Planungen für den Radschnellweg Frankfurt-Hanau gehen weiter
08.11.2024
Über eine 21 Kilometer lange Radschnellverbindung soll es zügig von Hanau über Offenbach bis nach Frankfurt gehen. Dazu schreitet die Planung weiter voran. Im Magistrat wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorgelegt. Dabei stimmten die Mitglieder den geplanten Anschlusspunkten im Osten nach Mühlheim und im Westen nach Frankfurt-Oberrad zu. „Mit der Realisierung einer solchen Radschnellverbindung kann eine attraktive Alternative zum Auto geschaffen werden. Radwege über kommunale Grenzen hinweg ohne Lücken sind gerade für Pendler wichtig. Nach Offenbach pendeln viele zur Arbeit ein und auch viele aus Offenbach in die Nachbarkommunen, vor allem nach Frankfurt. Eine solche Radwegeverbindung wäre daher eine gute Möglichkeit schneller und sicherer zur Arbeit mit dem Rad zu kommen“, erklärt Mobilitätsdezernentin und Bürgermeisterin Sabine Groß. In der gestrigen Stadtverordnetenversammlung wurde entschieden, dass weitere Planungen eingeleitet und die hierfür erforderlichen Mittel bewilligt werden. „Wichtig ist, dass wir bei der Planung die Interessen aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigen. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir über die bisherige Routenplanung durch die Marienstraße weitere Alternativen dazu prüfen“, so Groß.
Laut Ergebnissen der Machbarkeitsstudie soll die bevorzugte Variante der Radschnellverbindung von Mühlheim kommend über Waldheim, Offenbach-Ost, Hauptbahnhof und Dreieichpark bis zur Stadtgrenze im Westen verlaufen. Das Amt für Mobilität soll nun vertiefend prüfen, inwiefern die Vorzugsvariante über die Marienstraße umgesetzt werden kann sowie ob alternative Führungen über die Bismarckstraße sowie über die Berliner Straße und den Industriebahnradweg möglich sind. Bei der Planung der Trasse werden Auswirkungen für Verkehrsteilnehmende und mögliche bauliche Eingriffe im Verkehrsraum berücksichtigt.
Allgemein ist die Förderung des Radverkehrs bundesweit ein wichtiger Baustein in der Verkehrsplanung. Radschnellverbindungen sollen auf längeren Distanzen attraktive Alternativen zum motorisierten Individualverkehr darstellen. Die Stadt Offenbach hat aufgrund des Beschlusses im März 2018 gemeinsam mit den benachbarten Städten Frankfurt, Hanau und Mühlheim eine vom Regionalverband FrankfurtRheinMain beauftragte Machbarkeitsstudie fachlich begleitet. Die Kosten für die Beauftragung der weiteren Planung über den Regionalverband werden mit 140.000 Euro angesetzt. Davon werden voraussichtlich 70 Prozent gefördert.
Hintergrund
In den Jahren 2018 und 2019 wurden mit dem Projekt „Radschnellverbindungen in Hessen: Qualitätsstandrad, Nachfragepotenzial und Korridoranalyse“ 42 Korridore mit Potenzial für Radschnell- bzw. Raddirektverbindungen identifiziert. Darunter zählt auch der Radschnellweg von Frankfurt über Offenbach nach Hanau. Insgesamt sehen die Experten mehr als 2.000 Radpendler am Tag allein auf dieser Strecke. Auf Basis dieses Projekts wurde die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Ziel war es eine Vorzugsvariante zu ermitteln und die erforderlichen Maßnahmen zur Realisierung aufzuzeigen. Ende 2020 starteten die Arbeiten zur Erstellung der Studie. Hierbei wurden verschiedenste Aspekte wie technische Machbarkeit, Umsetzungsaufwand, Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmenden und der Kosten-Nutzen-Faktor analysiert. Die gesamte Machbarkeitsstudie ist im politischen Informationssystem Offenbach (PIO) nachzulesen: