Dokumentation Stadtspaziergang am 28. November 2015


Station 1: Filiale der Frankfurter Sparkasse 1822, Marktstraße 1
Treffpunkt und kurze Vorstellung des HEGISS / Soziale Stadt Programmgebiets „Südliche Innenstadt / Senefelder Quartier“.

Station 2: Geleitstraße / Hintergasse
Thema: Umgang mit der Geleitstraße
Die Geleitstraße bildet die nördliche Grenze des Programmgebiets. Sie hat ihre Funktion als Einkaufsstraße weitgehend verloren. Eine eindeutige Identität hat die Straße zurzeit nicht. Ziel ist es, einen angenehmen, ansprechenden Straßenraum zu schaffen, um wieder attraktiven Einzelhandel anzuziehen. Herausforderungen dabei sind: der Verkehr (Einfahrt des Parkhauses), die Gestaltung des Straßenraums (unterschiedliche Breiten durch vor- und zurückspringende Fassaden) und die Gestaltung der Fassaden (sehr unterschiedliche Qualitäten).
Anmerkung der Teilnehmenden:
Es ist wichtig, durch die Betonung und Hervorhebung der historischen Bausubstanz, der südlichen Innenstadt wieder eine Identität zu geben.

Station 3: Groß-Hasenbachstraße
Thema: Bebauungsstruktur – Qualität der Innenhöfe
Im Viertel gibt es wenige Frei- und Grünflächen. Die Innenhöfe sind historisch bedingt (Mischung von Wohnen und Gewerbe) teilweise sehr dicht bebaut. Im Zuge von Stadtsanierungsmaßnahmen in den 80er Jahren wurden bereits einige Innenhöfe entsiegelt und begrünt und Grünflächen im Viertel geschaffen (z.B. Martin-Luther-Park). Die Schwierigkeit bei der Umgestaltung der Innenhöfe liegt darin, die Eigentümer davon zu überzeugen, in ihren Innenhöfen die Gebäude rückzubauen und als Grünfläche zu gestalten. Die ökonomischen Interessen der Eigentümer stehen dem oftmals entgegen. Die Bebauung genießt Bestandsschutz.

Station 4: Hospitalstraße
Thema: Wassergebundene Flächen
Die Hospitalstraße hat den typischen gründerzeitlichen Offenbacher Straßenquerschnitt. Eine Seite mit Baumreihe und wassergebundener Fläche, die andere Seite ohne.
Anmerkungen der Teilnehmenden:
- Wassergebundene Flächen funktionieren nicht – sie sind immer matschig. Vorschlag: Die Flächen bepflanzen und einfrieden – aber nicht versiegeln
- Wassergebundene Teile an Bürgersteigen sind sehr unschön! Eine Oberfläche mit Felsenkies statt nur Basaltschotter mit Tretminen und an den Kopfenden der Streifen Objekte, die einen Gestaltungsanspruch haben (Wettbewerb für alle Kreativbürger ausschreiben) (vgl. Anhang 2 im unten stehenden Protokoll).
Thema: Sauberkeit
Anmerkung der Teilnehmenden:
Die Straßen sind sehr schmutzig. Die Straßenreinigung kommt nicht regelmäßig. Vorschlag: Mülleimer aufstellen und für regelmäßige Straßenreinigung sorgen.

Station 5: Parkplatz Hospitalstraße
Thema: Nutzungskonflikt: Parkplatz / Grünfläche
Im Zuge der Stadtsanierung in den 80er Jahren wurde dieser Innenbereich gestaltet. Vorgesehen waren Parkplätze für die Anwohner (gemäß Stellplatzverordnung) und eine Grünfläche mit Spielplatz. Da auch die umliegenden Gewerbetreibenden Parkplätze für ihre Kunden benötigten, musste auf die geplante Grünfläche
verzichtet werden.
Anmerkung der Teilnehmenden:
Viele Parkhäuser in der Umgebung sind nicht ausgelastet.
Vorschlag: Quartiersgaragen in wenig genutzten Parkhäusern der Innenstadt integrieren (vgl. Anhang 2 im unten stehenden Protokoll).
Vorschlag eines Teilnehmenden:
Hausmeisterbüros durch deutsche Gesellschaften betreiben, damit die Wertvorstellungen von Ordnung und Sauberkeit besser umgesetzt werden und so die Integration befördert wird.

Station 6: Rückseite des Komm – Einkaufcenter
Thema: Gestaltung Geleitstraße
Betreiber des Einkaufszentrums hatten/haben kein Interesse an einer Öffnung des Komm in Richtung Geleitstraße. Durch die geschlossene Rückseite gibt es keine Verbindung zur Innenstadt an dieser Stelle und damit keine Einbeziehung des Quartiers. Die Stadt kann nur durch eine ansprechende Gestaltung des öffentlichen Raums versuchen, attraktiven Einzelhandel wieder in die Geleitstraße zu ziehen.
Anmerkung der Teilnehmenden:
- Um attraktiven Einzelhandel in die Geleitstraße zu ziehen bedarf es eines Anziehungspunktes für die Straße – der Ansiedlung eines attraktiven Geschäftes, das Kunden in die Straße zieht.
- KOMM – Eingang an der Südseite; viele Stolperfallen auf den Bürgersteigen (vgl. Anhang 2 im unten stehenden PDF)
- Keine verkehrssicheren Gehwege

