Der Alte Friedhof - idyllischer Park und letzte Ruhestätte bedeutender Offenbacher
Manche Gräber, im jeweiligen Zeitgeschmack, spiegeln die herausragende soziale Stellung wider, die der oder die Bestattete zu Lebzeiten einnahm. Doch nicht selten ist gerade mit unscheinbaren Grabstätten eine besondere Geschichte verknüpft. Einige von ihnen sind nachfolgend aufgeführt. Die Erläuterungen sind größtenteils einer Führung über den Alten Friedhof mit Stadtarchivar Hans-Georg Ruppel entnommen.
Bis 1832 befand sich der Friedhof in etwa dort, wo sich heute der Wilhelmsplatz erstreckt. Der dortige Friedhof war Ende des 17. Jahrhunderts angelegt worden. Nachdem er für Begräbnisse geschlossen worden war, ließ man ihn bis 1864 ruhen, bevor die letzten noch dort verbliebenen Grabsteine auf den neu angelegten Friedhof überführt wurden.
Dies ist der Grund, weshalb man auf dem Alten Friedhof Grabstätten aus dem 18. Jahrhundert findet. Am östlichen Ende des Friedhofs erhielt die Jüdische Gemeinde im Jahre 1860 Gelände zur Bestattung ihrer Toten, nachdem der Jüdische Friedhof an der Bismarckstraße/Groß-Hasenbach-Straße geschlossen worden war. Die danach errichtete, größtenteils erhaltene Mauer schließt beide Friedhofsteile, den christlichen und den jüdischen, zusammen.
Wegen des zu hohen Grundwasserspiegels sind auf dem Alten Friedhof seit 1997 keine Erdbestattungen mehr möglich. Lediglich Urnen werden dort noch beigesetzt. Seit 1939 verfügt die Stadt Offenbach über einen Neuen Friedhof an der Mühlheimer Straße.
Die Grabstätten prominenter Offenbacher befinden sich vor allem an der Nordseite des Friedhofs, entlang der Mühlheimer Straße.