Wenn sich Nachwuchs ankündigt, ändert sich das Leben. Zu dieser Binsenweisheit gesellt sich eine weitere: Der Name spiegelt den Charakter, sagt man, weshalb die Auswahl werdende Eltern vor eine kniffelige Aufgabe stellt. Nicht zu verbreitet soll er sein, nicht zu modisch, aber auch nicht altbacken, sondern ein zudem positiv besetzter, klangvoller Name. Während nun Promis öfter zur Exzentrik neigen und ihre Kinder nach dem Geburtstag schlicht „Wednesday“ nennen, eben Mittwoch ("Harry Potter"-Star Rupert Grint), nach Jahreszeiten wie Christina Aguileras Tochter „Summer Rain“, Orten, wie „San Diego“ (Sohn von Verena Pooth), oder diese, sehr ausgefallen, wie der Spross von Elon Musk „X Æ A-12“ heißen, sind deutsche Eltern in der Regel bodenständiger: Emilia und Noah führten im unlängst zu Ende gegangenen Jahr das Ranking bundesweit an. In Offenbach findet sich Noah erst an dritter Stelle der Namen, während es Emilia in der hiesigen Statistik der weiblichen Vornamen nicht mehr in die Top Ten schaffte. Insgesamt 1.930 Kinder erblickten 2024 in Offenbach das Licht der Welt, davon waren 1.019 Jungs und 921 Mädchen.
Spitzenreiter bei den Offenbacher Eltern waren die slawischen Ursprungs gütige und liebe Mila sowie „die Prinzessin“ oder „die Fürstin Sara“, ein Name hebräischen Ursprungs, für Mädchen sowie der arabische Name für Mose, Musa, für Jungs. Mila und Sara wurden jeweils zehn Mal gewählt, 13 Jungen hören nun auf den Namen Musa.
Im Persischen ist aus der herrschaftlichen Zuschreibung Saras übrigens Amira geworden, neun im Jahr 2024 geborene Mädchen tragen nun diesen Namen. Neun Mal vergeben wurden auch Lina, Mia, Mira. Während Lina aus dem arabischen Sprachraum kommt und „weich“ oder „zart“ bedeutet, hat der Name Mia mehrere Ursprünge, am wahrscheinlichsten ist aber eine hebräische oder aramäische Herkunft, dort steht er für „das Geschenk Gottes“ und „die Geliebte“. Mira schließlich gilt als Kurzform verschiedener weiblicher Namen und hat lateinische, slawische, kurdische und arabische Wurzeln. Der Vorname Mira gehört schon länger zu den beliebtesten Namen in Deutschland.
Wahlweise in den Norden oder in den Nahen und Mittleren Osten führt die Spur des Namens, der in der Gunst der Eltern bei den Jungen den zweiten Platz belegt: So bedeutet Malik auf grönländisch „Meer“ oder „Welle“, während er im arabischen Sprachraum für den „König“ steht. Zwölf Mal wurde dieser Name gewählt. Ebenso oft wurde der Vorname Noah gewählt, er erinnert an die mythologische Figur des zehnten Urvaters nach Adam. Den dritten Platz teilen sich Elias, Liam und Rayan, jeweils zehn Eltern wählten diese Namen für ihren Nachwuchs. Der männliche Vorname Elias bedeutet übersetzt „mein Gott ist Jahwe“ und ist hebräischen Ursprungs. „Der entschlossene Beschützer“ und „der Willensstarke“ steckt in dem Namen Liam, einer Kurzform des englischen Namens William, während Rayan im Koran auf das siebte Tor des Himmels verweist. Auf Persisch bedeutet der Name übrigens auch "der Denker“ und „Der Kluge".
Auf den Plätzen sieben bis zehn folgen bei den Mädchen Alina (8), Lea (7), Elena und Ella (jeweils 6). Bei den Jungen sind es Adam und David (jeweils 9), Leon und Milan (jeweils 8).
Oftmals tragen Kinder auch einen zweiten Vornamen, ursprünglich geschah dies im Andenken an verstorbene Verwandte; in religiösen Regionen vergeben Eltern manchmal auch die Namen der Tagesheiligen des Geburtstages. Insgesamt 530 der 2024 geborenen Kinder tragen einen weiteren Vornamen, 45 sogar einen dritten und mehr als vier Vornamen haben die Eltern von vier Neugeborenen vergeben.
Wie auch immer sie heißen, die Stadt Offenbach wünscht allen in Offenbach geborenen Kindern des Geburtsjahrgangs 2024 ein gesundes und erfülltes Leben und alles Gute!