Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

„Beweg Dein Quartier“ - Agenda Map mit 16 Schlüsselprojekten veröffentlicht

27.05.2022 – „Beweg Dein Quartier“ denkt Mobilität neu – gemeinsam mit den Menschen im Offenbacher Nordend, Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung. Innerhalb des vergangenen Jahres entwickelten das Projektteam und die vielen weitere Beteiligten zahlreiche Projektideen für bessere Mobilität und Aufenthaltsqualität im Offenbacher Nordend und Hafen.

Nachdem die Ergebnisse des Projekts wissenschaftlich aufbereitet wurden, werden sie jetzt in der sogenannten Agenda Map vorgestellt und veröffentlicht. Herausgearbeitet wurden 16 Schlüsselprojekte sowie weitere Projektideen. Der gesamte Projektschatz ist in der Agenda Map auf der Projekt-Internetseite veröffentlicht und kann dort heruntergeladen werden. Das Projekt „Beweg Dein Quartier“ wurde zuletzt mit dem ersten Platz beim polis AWARD für Stadt- und Projektentwicklung in der Kategorie „Kommunikative Stadtgestaltung“ ausgezeichnet.

16 Schlüsselprojekte für die Mobilitätswende

Bau- und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß: „Das Projekt „Beweg Dein Quartier“ bot uns in Offenbach die wertvolle Chance, die Mobilitätswende anhand eines konkreten Stadtteils genauer zu betrachten und gemeinsam mit den Menschen vor Ort Handlungsansätze zu diskutieren und zu entwickeln. Im Ergebnis ist ein wichtiger Beitrag für die Quartiersentwicklung entstanden – eine Zusammenstellung von Maßnahmenvorschlägen, die aus Sicht der Beteiligten den größten Mehrwert für alle Bewohnerinnen und Bewohner bringen.“

Zu allen 16 Schlüsselprojekten hat die Offenbacher Verwaltung in der Agenda Map eine Bewertung abgegeben: Hat die Projektidee Umsetzungspotenzial? Wenn ja, wann und wie? Wenn nicht oder nur eingeschränkt, warum? Am Ende des intensiven Beteiligungsprozesses steht damit eine Auswahl von qualifizierten und konkreten Projektvorschlägen für den Rad- und Fußverkehr, für die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sowie für Mobilitätsangebote, die für eine nachhaltigere Mobilität und mehr Lebensqualität im Quartier sorgen.

Außerdem hat die Stadt Offenbach gemäß ihrem Beteiligungsversprechen fünf Projektideen benannt, die sie weiterverfolgen und aktiv unterstützen möchte. Dazu gehören die Neuaufteilung des Goetherings hin zu einer rad- und fußgängerfreundlichen Gestaltung wie auch die Umwandlung der Johannes-Morhart-Straße in eine Spielstraße. Es sollen auch neue Fahrradabstellplätze an der S-Bahn-Station Ledermuseum eingerichtet werden. Die Neugestaltung der Parkplatzfläche am Karl-Carstens-Platz hin zu einem kleinen Park mit multifunktionalem Angebot sowie die Nutzung der Grünfläche zwischen Goethe- und Bernardstraße als „Pocket Park“ könnten in Zukunft für mehr Aufenthaltsqualität im Nordend sorgen. Die Agenda Map wurde bereits im Ausschuss für Umwelt, Stadtplanung und Verkehr vorgestellt. Die Umsetzung einzelner Projekte wird innerhalb der bekannten kommunalpolitischen Entscheidungswege verfolgt.

Hintergrund

Ziel des Projekts

„Beweg Dein Quartier“ möchte das Mobilitätsverhalten der Nutzerinnen und Nutzer sowie ihre Wahrnehmung des Quartiers in Erfahrung bringen und Impulse für Veränderungen geben. Gemeinsam mit lokalen Interessensgruppen, den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie der Verwaltung wurden Projektideen zur Umgestaltung der Mobilität im Quartier entwickelt und zum Teil temporär erprobt. Weitere Städte sollen vom Einsatz geeigneter Mobilisierungs- und Beteiligungsprozesse überzeugt werden. Das Thema Mobilität soll dabei nicht isoliert, sondern als integraler Bestandteil des Alltags betrachtet werden, um gemeinsam getragene Lösungen zu entwickeln. Es geht also weniger um große Infrastrukturvorhaben, sondern um den Dialog über Mobilität und mögliche Veränderungen – für eine nachhaltige, nutzergenerierte Transformation auf Quartiersebene.

Der Beteiligungsprozess

Im Frühjahr 2021 begann der Beteiligungsprozess in Offenbach mit einer Umfrage zu den alltäglichen Wegen und dem öffentlichen Raum im Nordend und Hafen. Auf Basis der Ergebnisse wurden anschließend in einem Online-Ideenworkshop mit Anwohnerinnen und Anwohnern sowie weiteren Anspruchsgruppen 36 Projektideen entwickelt. Ein öffentliches Online-Voting ermittelte hieraus die Top 16. Diese Projektideen wurden als Schlüsselprojekte im weiteren Verlauf von „Beweg Dein Quartier“ gemeinsam mit den bereits im Workshop beteiligten Gruppen, der Verwaltung sowie externen Expertinnen und Experten weiter ausgearbeitet.

Während des Aktionsmonats „Ein Monat Zukunft“ wurde das Projekt für das gesamte Quartier erlebbar. Im September 2021 boten die Aktionstage im Nordend vielfältige Möglichkeiten, einige der Projektansätze temporär zu erproben und den öffentlichen Raum mit anderen Augen wahrzunehmen.

Die im Projektverlauf gesammelten Ideen, Erfahrungen und Eindrücke wurden zusammengefasst und im Rahmen der abschließenden „Projekte-Werkstatt“ mit Anwohnenden, Expertinnen und Experten sowie der Verwaltung reflektiert und konkretisiert. Das Ergebnis ist die nun vorliegende Agenda Map für das Nordend und den Hafen. Sie dokumentiert die Ergebnisse des Prozesses und zeigt die gemeinsam gewählten und ausgehandelten Lösungsansätze für mehr Lebensqualität sowie nachhaltige Mobilität im Quartier.

Zum Abschluss des Projekts wurde am 17. Mai in der Transferkonferenz diskutiert, inwieweit die Ergebnisse auf andere Quartiere übertragbar sind oder auch für andere Städte nutzbar gemacht werden können.  

Projektförderung

Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Nationale Klimaschutzinitiative“ (NKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Koordiniert wird das Projekt vom Centrum für Umweltmanagement, Ressourcen und Energie (CURE) der Ruhr-Universität Bochum mit Expertinnen und Experten für Partizipation in Klima- und Infrastrukturfragen sowie dem Büro urbanista aus Hamburg, das auf langjährige Erfahrung bei der Umsetzung partizipativer Stadtentwicklungsprojekte zurückblicken kann.

  • Stadtteile und Quartiersmanagement

    Nordend weiter denken

    Damit das Nordend auch in Zukunft ein guter Ort zum Leben bleibt, hat die Stadt zusammen mit Anwohnern im Jahr 2021 Ideen gesammelt, um den Stadtteil weiterzuentwickeln.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise