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Stadt Offenbach

Magistrat beschließt Prüfung des kommunalen Wasserkonzepts zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung

22.10.2025

Der Zweckverband Wasserversorgung Offenbach (ZWO) hat zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung ein kommunales Wasserkonzept für die Stadt Offenbach erstellen lassen. Dieses hat der Magistrat in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch, 8. Oktober 2025, beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Stadtverordneten, wird der Magistrat beauftragt die Umsetzung der darin vorgeschlagenen Maßnahmen zu prüfen. 

Klimawandel und Wachstum erhöhen den Druck auf die Wasserversorgung

Die Folgen des Klimawandels sind im Sommer besonders deutlich zu spüren. Hitzewellen, tropische Nächte und Dürreperioden wirken sich auch negativ auf die Wasserversorgung aus. Der Anstieg der Bevölkerung lässt die Herausforderungen an die Wasserversorgung zusätzlich wachsen. In den Trockenjahren 2018, 2019 und 2020 erreichte der Wasserverbrauch im Verbandsgebiet Offenbach neue Spitzenwerte, sodass die Wasserversorgung an ihre Grenzen kam. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass Engpässe ab dem Jahr 2030 möglich wären, wenn die Bevölkerung entsprechend der Prognosen am stärksten wächst und es zu weiteren Trockenjahren kommt. Sollte die Bevölkerung weniger wachsen und es weniger Trockenjahre geben, ist die Lage deutlich entspannter.

Der aktuelle Wasserbedarf entfällt zu etwa 90 Prozent auf Haushalte und Kleingewerbe, rund 10 Prozent auf Industrie und Großverbraucher.  

Sicherstellung der Trinkwasserversorgung als wichtige Zukunftsaufgabe 

„Die Sicherstellung der Versorgung mit Trinkwasser ist eine der Zukunftsfragen für unsere Stadt. Mein Ziel ist es, unsere Bevölkerung auch in Zukunft sicher mit Trinkwasser versorgen zu können und zudem weitere Gewerbeansiedlungen zu ermöglichen, damit unsere Stadt auch finanziell weiter gestärkt werden kann. Das Kommunale Wasserkonzept zeigt uns, wie es um die Versorgung mit Trinkwasser steht und was wir tun müssen, um diese weiter sicherzustellen“, so Bürgermeisterin und Klimadezernentin Sabine Groß. 

Erste Projekte bereits in Umsetzung

„Das Thema ist bei uns schon länger auf der Agenda und deshalb haben wir einiges dazu auf den Weg gebracht“, so Sabine Groß weiter. Von der wassersensiblen Stadtplanung bis hin zur Entsiegelung von Flächen und dem Ausbau nachhaltiger Regenwassernutzung. Sowie einer Gefahrenabwehrverordnung Trinkwasser, die bei Engpässen regelt, wofür Wasser genutzt werden darf. Ein weiterer wichtiger Schritt Ende 2023 war der Beitritt zum Wasserverband Hessisches Ried, um die Trinkwasserversorgung auf ein breiteres Fundament zu stellen.

„Auch auf den Sportanlagen haben das Sportamt und die GBM das Thema Wassersparen bereits im Blick“, betont Oberbürgermeister und Sportdezernent Dr. Felix Schwenke. „Auf fast allen Naturrasenplätzen wurden automatische Beregnungsanlagen verbaut, die durch die GBM über das Internet bedarfsorientiert gesteuert werden können. So können zum Beispiel die Anfangszeiten, die Wassermengen und die Laufzeiten eingestellt werden.“ Zudem werde bei jeder Umwandlung von einem Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz eine Zisternenanlage geplant und verbaut. „Auf den Sportanlagen Tempelsee und Bierbrauerweg ist dies im Zuge der Umwandlungen bereits passiert. Die Dachflächen der Turnhalle auf der Sportanlage Rumpenheim sind an ein Zisternensystem angeschlossen. Das hierdurch gewonnene Oberflächenwasser wird für die Beregnungsanlagen der Sportplätze verwendet.“  

Regenwasser sinnvoll nutzen, Trinkwasser gezielt ersetzen

Ziel des Konzepts war herauszufinden, wie es um die Trinkwasserversorgung in den Jahren 2035 und 2050 steht und welche Potentiale es gibt, Trinkwasser zu ersetzen, beispielsweise durch Regenwasser. In Offenbach wird das Potential zur Substitution von Trinkwasser eher gering eingestuft. Denkbar wären jedoch einzelne Maßnahmen wie die Nutzung von Regenwasser für Toilettenspülungen in Neubauten, der weitere Einbau von Zisternen auf Sportanlagen oder die vermehrte Bewässerung von Straßenbäumen mit Regenwasser.

Das Konzept empfiehlt zudem, alle privaten Haushalte für einen bewussteren und sparsameren Umgang mit Wasser zu sensibilisieren – etwa durch gezielte Wassersparkampagnen.

Hintergrund

Das kommunale Wasserkonzept wurde im Rahmen des „Hessischen Leitbilds für Integriertes Wasserressourcenmanagement Rhein-Main“ (IWRM Rhein-Main) vom Land Hessen gefördert. Es analysiert die aktuelle Versorgungslage, prognostiziert den Bedarf bis 2035 und 2050 und zeigt Potenziale zur Einsparung und Substitution von Trinkwasser sowie konkrete Handlungsempfehlungen auf.



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