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Stadt Offenbach

„Alte Heimat, neue Welt“: Esprit und Poesie in großen Tondichtungen

16.03.2023 – Heimat und Musik haben eine besondere Bindung – und eine extrem starke noch dazu. Mit einem wunderbar abwechslungsreichen Programm aus unentdeckten musikalischen Schätzen und einem sinfonischen Meisterwerk spürt die Capitol Classic Lounge dieser Bindung am Sonntag, 2. April um 17 Uhr im Capitol Theater Offenbach nach.

Heimat und Musik haben eine besondere Bindung – und eine extrem starke noch dazu. Mit einem wunderbar abwechslungsreichen Programm aus unentdeckten musikalischen Schätzen und einem sinfonischen Meisterwerk spürt die Capitol Classic Lounge dieser Bindung am Sonntag, 2. April um 17 Uhr im Capitol Theater Offenbach nach. Im Fokus stehen Edvard Grieg und Antonin Dvořák und damit zwei Komponisten, die sich musikalisch besonders mit dem Thema Heimat auseinandergesetzt haben – und Alexander Friedrich von Hessen, dessen Heimat das Hessen des 19. und 20. Jahrhunderts schon von Berufswegen war.  Zu hören sind Dvořáks Sinfonie Nr. 9 „Aus der alten Welt“, die zu den bekanntesten Orchesterwerken unserer Zeit gehört, Edvard Griegs Konzertouvertüre „Im Herbst“ und Alexander Friedrich von Hessens 1922 komponiertes Klavierkonzert es-Moll. Solistin ist die Schweizer Pianistin Esther Walker. Die künstlerische Leitung übernimmt Roland Böer, der im Herbst Generalmusikdirektor der Staatsphilharmonie Nürnberg wird.

„Genauso sehr, wie Musik der Schauplatz von Visionen ist, haben Musikerinnen und Musiker auch vielfach ihre Liebe zur Heimat in Klängen zum Ausdruck gebracht“, sagt der künstlerische Leiter der Reihe, Dr. Ralph Philipp Ziegler: Bei Edvard Grieg drückt sich Heimat auf sehr persönliche Weise aus – die Konzertouvertüre ‚Im Herbst‘ ist dafür ein Musterstück. Herzhaft bodenständige Musizierweisen und Mittel aus Griegs ureigenster Hand, um das typisch Norwegische ins Sinfonische zu wandeln, wirken zusammen. Dazu kommt die Handschrift des Meisters der kleineren Form, auch in der größeren mit einfachen Mitteln intensive Stimmungen zu erzeugen. Ein persönlicher Freund Edvard Griegs, dessen Musik das Herzstück des Konzertprogramms bildet, liegt unter den Bäumen des Rumpenheimer Schlossparks begraben: Alexander Friedrich von Hessen, der nicht nur Landgraf von Hessen, sondern auch professioneller und international geachteter Komponist war. Geschätzt und gerühmt von Persönlichkeiten, von Johannes Brahms und Franz Liszt bis Richard Strauss und Theodor Adorno, komponierte er zahlreiche hochkarätige Werke. Eine seiner bedeutendsten Kompositionen ist das Klavierkonzert es-Moll, das die herausragende Schweizer Pianistin Esther Walker mit dem Capitol Symphonie Orchester aus der Vergessenheit holt. „Alexander Friedrich von Hessen ist nicht nur Zeitgenosse von Komponisten wie Richard Strauss oder Sergej Rachmaninow, er ist auch selbst ein veritabler spätromantischer Komponist“, macht Dr. Ziegler Lust auf die Wiederaufführung des Konzerts nach vielen Jahrzehnten. „Die Musik ist ganz persönlich getönt, ereignisreich und hat großen Esprit.“
Mit der wunderschönen 9. Sinfonie Antonin Dvořáks, die die Wechselwirkung zwischen alter und neuer Heimat wie keine andere darstellt, endet das Konzert. Der tschechische Komponist zog 1892 für eine Stelle als Direktor des National Conservatory of Music nach New York. Seine Sinfonie „Aus der neuen Welt“ transportiert in ihrem Kopfsatz die Vorfreude auf die Ankunft in Amerika – und im stürmischen Finale, so scheint es, bricht die Freude auf und über die Heimat wieder durch. So reflektiert dieses vitale Meisterstück einerseits Dvořáks Studien uramerikanischer Musik. Andererseits ist es dagegen tief böhmisch – und die Synthese der beiden ‚gefühlten‘ Nationen bewirkt den einzigartigen Esprit und die phantastische Dynamik.

Der in Offenbach lebende Roland Böer ist international als Opern- und Konzertdirigent tätig. Bis 2019 war er Erster Gastdirigent des Mikhailowsky-Theaters in Sankt Petersburg, bis 2020 künstlerischer und musikalischer Leiter des Cantiere Internazionale d’Arte di Montepulciano. Als Konzertdirigent leitete Roland Böer unter anderem die Filarmonica della Scala, das London Symphony Orchestra, das Oslo Philharmonic Orchestra, das hr-Sinfonieorchester und das Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks. Im Herbst 2023 folgt Roland Böer als Generalmusikdirektor für zwei Spielzeiten auf Joanna Mallwitz.

Als eine Pianistin, die „virtuoses Feuer und musikantisches Temperament“ mit „lyrischer Empfindsamkeit“ verbindet, beschreibt das Göttinger Tageblatt Esther Walker. Die in Zürich geborene Künstlerin gewann den 1. Platz beim Internationalen Kammermusikwettbewerb Charles Hennen in den Niederlanden und den Premio Assoluto beim Concorso Internazionale Musicale di Borgaro, Italien. Gastspiele führten die Pianistin seither zum Menuhin Festival nach Gstaad, Les Muséiques Basel, den Salzburger Schlosskonzerten sowie nach Südamerika und Kairo.

Tickets sind zum Preis zwischen 22,30 Euro und 57,30 Euro  im Vorverkauf im  OF Infocenter, online über Frankfurt Ticket oder an der Tageskasse erhältlich. 

Capitol Theater Offenbach

Goethestraße 1-5

63067 Offenbach

Das Capitol Theater ist barrierefrei zugänglich. Die Offenbacher S-Bahnstationen Marktplatz und Ledermuseum befinden sich in der Nähe, der Bus (Theater/Messe) hält vor dem Eingang. Parkplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen stehen auf dem Hof des Capitols zur Verfügung.

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