Bundesweiter Designpreis für Inklusion im Ledermuseum verliehen
27.04.2022 – Das Projekt „LEIPS - Inklusion und Kommunikation“ hat in Anwesenheit des Oberbürgermeisters der Stadt Offenbach, Dr. Felix Schwenke, den bundesweiten Designpreis (be aware) für Inklusion 2021 erhalten. Aus 22 Hochschulen waren Arbeiten von Studierenden für den Award eingereicht worden. Tara Monheim und Moritz Hartstang von der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd nahmen für ihr Projekt ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro im Rahmen einer Feierstunde im Deutschen Ledermuseum entgegen. Mit ihrem Spiel LEIPS können Menschen mit verschiedenen Einschränkungen ohne Vorkenntnisse Barrieren aufgrund von Sprache und Schrift überwinden. Vier weitere Projekte wurden mit einer Anerkennung gewürdigt. Darüber hinaus erhielten 10 weitere nominierte Projekte ein Preisgeld in Höhe von je 500 Euro als Anerkennung ihres Engagements für das Thema Inklusion im Design.
Der bundesweite Designpreis für Inklusion wurde erstmals vom Verein design inclusion e.V. ausgelobt. Dank der Unterstützung von privaten Stifterinnen und Stifter konnten insgesamt 10.000 Euro Preisgeld vergeben werden. „Wir freuen uns, mit der erstmaligen Verleihung einen erfolgreichen Start für diesen Award und unser Anliegen des Inclusive Design umgesetzt zu haben”, sagte der Vereinsvorsitzende Professor Frank Zebner anlässlich der Feierstunde im Ledermuseum. „Es ist uns gelungen, mit Unterstützung der Samson AG und der Wöhner GmbH sowie privaten Stifterinnen und Stiftern einen für Studierende attraktiven und anspruchsvollen Wettbewerb zu initiieren. Die 64 eingereichten Arbeiten zeigen eindrucksvoll, welche Ideen und Produkte es gibt, um Menschen mit Einschränkungen einen besseren Zugang zur Lebenswelt zu schaffen.“
Die große Resonanz an diesem erstmals ausgelobten Wettbewerb ist für den Schirmherren des Wettbewerbs, Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, ein klares Zeichen dafür, dass sich Unternehmen auf eine älter werdende und diverse Gesellschaft ausrichten müssen: „Produkte wie Dienstleistungen müssen so gestaltet und entwickelt werden, dass sie den Alltag und das Leben erleichtern. Dabei geht es nicht nur ums Älter werden, um Krankheiten oder Gehbehinderungen. Wir alle können in eine Situation kommen, in der wir im Alltag stark eingeschränkt sind. Man muss nur seine Lesebrille vergessen, um nachvollziehen zu können, wie ein Sehbehinderter im Alltag in der Nutzung bestimmter Angebote eingeschränkt wird.“ Bei der Frage, wie Produkte alltagsgerecht gestaltet werden, nimmt inklusives Design eine zunehmend wichtige Rolle ein: „Ideen zur Unterstützung von sehbehinderten Menschen spielen eine wichtige Rolle, aber auch Lösungen für Hörbehinderte, für Schlaganfallpatienten oder für Menschen mit motorischen Einschränkungen.“
In Offenbach spielt Design – insbesondere wegen der langen Geschichte der Lederindustrie und der hier beheimateten Hochschule für Gestaltung (HfG) – eine herausragende Rolle. Design reduziert sich aber nicht allein auf Grafikdesign von Verpackungen oder Produktdesign von Mode: „Heute geht es immer auch um Technologie und die Frage: Wie muss ich das technische Design meines Produktes aufgrund von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz verändern, damit es den heutigen und künftigen Anforderungen an die Nutzung gerecht wird.“ Für den Standort Offenbach sieht Oberbürgermeister Schwenke großes Zukunftspotenzial, wenn es gelingt, neue Unternehmen für Technologie und Design anzusiedeln. Ziel ist es, gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Offenbach, der Hessen Trade and Invest und der HfG einen „Designpark“ aufzubauen, in dem sich Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen in Offenbach ansiedeln: „Der Designpark soll Teil des Innovationscampus auf dem ehemaligen Hoechst-Areal werden. Dort wollen wir zusammenbringen, was zusammengehört: Design und Technologie“, so Schwenke.
Das Potenzial ist heute schon vorhanden: Namhafte Agenturen und Unternehmen aus der Kreativwirtschaft sind in Offenbach beheimatet. „Mittlerweile arbeiten in Offenbach rund 3.800 Menschen in dieser Branche“, betont OB Schwenke. Auch der Verein design inclusion e. V., der den neuen Wettbewerb ins Leben gerufen hat, ist in Offenbach beheimatet. Zum Vorstand gehören Professor Frank Georg Zebner, Dr. Inez Florschütz, Karlotta Klußmann, Professor Dr. Thilo Schwer und Hans-Peter Wullenweber.