Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention
Seit September 2021 gibt es eine „Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention“ (DEXT-Fachstelle) in der Stadt Offenbach. DEXT-Fachstellen gibt es hessenweit in verschiedenen Kommunen und Landkreisen, sie werden gefördert durch das Landesprogramm „Hessen-aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“. Die DEXT-Fachstelle in Offenbach ist Teil der „Geschäftsstelle kommunale Prävention“ des Ordnungsamtes.
Die Fachstelle ist Ansprechpartnerin für Behörden und Institutionen zur Erst- und Verweisberatung bei allen extremistischen Phänomenen, wobei der Schwerpunkt auf rechtem und religiös begründetem Extremismus liegt. Ebenso initiiert die Fachstelle Projekte innerhalb von Behörden und Institutionen, die der Extremismusprävention dienen. Während alle kommunalen DEXT-Fachstellen zu einem hessenweiten Netzwerk der Extremismusprävention gehören, baut die DEXT-Fachstelle Offenbach ein regionales Netzwerk für die Stadt selbst auf. Extremismusprävention kann nur durch ein stabiles Netzwerk von vielfältigen Partnerinnen und Partnern auf allen Ebenen begegnet werden. Aus diesem Grund bündelt die DEXT-Fachstelle in ihrem Netzwerk alle relevanten Akteurinnen und Akteure der Stadt Offenbach, um der Extremismusprävention gerecht zu werden.
Weitere Informationen:
Projekte und Kooperationen
Seminare und Workshops in der Stadtverwaltung
In der Einführungsveranstaltung für die neuen Mitarbeiter*innen der Stadt Offenbach lernen sie neben allen Ämtern und Gesellschaften der Stadt Offenbach auch die DEXT-Fachstelle kennen. Zum einen damit die Mitarbeitenden wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie in irgendeiner Form mit Extremismus konfrontiert werden. Zum anderen positioniert sich damit auch die Stadtverwaltung für Toleranz und gegen Extremismus und möchte ihre Erwartung an die Haltung der Mitarbeitenden verdeutlichen.
Zusätzlich gibt es im Fortbildungsprogramm der Stadtverwaltung eine Veranstaltung der DEXT-Fachstelle. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie extremistische politisch oder religiös motivierte Propaganda in den sozialen Medien erkennen. Im Workshop wird die Vorgehensweise von Extremisten kritisch beleuchtet und diskutiert.
Alle neuen Azubis der Stadtverwaltung durchlaufen eine Einführungswoche. Hier hat die DEXT-Fachstelle seit 2022 ein Modul von Creative Change implementiert, um die Azubis von Beginn an für die Themen Vorurteile, Diskriminierung und Extremismus zu sensibilisieren. Seit 2023 gibt es zudem einmal im Jahr einen Ganztags-Workshop für neue Azubis, um sie für die Propaganda von radikalen Akteur*innen in den sozialen Medien zu sensibilisieren.
Darüber hinaus steht die DEXT-Fachstelle allen Ämtern beratend zur Seite und führt auf die Bedürfnisse der Ämter abgestimmte Workshops durch. Bislang unter anderem mit der MainArbeit und dem Ausländeramt. Für das Jugendamt gibt es bereits ein Workshop-Konzept, das 2023 umgesetzt werden soll.
Aktivitäten außerhalb der Stadtverwaltung
Fachtag „Parallelen und Spezifika von Rechtsextremismus & Islamismus“ (19.10.22)
Das Ziel des Fachtages war es zu analysieren, ob und welche Parallelen und Besonderheiten es bei politisch und religiös motivierten extremistischen Phänomenen gibt und was das für die Präventionsarbeit bedeutet. Zielgruppe waren Organisationen aus dem Bereich Präventionsarbeit.
Pilotprojekt Prävention an Schulen
An der Geschwister-Scholl-Schule wurde bis 31.12.2022 ein Pilotprojekt zur Extremismusprävention umgesetzt. Erarbeitet wurde als Abschluss eine Handlungsempfehlung, inklusive Methodenkoffer. Diese dienen als Orientierung für Schulen, die Extremismusprävention implementieren wollen. Darin enthalten sind Empfehlungen für strukturelle Veränderungen an Schulen, die notwendig sind, um Extremismusprävention im Schulalltag zu integrieren. Zudem werden Projekte und Träger empfohlen, um das Thema an Schulen zu bearbeiten Die Handlungsempfehlungen und der Methodenkoffer werden zukünftig auf einer Online-Plattform für Lehrkräfte online zur Verfügung gestellt. Die DEXT-Fachstelle wird dafür an Schulen der Stadt Offenbach werben.
Die DEXT-Fachstelle erarbeitet zudem in Zusammenarbeit mit der Roten Linie und dem Violence-Prevention-Network zusätzlich einen Handlungsleitfaden für Lehrkräfte, worin Handlungsschritte empfohlen werden, wenn bei einem Schüler oder einer Schülerin Radikalisierungstendenzen beobachtet werden.
Netzwerkarbeit
Die DEXT-Fachstelle hat ihre Vernetzung mit „Achtsegel“ verstärkt, um durch das Monitoring von „Achtsegel“ immer auf dem neuesten Stand bezüglich rechtsextremer Entwicklungen zu sein und danach die Arbeit der DEXT-Fachstelle ausrichten zu können.
Die Stadt Offenbach arbeitet zudem an einer Kooperation mit allen Moschee-Gemeinden zur gemeinschaftlichen Prävention von Extremismus.
Frau Julia Bechtluft
DEXT-Fachstelle
Ordnungsamt
Stadt Offenbach am Main - Stadthaus
Berliner Straße 60
63065 Offenbach
Hinweise zur Barrierefreiheit
Tür öffnet auf Knopfdruck, Aufzüge vorhanden
Hinweise zur Erreichbarkeit
S-Bahn-Linien 1, 2, 8, 9 (Haltestelle Offenbach Marktplatz)
Buslinien 101, 103, 104, 105, 106, 108, 120 (Haltestelle Marktplatz)Weitere Hinweise
Tiefgarage Berliner Straße,
Tiefgarage Französisches Gässchen