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Stadt Offenbach

Tipps vom Stadtgesundheitsamt: Schutz vor Zecken auf Grünflächen und im Garten

20.04.2022

Die hessischen Gebiete der südlich des Mains gelegenen Gebiete gehören seit geraumer Zeit zu den Risikogebieten für eine durch Zecken übertragene FSME-Erkrankung. In Offenbach gab es zuletzt zwischen 2009 und 2011 insgesamt sieben gemeldete Fälle von FSME. Aber nicht nur FSME wird durch Zecken übertragen, eine weitere, viele häufigere Erkrankung ist die Borreliose. Das Stadtgesundheitsamt Offenbach informiert über Zecken und die Erkrankungen, die diese übertragen können, und gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

Was sind Zecken? 

Zecken zählen zu den Spinnentieren und sind blutsaugende Parasiten. In Deutschland leben verschiedene Arten. Die häufigste Zecke ist der Holzbock (Ixodes ricinus).

Anders als Menschen und Säugetiere entwickeln sich die Zecken über verschiedene Stadien, die unterschiedlich aussehen, von den kleineren Jugendstadien (Larve und Nymphe) zu den größeren, erwachsenen Zecken (Weibchen und Männchen). Für die weitere Entwicklung ist die Zahl drei wichtig: Drei Blutmahlzeiten an drei verschiedenen Wirten wie Maus, Katze, Hund oder Mensch sind erforderlich. Der Prozess dauert bei manchen Arten sogar Jahre.

Wo kommen Zecken vor? 

In Deutschland kommen Zecken in allen Gegenden bis zu einer Höhe von etwa 2.000 Meter in freier Natur (Wald, Buschwerk, Wiesen), aber auch in innerstädtischen Parks und Gärten vor.

Zu welcher Jahreszeit sind Zecken aktiv? 

Zecken werden bereits ab einer Außentemperatur von etwa 8 Grad Celsius aktiv und stechen vor allem vormittags und am frühen Abend. Die eigentliche „Zeckensaison" ist in den Monaten März bis Oktober.

Wie finden Zecken ihre Mahlzeit? 

Die im Gras und auf Blättern sitzenden Zecken erkennen mögliche Opfer an Erschütterungen, Körperwärme und Duftstoffen. Vorbeikommende Menschen und Tiere streifen die Zecken ab. Sie lassen sich also nicht von den Bäumen herabfallen.

Bevorzugen Zecken bestimmte Stellen am Körper? 

Zecken suchen sich eine günstige Stichstelle für das Blutsaugen aus. Dies sind insbesondere Körperregionen wie Kniekehle, Leistenbeuge, Achselhöhle oder Haaransatz, also feuchtwarme Stellen.

Welche Erkrankungen werden durch Zecken übertragen? 

In Deutschland können Zecken überwiegend zwei Erkrankungen übertragen:

Borreliose, eine bakterielle Erkrankung, die man mit geeigneten Antibiotika behandeln kann.
FSME, Abkürzung für Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, eine Hirnhaut-Hirn-Entzündung und Viruserkrankung, eine Impfung ist möglich.

Wenn ich eine Zecke auf meinem Körper finde, wann und wie sollte ich diese entfernen? 

Eine noch wandernde Zecke kann einfach mit der Hand entfernt werden. Die Zecke kann sich dagegen nicht durch Bisse wehren, weil die Zecke für das Durchsägen der Haut Zeit benötigt.

Eine festgesaugte Zecke sollte immer möglichst schnell nach ihrer Entdeckung mit einer Pinzette oder einer Zeckenkarte oder -zange oder wenn keines dieser Hilfsmittel vorhanden ist mit den Fingerspitzen entfernt werden. Dies geschieht, indem der Zeckenkörper so nah wie möglich an der Haut gefasst, vorsichtig gelockert und langsam von der Einstichstelle weg herausgezogen wird. Die Zecke darf dabei nicht gequetscht werden, da sonst deren infektiöse Sekrete in den menschlichen Körper gelangen können. Die Verwendung von „Hausmitteln", wie zum Beispiel Öl, Nagellack oder Klebstoff, ist unbedingt zu unterlassen. Wenn möglich, die Stichstelle anschließend zum Beispiel mit hochprozentigem Alkohol desinfizieren.

Wie kann ich mich vor Zecken schützen? 

Zecken gehören zu unserer biologischen Umwelt dazu. Den besten Schutz gegen die FSME-Erkrankung bietet die vorbeugende Impfung.

Bei einem Aufenthalt im Freien, insbesondere beim Durchstreifen des Unterholzes oder einer Wiesenfläche, sollte möglichst helle Kleidung (auf der Kleidung sitzende Zecken sind dadurch besser zu erkennen) getragen werden, die den Körper vollständig bedeckt – sowie feste Schuhe. Darüber hinaus können zeckenabweisende Hautschutzmittel, die jedoch nur eine begrenzte Wirksamkeit haben, eingesetzt werden. Auch bei langer Kleidung darf aber die wichtigste Maßnahme nicht vergessen werden: Nach einem Aufenthalt im Freien soll der ganze Körper und die Kleidung gründlich nach Zecken abgesucht werden. Denn die Zecken wandern z.B. auf dem Nachhauseweg noch auf der Kleidung entlang, um eine freie Hautstelle zu finden.

Direkte Sonnenbestrahlung mögen Zecken nicht. Menschen, die lieber barfuß und/oder mit kurzen Röcken oder Hosen durch die Wiesen streifen, sollten wissen, dass die Zecken meist noch eine Zeit lang nach einer für sie günstigen Stelle suchen. So lange sie noch auf der Haut entlang wandern, lassen sie sich leicht entfernen. Gerne bevorzugen sie allerdings Stellen wie die Kniekehle, die man nur mit einem Helfer oder im Spiegel einsehen kann oder die Leistenregion, wo sie sich unter den Kleidungsstücken verbergen. Der Stich der Zecke wird vom Menschen nicht wahrgenommen, da sie über ein Betäubungsmittel verfügt.

Auch im eigenen Garten könne Zecken vorkommen, da dort lebende Tiere wie Mäuse, Igel, Hund oder Katze auch von Zecken befallen werden und eine vollgesaugte in den Garten fallende Zecke viele Nachkommen freisetzen kann.

Deshalb sollten Haustiere auf Zecken nach entsprechendem Aufenthalt untersucht und die Zecken entfernt werden, damit die Zecken nicht in den Garten fallen. Zecken mögen es gerne feucht und schattig, daher ist es hilfreich den Rasen im Garten kurz zu halten.

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