Station 7: Schillerplatz
Thema: Gestaltung Schillerplatz
Das geringe Verkehrsaufkommen am Schillerplatz benötigt eigentlich keinen Kreisverkehr. Der Platz selbst hat keine sichtbare Funktion.
Anmerkung der Teilnehmenden:
- Für Radfahrer ist die Situation nicht eindeutig geregelt. Die direkte Verbindung vom Schillerplatz in die Innenstadt ist die Geleitstraße. Diese ist aber keine Einbahnstraße und zu eng, um Radfahrern das Fahren entgegen der Einbahnstraße zu gestatten.
- Schillerplatz: Keine Blickachse (vgl. Anhang 2 im unten stehenden Protokoll)
- Schillerplatz und angrenzende Straßen sind zu breit, Autos parken auf den Gehwegen. Vorschlag: Tempolimit einführen und den Fußgängern Straßenraum zurückgeben.

Station 8: Luisenstraße
Thema: Überbelegung von Wohnungen
Fragestellung: Wie kann die Stadt Einfluss auf die teilweise prekären Verhältnisse in Wohngebäuden nehmen?

Station 9: Ehemalige Abschiebehaftanstalt
Thema: Umnutzung / Nachnutzung
Die ehemalige Abschiebehaftanstalt ist im Besitz des Landes Hessen.
Anmerkung der Teilnehmenden:
- Die Teilnehmenden wünschen sich eine Führung durch das historische Gebäude.
- Nachnutzung Wohnen wurde bereits geprüft. Ist aber aus baulichen Gründen nicht möglich.

Station 10: Unterführung
Thema: Durchgänge zum Senefelder Quartier
Die Bahntrasse ist eine große Barriere zwischen den beiden Stadtgebieten. Die Unterführungen sind unattraktiv und stellen Angsträume dar. Obwohl die Deutsche Bahn in den nächsten Jahren sämtliche Bahn-Brücken entlang der Trasse erneuert, stellt sich
die Frage, wie die Bahn als Kooperationspartner für eine umfassende Neugestaltung des gesamten Bereichs gewonnen werden kann.

Station 11: Hauptbahnhof / Busbahnhof
Thema: Hauptbahnhof
Anmerkungen und Fragen der Teilnehmenden:
- Wie versucht die Stadt Offenbach Einfluss auf die Entscheidungen der Deutschen Bahn zu nehmen?
- Steht die Stadt im Dialog mit der Bahn?
- Weiß die Bahn von den Zukunftsvisionen der Stadt Offenbach (vgl. Masterplan) – erwartete Einwohnerzuzüge und damit verändertes Pendlerverhalten?
- Die Stadt Offenbach sollte sich am Beispiel Kassel Kulturbahnhof orientieren.
Antworten:
- Die Stadt möchte, dass mehr Verkehr über den Hauptbahnhof abgewickelt wird, damit er wieder an Bedeutung gewinnt und steht darüber im Dialog mit der Bahn.
- Im Beirat zum Hegiss-Projekt ist die Bahn vertreten.
Thema: Busbahnhof
Auch der Busbahnhof hat seine Funktion weitgehend verloren – der Busknotenpunkt hat sich zum Marktplatz verlagert. Der Platz des Busbahnhofes wird daher in Zukunft voraussichtlich nicht mehr in seiner gesamten Größe gebraucht, weshalb eine andere Funktion denkbar ist. Die Idee ist, ein Baufeld auf dem Platz auszuweisen und somit mit der Bahn ein neues Nutzungskonzept für den gesamten Bereich zu entwickeln. Ziel ist es, der Bahn wirtschaftliche Anreize zum Erhalt / des Ausbaus des Hauptbahnhofs und des gesamten Areals zu geben.

Station 12: Hinterhof Bismarckstraße / Mittelseestraße
Thema: Innenhofgestaltung / -sanierung
Positives Beispiel eines entkernten und neu gestalteten Innenbereichs.
Anmerkung der Teilnehmenden:
Die Mittelseestraße hat eine attraktive historische Bausubstanz. Der Erhalt der Qualität der Gebäude steht und fällt aber mit der Bedeutung des Hauptbahnhofs.
Die öffentliche Hand sollte daher Gelder für die Sanierung der Gebäude in der Mittelseestraße zur Verfügung stellen.

Station 13: Hinterhof Groß-Hasenbachstraße
Thema: Gewerbe in den Hinterhöfen
Beispiel für eine dichte Hinterhofbebauung mit Gewerbe, die erhaltenswert scheint und einer neuen Nutzung zugeführt werden könnte. Voraussetzung ist auch hier die Mitwirkung der Eigentümer.

Station 14: Ehemaliger jüdischer Friedhof / Groß-Hasenbachstraße / Bismarckstraße
Thema: Gestaltung des Übergangs von der südlichen Innenstadt zum Senefelder Quartier
Idee: Gestaltung des gesamten Bereichs – inkl. der Unterführung ins Senefelder Quartier. Dadurch könnte der gesamte Bereich mit einem hohen Grünanteil aufgewertet und seine Bedeutung als ehemaligen jüdischen Friedhof wieder sichtbar gemacht werden.

Station 15: Ehemaliges Stellwerk
Thema: Kleinod sichtbar machen
Idee: Raum vor dem historischen Stellwerk rückbauen und so das Stellwerk sichtbar und nutzbar machen.