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Stadt Offenbach

Ehrenamtsspaziergang „Bügeleisen, Salto Mortale und Sirtaki“

30.09.2019

Werkstatt des Theaterclubs Elmar

Im Rahmen der bundesweiten Woche des bürgerschaftlichen Engagements haben das Freiwilligenzentrum und der Offenbacher Ehrenamtsbeauftragte Manuel Dieter am 25. September 2019 Interessierte zu einem besonderen Spaziergang eingeladen. Es ging darum, dass sich für die Interessierten Türen öffneten, hinter denen sich Offenbacherinnen und Offenbacher ehrenamtlich engagieren. „Wir haben so viele Vereine und Organisationen in unserer Stadt, die ohne Freiwillige nicht funktionieren“, sagte Manuel Dieter. „Zwar können wir nur einen kleinen Teil zeigen, der aber stellvertretend für alle Engagierten steht.“

Nach und nach lüftete sich das Geheimnis hinter dem Titel „Bügeleisen, Salto Mortale und Sirtaki“. Denn in der Werkstatt des Theaterclubs Elmar gegenüber dem Ledermuseum kommt regelmäßig ein Bügeleisen zum Einsatz. Dieter Reinhart ist seit über 30 Jahren Mitglied des Theaterclubs und hat für sich festgestellt, dass Textlernen und die Bühne nicht sein Metier sind, das Handwerkliche für die Bühnengestaltung dagegen schon. Sein Team freut sich über neue Mitstreiter, die Freude am Werkeln haben oder auch beim umfangreichen Kostümfundus gerne mit Nadel und Faden umgehen.

Erika Wypior erwartete die Gruppe bereits im Kleiderladen des Deutschen Roten Kreuzes. Auch sie greift immer mal zum Bügeleisen, um die gespendeten Kleidungsstücke gut präsentieren zu können. Ihre Kunden freuen sich über das große Angebot an günstiger Kleidung. „Wenn ich bemerke, dass jemand Schwierigkeiten hat, den vorgegebenen Preis zu zahlen, gebe ich das Teil auch mal günstiger ab“, sagt Erika Wypior. Das Team hat festgestellt, dass vermehrt Kunden kommen, die aus Überzeugung gebrauchte Kleidung kaufen. Viel Arbeit macht der Saisonwechsel, wenn die Sommerware wieder eingelagert und Herbst- und Winterware präsentiert wird.

In der Domstraße berichtete Sigrid Jacob über die Aufgaben des Freiwilligenzentrums. Interessierte haben die Möglichkeit, sich über ehrenamtliches Engagement in der Stadt beraten vermitteln zu lassen. Aber auch Organisationen nehmen die Beratungsleistung gerne in Anspruch, damit das Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen gut funktioniert.

Nächste Station war der Turnverein Offenbach, Hessens ältester Turnverein. Vorsitzender Sven Hartung ist seit Kindertagen Mitglied im Verein und letztlich – wie häufig in Vereinen – in sein aktuelles Amt hineingewachsen. Die zahlreichen Sportangebote werden von Ehrenamtlichen geführt, ebenso die Arbeit des Vorstandes. Einen Salto Mortale zeigte Manuel Dieter zwar nicht, bewältigte aber den für das Kinderturnen aufgebauten Parcours fehlerfrei.

Bei der Griechischen Gemeinde angekommen, erzählt Nikoleta Kotina, dass sie bei ihrer Ankunft in Deutschland in der Griechischen Gemeinde Unterstützung und ein Stück vertraute Heimat fand. Seit 13 Jahren engagiert sie sich im Vorstand. Der Verein bietet Kindern muttersprachlichen Unterricht an sowie in verschiedenen Gruppen griechische Volkstänze. Während des Besuchs übten gerade die Kleinsten, wenn auch nicht den Sirtaki. 2010 erhielt die Gemeinde den Integrationspreis der Stadt Offenbach.

Weiter ging es zum Bund Offenbacher Künstler, der inzwischen über 90 Jahre alt ist. Constanze Schneider und Heide Khatschaturian vom Vorstand begrüßten vor den noch recht neuen Galerieräumen im ehemaligen Café Firlefanz. „Wir haben aus dem Kultort einen Kulturort gemacht“, sagte Constanze Schneider. Sie selber ist keine Künstlerin, aber seit vielen Jahren Förderin des Vereins. Das Ehrenamt als Vorsitzende ist eine Verpflichtung, die sie gerne übernommen hat. In den Galerieräumen haben Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, ihre Werke zu präsentieren, aktuell stellt Elvira Lantenhammer unter dem Titel „Color Siteplan“ aus.

Im Rathaus führte Manuel Dieter die Gruppe zunächst ins Casino im 15. Stock, um einen Blick von oben auf die Stadt zu werfen. Vor dem Stadtverordnetensitzungssaal berichtete Rosa Kötter über ihr Engagement als eine von 71 ehrenamtlichen Stadtverordneten. Auch wenn sie viele Vorlagen lesen und an zahlreichen Sitzungen teilnehmen muss, hat sie nach wie vor viel Spaß an diesem Ehrenamt, da sie in der Stadt mitgestalten kann. Im Sitzungssaal erläuterte sie die Sitzordnung der Stadtverordneten und des Magistrats: „Geleitet wird eine Stadtverordnetensitzung vom Stadtverordnetenvorsteher, der ebenfalls ehrenamtlich tätig ist. Er ist auch der 1. Bürger der Stadt und steht damit sogar über dem Oberbürgermeister.“ Wenn Stephan Färber verhindert ist, ist Rosa Kötter eine seiner Stellvertreterinnen. Mit einem kleinen Umtrunk und angeregten Gesprächen ging der informative Ehrenamtsspaziergang zu Ende.

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