Kleinmüll ist auch Dreck: Ordnungsamt kontrolliert in der Innenstadt
27.06.2024
Vertrauen ist wichtig, aber manchmal sind Kontrollen unumgänglich. Der Abfallermittlungsdienst des Ordnungsamtes und die Stadtpolizei führten Mitte Juni gezielte Kleinmüllkontrollen in der Innenstadt durch. Das Ergebnis: Sechs Kippenschnicker, ein verirrter Cannabis-Konsument und eine Person mit illegalem Aufenthalt in Deutschland.
Es dauerte nicht lange, da ging den Kolleginnen und Kollegen des Ordnungsamtes der erste Raucher in die Fänge, der seine zu Ende gerauchte Kippe auf den Boden warf. Womit nicht zu rechnen war: Die Feststellung der Personalien ergab, dass der Mann sich illegal in Deutschland aufhielt. Er wurde nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung auf der Stadtwache der Polizei übergeben.
Zurück am Komm-Center trafen die Kontrollierenden auf zwei Seniorinnen, die ihre Kippenstummel fallen ließen. Eine zeigte sich reumütig: „Die negativen Folgen für die Umwelt waren mir nicht bewusst und auch nicht, dass es verboten ist. 100 Euro Bußgeld von meiner Rente abzuzweigen, fällt nicht leicht. Ich werde zukünftig die Zigarette ordentlich entsorgen.“
Ganz so einsichtig wie die Frau sind nicht alle kontrollierten Passanten. Wirkliche Widerstände haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes an diesem Tag allerdings nicht erlebt. Während der Kontrolle sind ihnen noch zwei nicht angeleinte Hunde in der Fußgängerzone über den Weg gelaufen, was einen Verstoß gegen die Offenbacher Straßenordnung darstellt. Geahndet wird das mit einem Verwarngeld von 55 Euro.
Am Ende der Kontrolle fiel den Beamten noch ein sehr entspannter Mann vor dem KOMM am Aliceplatz auf. Da seine Kippe anders roch als normale Zigaretten, wurden die Reste sichergestellt. Es stellte sich raus, dass der Mann Cannabis konsumiert hatte. Das Rauchen von Cannabis ist aber in der Zeit zwischen 7 und 20 Uhr in Fußgängerzonen verboten, für den Mann ist jetzt ein Bußgeld fällig.
„Wir werden auch weitere Littering-Kontrollen in der Innenstadt durchführen“, kündigt der Ordnungsamtsleiter Frank Weber an. „Wir wollen, dass sich die Menschen wohl fühlen und gerne in die Innenstadt kommen. Und das ist nur der Fall, wenn sie sauber ist und ein respektvoller Umgang miteinander herrscht.“