Menschenrechte sind universell – gilt das auch für die Rechte von Kindern und Jugendlichen? Zum 31. Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention hat die Hessische Landesregierung im November 2020 das Jahr der Rechte für alle Kinder und Jugendlichen „KinderRechte!“ ausgerufen Bis zum 20. November 2021 gibt es verschiedene Veranstaltungen und machen sich Prominente für die Rechte der jüngsten Bürgerinnen und Bürger stark. Die Abteilung Kinder- und Jugendarbeit des Jugendamts nimmt dieses Thema zum Anlass, in den kommenden Monaten nochmals besondere Akzente zu setzen. Schließlich sollen sich Kinder und Jugendliche ihrer Rechte bewusst sein und diese auch durchsetzen können. Die Teams der Jugendtreffs und -zentren haben verschiedene Angebote entwickelt zu spannenden Auseinandersetzungen mit dem Jahresthema, das auch Eltern, Politik, Schule und andere Akteure, die einen Einfluss auf die Umsetzung der Rechte für Kinder und Jugendliche haben, interessieren sollte:
Im KJK Sandgasse soll ein Song zum Thema geschrieben werden, außerdem sind selbstgestaltete Plakate, Sprühkreide-Aktionen und ein Podcast geplant. Jugendhilfe an Schule möchte an Projekttagen spielerisch zur Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderrechte anregen und stellt es in den Mittelpunkt des Sozialtrainings. Das Juz Bürgel/ Rumpenheim veranstaltet einen Schreibwettbewerb, bei dem Kinder und Jugendliche ihren Gedanken freien Lauf lassen können. Außerdem trifft sich wöchentlich eine Gruppe, die mit Mangas eine Geschichte zum Thema geschrieben hat, die in einem nächsten Schritt verfilmt werden soll. Im Juz Lauterborn ist ein Theaterprojekt geplant, um sich auf diese Weise den Kinderrechten zu nähern und dabei in verschiedene Rollen schlüpfen zu können und das Juz Falkenheim informiert vor Ort und auf der Homepage mit einem Quiz über Kinderrechte Außerdem haben sich einige musikbegeisterte Jungs bereits Gedanken gemacht und im Studio des Juz in der Neusalzer Straße erste Tonspuren aufgenommen. Weil Kinderrechte aber auch konkret sind, plant das Team des Juz Falkenheim, mit der App „Stadtsache“ Ideen und Verbesserungsvorschläge für den nahegelegenen Spielplatz zu sammeln und sich damit aktiv in die Spielplatzgestaltung einzubringen. Das Juz Nordend plant schließlich einen eigenen kleinen Film.
„Kinder- und Jugendrechte“ in Intensiv- und Übergangsklassen
„Ich habe Rechte“ – dieses Selbstverständnis ist vielen Menschen oft nicht bewusst, erst recht nicht, wenn sie dabei sind, sich neu in eine Gesellschaft einzufinden. Daher fokussieren die Teams des Jugendbildungswerks insbesondere die Intensivklassen, die Neuankömmlingen mit Informationsvideos in leichter Sprache über ihre Rechte als Kinder und Jugendliche informieren. In einem interaktiven Quiz können sie zudem spielerisch ihr Wissen testen und werden angeregt, sich auch untereinander darüber auszutauschen. Mit selbstgestalteten Plakaten soll das Thema auch nachhaltig im Klassenraum sichtbar bleiben. Für junge Erwachsene, die sich gerade an der Schwelle zum Beruf befinden, geht es zunächst um die Themen Verselbstständigung und berufliche Orientierung, die ohne das Recht junger Menschen auf Bildung und Unterstützung kaum möglich wären. Auch hier geht es darum, zu sensibilisieren und ein Bewusstsein für Zusammenhänge und Möglichkeiten zu schaffen.
Sofern es die Corona Pandemie zulässt, soll es im November eine gemeinsame Abschlussveranstaltung geben, außerdem ist die Ausstellung der Ergebnisse im Rathaus geplant.
„Die Rechte von Kindern und Jugendlichen sind leider noch immer nicht umfassend bekannt und umgesetzt“, findet Jugenddezernentin Sabine Groß und begrüßt den diesjährigen Schwerpunkt: „Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche mit dem Wissen um ihre Rechte zu ermächtigen, damit aus ihnen mündige verantwortungsvolle Menschen werden können – die Angebote der Jugendarbeit leisten hier ganzjährig einen wichtigen Beitrag. Jetzt liegt es an uns Erwachsenen, die Belange der jüngsten und jungen Erwachsenen auch ernst zu nehmen.“
23. Juni 2021