Nachhaltige Lösung für die Bewässerung des Schlossparks Rumpenheim gefunden
16.01.2025
Der Schlosspark Rumpenheim soll eine nachhaltige Bewässerungsmöglichkeit erhalten. Der Magistrat der Stadt Offenbach hat grünes Licht für das Vorhaben gegeben, dem nun noch die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 30. Januar zustimmen müssen. Paul-Gerhard Weiß, Dezernent für Planen und Bauen, teilt mit: „Die geplante Nutzung von Regenwasser über die Dachflächen des Schlosses konnte in der ursprünglichen Variante nicht weiterverfolgt werden. Auch nach sehr langwierigen Verhandlungen war nur ein Teil der Eigentümergemeinschaften bisher bereit, ihre Zustimmung zu geben. Deshalb haben wir in der Zwischenzeit alternative Lösungen ausgearbeitet.“
Ziel der neuen Bewässerungsanlage ist es, den denkmalgeschützten Park langfristig vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Nach zahlreichen Baumverlusten in den vergangenen Jahren infolge von Trockenheit reagiert die Stadt mit der Anpflanzung von rund 100 neuen Bäumen, die besser mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen. Dennoch müssen Jungbäume in den ersten fünf Jahren optimal mit Wasser versorgt werden. Dabei will die Stadt Ressourcen schonen und setzt unter anderem auf das Auffangen von Regenwasser.
Die geplanten Maßnahmen umfassen die Installation eines Systems zum Regenwassermanagement, das Regenwasser von umliegenden Dachflächen sammelt und speichert. Herzstück ist eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 60 Kubikmetern, ergänzt durch ein Rigolensystem zur Versickerung überschüssigen Wassers. Dieses unterstützt bei größeren Regenmengen, dass neues Grundwasser gebildet wird. Für besonders trockene Phasen ist ein Grundwasserbrunnen vorgesehen, der die Zisterne befüllt und damit die Versorgung in Dürrezeiten sicherstellt. Eine Pumpe und ein rund 1.000 Meter langes Leitungssystem verteilen das Wasser zu 13 Entnahmestellen. Es werden nun rund 1.300 Quadratmeter Dachflächen der Schlosskirche, des Mausoleums, der Freiwilligen Feuerwehr und des „Gelben Hauses“ inklusive Nebengebäude an das System angeschlossen, jedoch ohne Dachflächen des Schlosses, wie ursprünglich beabsichtigt. „Wir haben mit diversen Infoveranstaltungen und Gesprächen versucht, die Eigentümergemeinschaften im Schloss doch noch zu einer Zustimmung zu bewegen. Dies gelang bisher nicht, aber zumindest besteht die Option, dass bei einer zukünftigen Zustimmung Teile des Ostflügels des Schlosses nachträglich an das System angeschlossen werden können“, erläutert Stadtrat Weiß.
Die veränderte Planung, auch für eine größere Leistungsfähigkeit der nachhaltigen Bewässerungsanlage, erhöht die Kosten auf insgesamt 800.000 Euro. Das Vorhaben wird durch das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit rund 267.000 Euro gefördert.
Mit der neuen Anlage können nicht nur Neupflanzungen optimal versorgt werden, sondern auch der denkmalhistorisch wertvolle Altbaumbestand. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2025 beginnen. Während der Bauphase werden die Anwohnerinnen und Anwohner regelmäßig über den Fortschritt informiert.
Stadtrat Paul-Gerhard WeißDieses Projekt ist ein Meilenstein für den Erhalt unseres Schlossparks und ein Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung.