Das Vorhaben des Jugendamtes umfasst drei Projekte und zielt auf die Unterstützung von intensiv die Schule verweigernden Jugendlichen (Projekt 1), von abschlussgefährdeten Jugendlichen am Übergang Schule-Beruf (Projekt 2) sowie von neu zugewanderten Jugendlichen mit besonderem Integrationsbedarf (Projekt 3). Während das Projekt 2 direkt an Bach- und an Mathildenschule umgesetzt wird, werden die Projekte 1 und 3 zentral durchgeführt mit einer Zuständigkeit für alle Fördergebiete und Schüler/innen aller sechs kooperierenden Schulen (Bachschule, Ernst-Reuter-Schule, Mathildenschule, Edith-Stein-Schule, Geschwister-Scholl-Schule, Schillerschule). Insgesamt kann das Jugendamt für die Arbeit in den drei Projekten bis zu 4,0 Stellen einsetzen, die ihre Arbeit in drei Etappen zeitversetzt (zwischen 01.05.2015 und 01.01.2016) beginnen.
Projekt 1: Reintegration von intensiven Schulverweigerern in die Schule
Das Projekt zielt auf die Reintegration von intensiven Schulverweigerern in die Schule. Es wird in allen Fördergebieten und in enger Kooperation mit dem Staatlichen Schulamt, den Haupt- und Realschulen mit Förderstufe sowie den Gesamtschulen der Stadt umgesetzt. Alle Schüler/innen mit 21 und mehr Fehltagen im Schulhalbjahr werden dem Projekt vom Schulamt bzw. den Schulen genannt, sie sind die Hauptzielgruppe des Projektes. Die Jugendlichen werden über aufsuchende Arbeit (Hausbesuche, Jugendeinrichtungen,…) kontaktiert, um sie an das Case Management heranzuführen. Im Case Management wird mit jedem Jugendlichen und seinen Erziehungsberechtigten eine Zusammenarbeit vereinbart und auf Basis einer Diagnostik werden mit ihm Ziele zur Reintegration vereinbart. Mit der Schule wird ein gemeinsamer Förderplan entwickelt und umgesetzt. Flankierend wird jedem Jugendlichen die Teilnahme an einem Mikroprojekt ermöglicht.
Das Projekt stellt eine Ergänzung zu den vorhandenen Ressourcen und Strukturen („Jugendhilfe an Schule“) der Fachstelle Jugendhilfe-Schule in der Zusammenarbeit mit den Schulen dar.
Projekt 2: Jugendhilfeförderung am Übergang Schule-Beruf
Das Projekt ist Bestandteil des rechtskreisübergreifenden Kooperations-Vorhabens „Abschluss mit Anschluss“, das im achten und neunten Jahrgang an der Bach- und der Mathildenschule gemeinsam vom Staatlichen Schulamt, der Agentur für Arbeit, dem Amt für Arbeitsförderung, dem Jugendamt, der MainArbeit und den Kammern umgesetzt wird. Ziel ist es, die Zahl der Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, zu reduzieren und die Zahl der Jugendlichen zu erhöhen, die nach der Schule erfolgreich in die Duale Ausbildung münden.
Das „JUGEND STÄRKEN im Quartier“-Projekt umfasst innerhalb des Gesamtvorhabens zum einen die Erstellung eines Schülerprofils für alle Jugendlichen (Clearing-Funktion). Zum anderen beinhaltet es das Case Management für jene Jugendlichen, die Gefahr laufen, den Schulabschluss nicht zu erlangen und deren Perspektive am Übergang Schule-Beruf besonders prekär ist. Ziel ist es, diese Jugendlichen zum Schulabschluss zu begleiten, sie in eine Ausbildung zu vermitteln oder – falls es diese Option (noch) nicht gibt – ihnen die Teilnahme an einer Maßnahme am Übergang Schule-Beruf zu ermöglichen. Aktivitäten in den Mikroprojekten können die Jugendlichen in ihrer Lernbiografie und Persönlichkeitsentwicklung unterstützen.
Projekt 3: Förderung und Integration von Seiteneinsteigern
Das Projekt reagiert auf die hohe Zuwanderungsdynamik aus EU-2- (Bulgarien und Rumänien) und EU-10-Staaten (u.a. Polen) in die Stadt. Das Projekt kooperiert mit dem Schulamt, den Hauptschulklassen der Haupt- und Realschulen mit Förderstufe und den Gesamtschulen der Stadt. Ein Ansatz ergibt sich aus der Anbindung an die dortigen Intensivklassen und -kurse, in denen Seiteneinsteiger mit dem Schwerpunktpunkt Förderung, Erwerb und Gebrauch der deutschen Sprache unterrichtet werden. Das Projekt unterstützt aber auch weitere neu zugewanderte Jugendliche aus den genannten Staaten mit Clearing und niedrigschwelliger Beratung sowie Case Management. Ziel ist es, den Jugendlichen ressourcen- und interessensorientierte Angebote zu unterbreiten, die den Fokus Spracherwerb ergänzen und die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern sowie ihnen gesellschaftliche Teilhabe und Mitgestaltung ermöglichen. Hierfür eignen sich die Mikroprojekte in besonderem Maße.