Die jahrhundertealte Fährverbindung über den Main

Auch im 18. Jahrhundert ist die „Mainüberfahrt zu Offenbach“ in vielen Dokumenten belegt, dessen Nutzungsrecht aber weiter bei den Herrschern über Fechenheim, den Landgrafen von Hessen-Kassel, lag. Später wurde der Fährbetrieb offenbar verpachtet, wie Dokumente etwa aus dem Jahr 1803 zeigen. 1806 ist der Versuch des mehrfach insolventen Offenbacher Fürsten Carl von Isenburg-Birstein belegt, das Nutzungsrecht der Fähre – und damit den Anspruch auf das Überfahrtgeld – „gegen die Anerkennung der hessen-kasselischen Lehns- und Souveränitätsrechte im Huttenschen Grund“ in Offenbach zu tauschen. Es gelingt nicht. Die letzten Dokumente dieser Ära stammen aus dem Jahr 1813: In Ihnen lässt das Finanzministerium von Hessen-Kassel die „Kosten der Nähe-Fähre zwischen Fechenheim und Offenbach“ genau aufstellen. Eine „Nähe“ war ein breites Boot mit sehr geringem Tiefgang, das in anderen Regionen den Namen „Nachen“ trägt. Sechs Jahre später, 1819, war die Ära der Überfahrt für lange Zeit zu Ende.