Denkmalschutzpreis 2024: Aufstockung eines Wohnhauses in der Hermann-Steinhäuser-Straße
15.11.2024
Der Offenbacher Denkmalschutzpreis wird seit 2005 regelmäßig vergeben. Den diesjährigen Preis erhalten die Eigentümer Francesco und Amar Gangale für die Sanierung ihres Wohnhauses in der Hermann-Steinhäuser-Straße 33. Die Liegenschaft wies beim Erwerb einen erheblichen Renovierungsstau auf. Im Zweiten Weltkrieg wurden das Ober- und Dachgeschoss zerstört. Der Zustand des Gebäudes passte vor der Sanierung nicht in die Bebauung der Straße. Mit der Aufstockung des Gebäudes wurde nun erfolgreich eine Lücke im Stadtbild geschlossen. Explizit wird die Wiedererrichtung der oberen beiden Gebäudeteile prämiert. Verliehen wird der Denkmalschutzpreis von der Stadtverordnetenversammlung durch Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber. Dotiert ist der Preis mit 3.000 Euro, die vom Rotary-Club zur Verfügung gestellt werden.
Hintergrund
In enger Abstimmung mit der Bauaufsichts- und Unterer Denkmalschutzbehörde sowie dem Landesamt für Denkmalpflege wurde ein Konzept zur Wiedererrichtung von Ober- und Dachgeschoss entwickelt. Im Erdgeschoss wurde straßenseitig das historische Fassadenbild wiederhergestellt. Dies ist durch die Verwendung von Originalklinker gelungen, die an anderer Stelle gewonnen werden konnten. Die mit verschiedenfarbigen Klinkern gestaltete Schmuckfassade wurde ergänzt und gereinigt.
Ober- und Dachgeschoss wurden in der Form des Ursprungsgebäudes ergänzt. Die Häuserzeile wurde somit wieder komplettiert. Die Ergänzung wurde mit schwarzer Metallverkleidung und zeitgenössischen Details ausgeführt, wodurch sie klar als neues aber doch selbstverständliches Objekt wahrgenommen werden kann. Gleiches gilt für die Ergänzung verlorener Fassadendetails im Erdgeschoss.
Im Inneren entstanden vom Rohbauzustand ausgehend zwei Wohnungen, von denen eine von der Bauherrschaft selbst bewohnt wird. Auch hier wurde, wenn auch denkmalrechtlich nicht relevant und somit auch nicht gefordert, ein respektvoller Umgang mit entstehungszeitlicher Substanz gefunden. So wurde eine bei den Arbeiten entdeckte Natursteinwand in langwieriger Arbeit freigelegt und restauriert.
Die Arbeiten wurden in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Offenbach von fachkundigen Handwerkern ausgeführt.