Schon 1018 Treffpunkt der Reichversammlung unter Kaiser Heinrich II war das 977 erstmals urkundlich erwähnte Bauern- und Fischerdorf Offenbach in dem sich einige Jahre später Könige und Königinnen der europäischen Häuser im Rumpenheimer Schloss trafen. Rumpenheim ist übrigens einer der ältesten Orte des Maingebietes und wurde erstmals 770 im „Lorscher Codex“ erwähnt.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg begann mit der Ansiedlung der Hugenotten durch den Isenburgischen Grafen Johann Philipp Anfang des 18. Jahrhundert der wirtschaftliche Aufstieg Offenbachs, mit ihnen kamen Wollfabrikanten, Strumpfweber, Seidenweber, Leinweber, Hutmacher, Perückenmacher, Knopfmacher, Gerber, Gießer, Goldwirker und Färber.
1799 revolutionierten Alois Senefelder und Johann Anton André die Druckkunst und verhalfen dem Komponisten Amadeus Mozart posthum zu Popularität und dem Druckverfahren der Lithographie von Offenbach aus zu Weltruhm. 1832 wird Offenbach zur Kreisstadt und schon 1954 Großstadt mit heute 21 Stadtteilen und mehr als 140.000 Einwohnern. Die Stadt war als Produktionsstandort lange von Industrie- und Chemiebetrieben geprägt und als Zentrum der Lederwarenindustrie bekannt, heute bestimmen Dienstleistungen, Kreativagenturen, Design und Entwicklung den Standort.
Offenbach ist Sitz der international renommierten Hochschule für Gestaltung und mit dem Klingspor Museum noch immer Zentrum für Buch- und Schriftkunst sowie die Weiterentwicklung von Typographie und Schrift-Design. Das Deutsche Ledermuseum ist weltweit einzigartig, nur hier lässt sich die Verarbeitung des Materials vom Mittelalter bis zur Gegenwart und über die Kontinente hinweg sinnlich erfahren. Mehr über die wechselvolle und spannende Stadtgeschichte zeigt das Haus der Stadtgeschichte, einen Besuch wert sind auch das privat geführte Kickers-Fan-Museum mit über mehr als 100 Jahre Fußballfreud- und Leid sowie der Digital-Retro-Park mit seinen bespielbaren Computer-Exponaten.