Mehr Mobilität – mit Sicherheit: Ein Rückblick auf die Entwicklungen im Offenbacher Stadtverkehr im Jahr 2024
20.12.2024 – Der Bereich Mobilität der Offenbacher Stadtverwaltung zieht eine positive Bilanz und freut sich über die zahlreichen Maßnahmen, die im Jahr 2024 umgesetzt wurden, um den Stadtverkehr sicherer und effizienter zu gestalten. Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß betont angesichts der sichtbaren Fortschritte: „Jede einzelne Maßnahme trägt dazu bei, die Sicherheit im Stadtverkehr zu erhöhen. Das ist der Antrieb für unsere Arbeit.“
Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger
Ein Schritt zu mehr Sicherheit für den Fußverkehr war die Einführung eines Tempo-30-Streckengebots an der Albert-Schweitzer-Schule zu Beginn des Jahres. Diese Maßnahme schützt insbesondere die Kinder und Jugendlichen und wurde durch eine Änderung der Straßenverkehrsordnung ermöglicht. Sie gilt für Autofahrerinnen und Autofahrer unter der Woche tagsüber zwischen der Gabelsbergerstraße und dem Friedrichsring / Hessenring. Zudem wurden an der Humboldt- und Goetheschule sowie nahe dem Hafenspielplatz „Achtung Kinder“-Bodenpiktogramme aufgebracht, um Autofahrer zu sensibilisieren und ihre Geschwindigkeit zu reduzieren.
Im Juli kamen zwei Querungshilfen in der Dietesheimer Straße hinzu, die den Fußgängern das sichere Überqueren der Straße erleichtern. Außerdem wurde auf Initiative der Elternschaft die Straße vor der Schule in Bieber Nord temporär gesperrt, da die umliegenden Straßen und Gehwege erst mit einem ausreichenden Baufortschritt im Neubaugebiet endgültig ausgebaut werden. So stellen Elterntaxis vor der Schule kein Risiko mehr für Schülerinnen und Schüler dar.
Förderung des Fußverkehrs im Stadtzentrum
Auch in der Innenstadt wurden Maßnahmen umgesetzt. Am Marktplatz wurden neue Bodenmarkierungen sowie an dem Übergang an der Berliner Straße / Herrnstraße eine innovative Fußgängerampel installiert. Letztere reagiert automatisch, sobald eine Person den Erkennungsbereich betritt, und sorgt so für eine sichere und zügige Überquerung. Am Marktplatz erleichtern neue weiße Bodenmarkierungen auf der Waldstraße das Queren für Fußgängerinnen und Fußgänger. Die dort geltende Tempo-20-Beschränkung wird dadurch besser wahrgenommen und macht das Überqueren sicherer.
Die neue provisorische Fußgängerampel an der Schumannstraße ermöglicht den direkten Übergang für Radfahrende und den Fußverkehr ohne Umweg. Die Stadt entschied sich für diese schnelle Lösung, da für eine festinstallierte Ampel aufwendige Tiefbauarbeiten erforderlich sind.
Verbesserung der Fahrradinfrastruktur
Für Radfahrende wurden zahlreiche Verbesserungen vorgenommen. In der Seligenstädter Straße und der Hospitalstraße wurden Markierungen und Änderungen umgesetzt, um den Radverkehr sicherer zu gestalten. Langfristig ist in der Seligenstädter Straße ein durch Trennelemente geschützter Radfahrstreifen geplant. Im September fanden dafür im Anschluss an eine Deckensanierung die Vorarbeiten mit der Aufbringung von Markierungen statt. Hierbei wurde insbesondere an kritischen Stellen wie Ausfahrten und Übergängen rot markiert.
In der Hospitalstraße wurde der Begegnungsverkehr zwischen Kraftfahrzeugen und Fahrradfahrenden durch wechselseitiges Parken sicherer gemacht. Die neuen Parkmarkierungen schaffen außerdem mehr Platz auf dem Gehweg für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Durch den einjährigen Probebetrieb eines Fahrradstreifens auf der Waldstraße ist in diesem Jahr deutlich geworden, dass der Busverkehr so beschleunigt wird und dort eine eigene Busspur, die auch der Radverkehr nutzen könnte, als Umweltspur weiterhin funktionieren würde.
