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Stadt Offenbach

Ergebnisse der dritten Sitzung des Gestaltungsbeirates: „Der Teufel steckt im Detail“

16.09.2020 – Der Gestaltungsbeirat der Stadt Offenbach hat in seiner dritten Sitzung unter anderem über die Neugestaltung des ehemaligen Toys’R’Us-Geländes und über das neu erworbene Grundstück in der Bismarckstraße 118 beraten.

Die Sitzung des Gestaltungsbeirates hatte im August wegen der verschärften Corona-Lage per Video-Konferenz ohne Publikum stattfinden müssen. Nun wurden die bisherigen Ergebnisse aus dem Beirat von Baudezernent Paul-Gerhard Weiß, dem Frankfurter Architekten Ruben Lang und Simon Valerius, Amtsleiter für Stadtplanung, vorgestellt.

„Wir haben großes Glück mit dem Gestaltungsbeirat ein Gremium zu haben, das bei allen möglichen Bauvorhaben unterstützt“, sagt Baudezernent Paul-Gerhard Weiß. Der Gestaltungsbeirat besteht aus der Stadtplanerin Regina Stottrop, der Landschaftsarchitektin Rebekka Junge und den Architekten Martin Haas, Thorsten Kock sowie Ruben Lang. Simon Valerius betont: „Das Besondere am Gestaltungsbeirat ist, dass dieser sehr früh in die Planung miteinbezogen wird, schon bevor die Weichen für das Projekt gestellt worden sind.“ Ein frischer Blick von außen wirke sich positiv auf die Gesamtentwicklung des Projektes aus.

Projekte der nächsten Jahre

Ein großes Projekt der nächsten Jahre ist der Abriss und die Neugestaltung des ehemaligen Toys’R’Us-Gebäudes. Das Gelände wurde vom Gestaltungsbeirat schon im Frühjahr besichtigt: „Es ist wichtig ein Objekt vor Ort anzuschauen, um sich ein genaues Bild davon zu machen und zu schauen was möglich ist“, erklärt der Architekt Ruben Lang. Das Parkhaus in der Ziegelstraße bleibt erhalten, wird allerdings saniert und bekommt eine schöne neue Fassade. Die neuen Gebäude sind als moderner und lichtdurchfluteter Wohnkomplex mit einem Hochhaus geplant. Im Erdgeschoss sollen Restaurants und Cafés auch Menschen von außen anlocken. Wegen des zentralen Standorts am Marktplatz soll der Neubau nicht nur schön und modern aussehen, sondern vor allem lebendig sein. „Das Gebäude wird zu einem Kernpunkt des Marktplatzes, das muss einfach gut werden“, sagt Paul-Gerhard Weiß. Hier spielt der Gestaltungsbeirat eine wichtige Rolle, denn er soll dazu beitragen, dass die beste Lösung für alle gefunden wird. „Der Teufel steckt bei solchen Projekten im Detail“, erklärt Paul-Gerhard Weiß, „und daher bin ich sehr froh, dass der Gestaltungsbeirat mit einem unverstellten Blick auf die Projekte schaut und uns zum bestmöglichen Ergebnis verhilft.“

Das Grundstück in der Bismarckstraße 118 ist mittlerweile in städtischem Besitz. Noch ist nicht klar, was dort genau entstehen wird: „Hier soll eine vorzeigbare Bebauung entstehen, möglichst einen baulichen Abschluss zur angrenzenden Bebauung bilden und den Blick frei auf das denkmalgeschützte Stellwerk lassen. Auch die angrenzenden Flächen sollten bei einem Entwurf berücksichtigt werden“, erklärt Simon Valerius. Noch vor den ersten Entwürfen wurde bereits der Gestaltungsbeirat miteinbezogen. Dieser schlägt vor, die Konzeptvergabe mit einem Ideenteil über die angrenzenden Flächen zu verbinden.

Simon Valerius schätzt die Arbeit des Gestaltungbeirates: „Das ist für uns ein enorm wichtiges Organ, da es kritisch auf Dinge sieht und die richtigen Fragen stellt. Das hilft uns wiederum Projekt-Konzepte zu überdenken und anzupassen. Dabei macht der Gestaltungsbeirat keine Vorgaben, wie etwas gestaltet werden muss, sondern spricht Punkte an, die verbessert werden könnten.“ Das zahlt sich beispielsweise bei der Erweiterung der Bachschule aus: Hier soll eine zweizügige Grundschule auf das Schul-Grundstück gebaut werden. Der Gestaltungsbeirat gibt auch hier Empfehlungen zur optimalen Umsetzung des Projektes.

In Bieber Nord wird ein Bildungskomplex, bestehend aus einer dreizügigen Grundschule mit Sporthalle sowie einer sechsgruppigen Kita entstehen. Der Platz dafür ist begrenzt, zumal von einem hohen Zulauf ausgegangen wird. Auch hier spielt der Gestaltungsbeirat eine wichtige Rolle, denn er schaut neutral auf mögliche Bau- und Gestaltungspläne um eine Empfehlung zu geben, wie das recht kleine Grundstück am besten ausgenutzt werden kann. Paul-Gerhard Weiß erläutert: „Durch den unvoreingenommenen Blick von fachkundigen Augen entstehen ganz neue Ideen und Möglichkeiten der Umsetzung. Und genau das kommt am Ende allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zugute.“

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