Stadtpolizei kontrollierte auf Fahrradstraße im Nordend
12.08.2020 – Die Stadtpolizei hat Mitte August auf der neuen Fahrradstraße in der Taunusstraße kontrolliert. „Diese Straße ist eine Straße für Anlieger und Fahrradfahrer. Leider zeigten sich einige Autofahrer uneinsichtig, und die Stadtpolizei musste acht Verwarnungen aussprechen. Die Regeln der Straßenverkehrsordnung gelten für alle“, erläutert Bürgermeister und Ordnungsdezernent Peter Freier. Für die Verwarnungen werden 15 Euro fällig.
Auf der Taunusstraße im Nordend, die im Mai 2020 im Zuge des städtischen Projekts Bike Offenbach zur Fahrradstraße umgestaltet wurde, gilt die „Anlieger frei“-Regel – eine Durchfahrt ist für Autos hier nicht mehr erlaubt. Auch künftig soll es dort immer wieder zu Kontrollen kommen.
„Mit der Anlieger-Regelung für Fahrradstraßen in Offenbach stärken wir neben dem Radverkehr auch die Wohngebiete der Stadt“, sagt Planungs- und Verkehrsdezernent Paul-Gerhardt Weiß. Die Erfahrung zeige, dass Verkehrsteilnehmende solche Veränderungen erst nach und nach akzeptierten.
Auf den Fahrradstraßen hat der Radverkehr grundsätzlich Vorrang, Radelnde dürfen nebeneinander fahren, und es gilt maximal Tempo 30 für alle. Die Fahrradstraßen in Offenbach sollen sichere und direkte Verbindungen für Radfahrende schaffen und damit zum Umstieg auf den Sattel motivieren. Verkehrsdezernent Weiß betont, dass die Fahrradstraßen nicht nur Vorteile für Radler bringen: „Die Fahrradstraßen helfen dabei, Staus, Stress und Lärm zu reduzieren. Sie sind ein wichtiges Projekt in den Bemühungen der Stadt, die Luftqualität zu verbessern. Damit nutzen sie auch direkt den Autofahrern, da sie mit den weiteren Maßnahmen des Luftreinhalteplans dabei helfen Fahrverbote zu verhindern.“ Die Umgestaltung der Taunusstraße trägt außerdem dazu bei, das dicht bewohnte Nordend zu beruhigen, indem der Durchfahrtsverkehr auf die Hauptverkehrsachsen (Goethe- und Nordring, Hafenallee, Kaiserstraße und Berliner Straße) umgeleitet wird, die genügend Kapazität aufweisen.
Der Abschnitt Taunusstraße gehört zur Fahrradachse 1 des Projekts Bike Offenbach, die mittelfristig vom Hafen über den Stadtteil Lauterborn bis nach Neu-Isenburg führt.
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Zum Projekt: Bike Offenbach – eine Stadt neu erfahren
Um die Menschen zum Umsatteln zu bewegen, muss die Infrastruktur stimmen. Offenbach macht hierfür den (Rad-)Weg frei: Dank des Projekts Bike Offenbach lässt sich die Stadt bald ganz neu erfahren. Das Projekt ist Teil der Strategie der Stadt Offenbach, umwelt- und klimafreundliche Mobilität zu fördern. Bis Ende 2021 entstehen neun Kilometer Fahrradstraßen sowie sechs Fahrradachsen, die das Stadtgebiet und das Umland neu erschließen. Sie ergänzen bestehende Angebote für Radfahrer wie Fahrradwege, Radverkehrsstreifen auf wichtigen Strecken sowie die Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr. Auf den Fahrradstraßen gilt „Anlieger frei“ und maximal Tempo 30 für alle, zudem dürfen Radler nebeneinander fahren.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat im Frühjahr 2018 die Mittel für das Verbundprojekt Fahrrad-(straßen)-stadt Offenbach – genannt Bike Offenbach – bewilligt und stellt dafür rund 4,53 Millionen Euro aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative zur Verfügung. Verbundpartner ist die Stadt Neu-Isenburg, die ebenfalls eine Förderzusage bekam. Die Projektentwicklungsgesellschaft OPG aus dem Geschäftsfeld Immobilien der Stadtwerke-Gruppe ist vom Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement mit dem Projektmanagement für Bike Offenbach beauftragt.
Fahrradzählstation im Hafen
Auf einer der meistbefahrenen Radrouten der Region, dem hessischen Radfernweg R3 zwischen Offenbach und Frankfurt, visualisiert die OPG im Hafen Offenbach den Radverkehr mit Hilfe einer stationären Fahrradzählstelle und erhebt dabei konkrete Messdaten.
Seit April 2016 zählt die Zählstelle im Hafen Offenbach auf Höhe des Blauen Krans die Radlerinnen und Radler auf dem Mainradweg.