drei Wochen im Spessart
Für ihre Kinder auf der Wegscheide geht zu dieser Zeit bereits die zweite Sprachferienwoche zu Ende. Insgesamt drei mal fünf Tage verbringen sie in der schönen Naturlandschaft des Spessarts. An den Wochenenden sind die Mädchen und Jungen jeweils zu Hause und schildern den Eltern ihre vielen neuen Eindrücke.
Gleich zu Beginn der zweiten Woche, bevor es mit dem Bus wieder nach Bad Orb ging, hatte Sonja Elfe, Leiterin der Offenbacher Kinder- und Jugendbibliothek, die Kinder mit der breit gefächerten medialen Angebot der städtischen Einrichtung vertraut gemacht.
Anschließend setzten sich die Jungen und Mädchen im Klingspor-Museum unter der Anleitung von Monika Jäger, wissenschaftliche Volontärin, mit dem Thema Buch und Schrift auseinander und erarbeiten jeweils ein kleines Künstlerbuch.
Sprachförderung und Freizeitprogramm seit 2010
Bereits seit 2010 erhalten Offenbacher Grundschulkinder mit besonderem sprachlichen Förderbedarf unter dem Motto „Ferien, die schlau machen“ kurz vor dem Wechsel in die für ihre weitere Schullaufbahn wichtige vierte Jahrgangsstufe drei Wochen lang Sprach- und Theaterunterricht in kleinen Gruppen.
Nachmittags nehmen die Kinder an einem spannenden, ebenfalls sprachorientierten Freizeitprogramm teil. Dazu zählen viele Workshops, Singen und Musizieren‚ aber auch Grillen am Lagerfeuer und Übernachten im Freien, Waldwanderung und Plantschen im Bach. Ausgefüllte Tage ohne Handy und Computer, dafür mit vielen neuen Erlebnissen und Erfahrungen.
Auf der Wegscheide wird nur Deutsch gesprochen
Gesprochen wird ausschließlich deutsch. Projektleiter Jörg Muthorst: „Das ist wichtig für die Lernentwicklung, denn viele Kinder kommen aus Familien mit ausländischer Herkunft und zu Hause wird sich oft nur in der Muttersprache unterhalten.“
Zehn der 15 Offenbacher Grundschulen beteiligten sich in diesem Jahr am DeutschSommer. Die sprachlichen Lernerfolge werden ausgewertet. Vergangenes Jahr konnten über 80 Prozent der teilnehmenden Jungen und Mädchen ihre Sprachkenntnisse deutlich verbessern.
Weitere Sprachferienwoche nach Weihnachten
Die dreiwöchigen Sprachferien sind nun zu Ende. Doch mit der Sprachförderung geht es weiter. Nach den Sommerferien, ab 21. August, können die Kinder als „DeutschSommer-Detektive“ schulbegleitend an jeweils zwei Nachmittagen in der Woche in Offenbach „der Sprache auf der Spur“ bleiben und zudem im „Endspurt“, einer weiteren Sprachferienwoche in den Weihnachtsferien, das Erlernte auf der Wegscheide noch vertiefen.
Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß: „Das je zur Hälfte von der Stadt Offenbach und der Frankfurter Erhard-Kunert-Stiftung finanzierte Sprachförderprogramm ermöglicht Offenbacher Kindern ein halbes Jahr lang eine kontinuierliche, nachhaltige Sprachförderung und hilft ihnen damit, ihre Startchancen zu verbessern.“
Sollten bei den Sprach-Detektiven Plätze frei bleiben, können die Grundschulen noch förderbedürftige Kinder der vierten Jahrgangsstufe empfehlen, bei denen es aus terminlichen Gründen nicht mit der Teilnahme an den Sprachferien geklappt hatte.