Gegen religiös motivierten Extremismus: Offenbach initiiert Beratungsstelle


In Offenbach ist die Beratung im Mittwochnachmittag ein Baustein der verschiedenen Präventionsinitiativen. Stadtrat Peter Freier erläuterte als Ordnungsdezernent und Vorsitzender des Offenbacher Präventionsrates die Strategie der Stadt, mit unterschiedlichen Initiativen neben dem Rat - wie der Partnerschaft für Demokratie, Runde Tische und Facharbeitskreise - auch in Kooperation mit dem Förderverein Sicheres Offenbach aktiv zu sein. Freier betonte auch die Bedeutung dieser Beratungsstelle. Mitarbeiter des VPN beraten sowohl Angehörige und Jugendliche als auch Schulen und andere Institutionen. Sie begleiten mit dem Ziel der Deradikalisierung junge Menschen über mehrere Monate oder auch Jahre. Der Geschäftsführer des VPN Thomas Mücke erklärte den Ansatz seiner Organisation bei der Arbeit mit jungen Menschen. Die Berater versuchten den Jugendlichen wieder die Möglichkeit zu eröffnen, selbst zu denken und nicht in einer Doktrin verhaftet zu sein. Damit soll erreicht werden, dass für offene Fragen wieder mehrere Antworten und Reaktionen möglich seien, im Gegensatz zu stark hierarchisch strukturierten und indoktrinierenden Organisationen oder Sekten.
Auslöser für die neue Außenstelle in Offenbach waren Gespräche zwischen der Polizei und der Kommunalen Prävention der Stadt Offenbach in der Lenkungsgruppe, in der es um den Anstieg potentieller Gefährder in Hessen ging. Das Rhein-Main-Gebiet gilt als Hot Spot. Die Stadt Offenbach arbeitet schon seit 2016 in der Partnerschaft für Demokratie daran, religiös begründeten Extremismus durch Präventionsarbeit zu verhindern und demokratische Werte und Gedankengut zu stärken. Diese Arbeit sollte erweitert werden und dafür organisierte die Kommunale Präventionsstelle – angesiedelt beim Ordnungsamt – den Abschluss einer Vereinbarung im Zusammenspiel mit Polizei, Land Hessen, Förderverein Sicheres Offenbach und dem VPN zur Einrichtung der Außenstelle Offenbach der Beratungsstelle Hessen.
Für die neue Beratungsstelle wirbt die Stadt Offenbach mit 60.000 Flyern, die vom Förderverein Sicheres Offenbach e.V. finanziert wurden. 48.000 Flyer gingen an Offenbacher Haushalte in Kooperation mit der Mediengruppe Offenbach-Post. „Die übrigen Flyer haben wir zusammen mit Plakaten über unsere Netzwerkpartner verteilen lassen, dazu gehören alle Offenbacher Schulen, Kitas, Jugendzentren, Polizei, städtische Dienststellen, Moscheevereine, Runde Tische in den Stadtteilen und sonstige soziale Träger wie z.B. Caritas, Diakonie, IB, AWO und Frauen helfen Frauen die in Offenbach aktiv sind“, erzählt Frank Weber von der Kommunalen Präventionsstelle. 372 KB)
Weiterführende Informationen:
Offenbach am Main, 30. Januar 2018