Planungswettbewerb für den Umbau von Marktplatz und Bieberer Straße in Offenbach am Main
Anlass und Ziel
Der Marktplatz in Offenbach wurde im Lauf des 20. Jahrhunderts mehrfach massiv überformt und umgestaltet. Aus dem ursprünglichen eher kleinen Platzraum wurde nach der Kriegszerstörung der Innenstadt und dem Umbau zur »autogerechten« Stadt ein langgestreckter, breiter Straßenraum mit geringer Aufenthaltsqualität. Der Bau einer sogenannten »2. Ebene« zur Trennung von Fußgänger- und Autoverkehr in den 1970er-Jahren störte zusätzlich die stadträumliche Wahrnehmbarkeit des Marktplatzes.
Nach dem Rückbau der 2. Ebene im Jahr 2005 ist der Platz heute im wesentlichen von seiner Funktion als zentraler Verkehrsknoten im Offenbacher ÖPNV-Netz und als Eingangstor der Innenstadt geprägt. Dies wird seit den 1990er Jahren durch den S-Bahn-Halt Marktplatz zusätzlich verstärkt. Dabei wird der Marktplatz den vielfältigen darüber hinausgehenden Anforderungen an einen zentralen städtischen Platzraum nicht gerecht. So wirkt er eher als trennendes, denn als verbindendes Element zwischen der Fußgängerzone im Westen und dem Wilhelmsplatz (auf dem der Wochenmarkt heute tatsächlich stattfindet). Heterogene Bodenbeläge, uneinheitliches Mobiliar und eine unbefriedigende, von den Verkehrsfunktionen bestimmte räumliche Gliederung führen zu einer geringen Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität.
Um den Marktplatz künftig wieder als qualitätsvollen städtischen Raum mit Verbindungs- und Aufenthaltsqualität erlebbar zu machen, hat die Stadt Offenbach am Main den landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb durchgeführt, dessen Ergebnis in dieser Ausstellung dokumentiert wird.