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Stadt Offenbach

Ich zeig Dir meine Stadt: AugenGeschenke, WortOrte, DolciGlück und HofKultur

Die ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Brandwein

Unter einem guten Stern stehen die Touren „Ich zeig dir meine Stadt“ des Freiwilligenzentrums, fand doch die vergangene am einzigen regenfreien Tag der Woche statt. Mit dem Fahrrad führte Ida Todisco die Teilnehmenden durch ihr Offenbach. Vor zwölf Jahren war sie mit der Familie aus dem Taunus gekommen und hatte sich gleich in diese bunte, vielfältige Stadt mit viel Engagement verliebt. Diese Liebeserklärung hat sie als Autorin bereits in mehreren Büchern verbreitet und organisiert zu unterschiedlichen Anlässen eigene Touren durch die Stadt.

Erster Stopp war das Hauptzollamt, die ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Brandwein am Friedrichsring. Das 1953 errichtete und seit 2010 unter Denkmalschutz stehende Gebäude zeigte sich im Innern von seiner besten Seite, beleuchtete doch die Sonne das riesige bunte Glaskunstfenster. Die Gruppe war auch von der Großzügigkeit mit umlaufenden Galerien über vier Stockwerke und einer großen Freitreppe begeistert. Ida Todisco hatte das Gebäude im Rahmen ihrer Recherchen für eines ihrer Bücher kennengelernt. Damals war dort die Bundesmonopolverwaltung noch beheimatet, die jedoch aus EU-rechtlichen Gründen aufgelöst werden musste.

Auf der Rosenhöhe vor einer unscheinbaren Garage traf die Gruppe auf Mitglieder des Tandemclubs Offenbach, zwei von ihnen begleiteten die ganze Tour. Vor genau 30 Jahren hatte sich der Club gegründet, nachdem sehende und sehbehinderte Partner das Tandemfahren für sich entdeckt hatten. Ido Todisco war inzwischen einige Male als Pilotin mit von Partie und schätzt das kommunikative Miteinander auf der Fahrt. „Natürlich wiegt zu Beginn die Verantwortung für den Mitfahrer schwer, muss er doch „blindes“ Vertrauen zu mir haben.“ Doch der Vorsitzende Johannes Bosten stellt fest:  „Das wichtigste ist der Spaß am Fahrradfahren. Und dann muss man als Pilot wissen, dass das Tandem etwas länger und schwerer ist als ein normales Rad. Der Rest kommt nach etwas Übung von alleine.“ Regelmäßig treffen sich die Vereinsmitglieder zu Sonntagstouren. Höhepunkt für den Verein ist im Sommer die fünftägige Fahrt nach Leipzig.

Der Titel der Tour lautete „AugenGeschenke, WortOrte und DolciGlück“ und daher führte die Autorin die Gruppe zum Buchladen am Markt, dort wo sie bereits einige Lesungen hatte und immer gerne nach neuen Büchern stöbert. In der Heinrich-Heine-Straße betreut sie mit anderen einen Bücherschrank, „denn ich liebe WortOrte.“ Nach einer Gärtnerlehre hatte Ida Todiso in Frankfurt und Mailand Germanistik und Romanistik studiert und ist „in Teilzeit, um den Kühlschrank zu füllen“ als Pädagogin tätig.

DolciGlück gab es dann zum Abschluss bei Il Pasticcino in der Karlstraße. Hier kann Ida Todisco selten einfach vorbeigehen ohne einen Espresso oder ein Dolci, wie die kleinen Törtchen genannt werden, zu sich zu nehmen. „Und in dieser italienischen Ecke trifft man immer jemanden und auch ich fühlte mich gleich zu Hause.“ Schließlich ist der Vater von Ida Todisco Italiener und sie kann ihre Vorliebe für die italienische Lebensart nicht verleugnen. Nach dem Dolci war dann doch noch nicht Schluss, da die Gruppe sich fast vollständig auf dem Mathildenplatz zum Glas Wein zusammentraf. Die meisten waren zum Mal beim freitäglichen „Aprés midi“, organisiert von „Besser leben in Offenbach“. „Ein schöner Abschluss für eine runde Tour“, freut sich Sigrid Jacob vom Freiwilligenzentrum.

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