An der Ecke Karlstraße / Mathildenstraße wurde die Fahrradspur über die Kreuzung hinweg rot markiert und sorgt so für mehr Sichtbarkeit. Auch an der Ecke Kaiserstraße / Geleitsstraße ist die Haltezone für Fahrradfahrende vor der Ampel durch eine neue Markierung nun besser erkennbar.
In der Frankfurter Straße zwischen Ludwigstraße und August-Bebel-Ring wurde ein Schutzstreifen für Radfahrende je Fahrtrichtung eingerichtet. Die nicht mehr genutzten Straßenbahnschienen stellten eine erhebliche Gefahrenquelle dar. Die Einrichtung war im Januar vom Magistrat beschlossen worden.
Damit die Offenbacherinnen und Offenbacher zügig und holperfrei durch die Stadt kommen, wurde die Oberfläche des gemeinsamen Geh- und Radweges vor dem alten Friedhof an der Mühlheimer Straße erneuert. Auch in der Tempelseestraße wurden 3.700 Quadratmeter Fahrbahn mit neuem Asphalt versehen. Ebenfalls besserte die Stadt den Belag auf der vielbefahrenen Fahrradstrecke entlang des Mainuferwegs auf Höhe des Mainuferparkplatzes aus.
In Bieber wurden insgesamt 24 Einbahnstraßen für den Radverkehr in beide Richtungen geöffnet. Auch in Bürgel kamen die Straßen Jahnstraße, Kreuzstraße, Kurfürstenstraße und Schönbornstraße hinzu. Die Freigabe von Einbahnstraßen durch das Amt für Mobilität stellt einen wichtigen Schritt zur Förderung der Mobilität mit dem Fahrrad dar, da sie Radfahrenden kürzere und direkte Wege ermöglicht.
Förderung der nachhaltigen Fortbewegung
Ein weiteres Highlight war die Erweiterung des Angebots an E-Lastenrädern durch das Amt für Umwelt und Klima. Aufgrund der großen Nachfrage wurden zwei zusätzliche Ausleihstationen verwirklicht – neben der bestehenden Station an der Seligenstädter Straße in Bieber gibt es nun auch eine Möglichkeit im Fahrradladen Artefakt in der Innenstadt ein E-Lastenrad zu mieten. Seit bereits vier Jahren stellt die Stadt die Räder kostenlos zur Verfügung. Das Angebot erfolgt in Kooperation mit der Regionalgruppe Rhein-Main des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und wird von Offenbacher Einzelhändlern unterstützt. Weitere Informationen finden sich unter: www.offenbach.de/lastenrad
Bürgerinnen und Bürger können seit diesem Jahr auch das erweiterte Carsharing-Angebot nutzen. Insgesamt 56 Fahrzeuge können an 31 Standorten genutzt werden. Dabei hat sich vor allem die Sichtbarkeit verändert, da sich die neuen Stellplätze im öffentlichen Raum befinden. Bisher waren diese nur auf privaten Flächen wie in Hinterhöfen oder Parkhäusern verortet. Weitere Infos und eine Kartenansicht mit allen Offenbacher Carsharing-Stationen finden sich unter: www.offenbach.de/carsharing
Im Dezember wurde die erste E-Ladestation im öffentlichen Raum in Offenbach aufgestellt. Die erste Station mit zwei Ladepunkten hat die EVO an der Senefelderstraße errichtet; die Inbetriebnahme ist für Anfang des kommenden Jahres geplant. Insgesamt sollen sukzessive 50 weitere Standorte bis Ende 2025 folgen.
Umweltschutz und Entlastung der Anwohner
Neben der Verbesserung der Mobilität wurde auch die Lärmminderung und Luftreinhaltung berücksichtigt. Eine neue Durchfahrtssperre im Bierbrauerweg trägt dazu bei, den Anwohnern Lärm und CO2-Emissionen zu ersparen.
„Insgesamt wird deutlich“, so die Bürgermeisterin, „dass Offenbach 2024 viele erfolgreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Förderung nachhaltiger Mobilität umgesetzt hat.“