Lärm- und emissionsarm: Seit 21. März ist der Paketdienst UPS im Rahmen eines Pilotprojektes mit dem E-Pedelec in der Offenbacher Innenstadt unterwegs

„Das ist etwas völlig innovatives“, findet der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, „aber auch sehr zeitgemäßes, dem wachsenden Verkehr mit einer Kombination aus Elektromobilität und ein bisschen Muskelkraft zu begegnen.“ Gerade in der Innenstadt müssten Fußgänger ständig auf der Hut sein, weil morgens die Paketdienste unterwegs sind. Ein wichtiger und auch wachsender Wirtschaftszweig, alleine 2014 habe das Sendungsvolumen um 4,5 Prozent zugenommen, 2,8 Milliarden Sendungen wurden insgesamt zugestellt. Der Trend, beispielsweise online nach Hause zu bestellen, nehme auch weiterhin zu, so Al-Wazir, aber auch die Innenstädte wollen beliefert werden. Daher sei von weiteren Zuwächsen im Bereich der Paket-, Kurier- und Expressdienstleistungen auszugehen. Dabei kommen meistens Dieselfahrzeuge zum Einsatz. „25 Prozent aller verkehrsbedingten CO2-Emissionen entstehen in den Städten. Sie leiden am meisten unter der Überlastung der Straßen, dem Lärm und der schlechten Luftqualität.“ Entsprechend lobenswert sei daher die Initiative des Unternehmens, die innerstädtische Auslieferung emissionsarm und leise vorzunehmen: „Wir haben lange dafür gekämpft, dass Städte wieder lebenswerter werden.“ Dass UPS nach ersten positiven Erfahrungen in Hamburg jetzt in seiner Heimatstadt die Auslieferung mit einem Lastenfahrrad erledigen lässt, ist für den Minister ein schönes Signal. Schließlich ist Offenbach lange Jahre eine „dramatisch autogerechte Stadt“ gewesen, der Minister erinnert in dem Zusammenhang an die vierspurige Berliner Straße.



„Derzeit hat das Ordnungsamt 76 Ausnahmegenehmigungen in der Innenstadt erteilt, dazu kommen 521 Ausnahmegenehmigungen für die Umweltzone der Stadt“, erklärt Heike Hollerbach, Leiterin des Amtes für Umwelt, Energie und Klimaschutz, das auch für den Immissionsschutz zuständig ist. Gemeinsam mit dem Land Hessen hat das Amt einen Luftreinhalteplan erarbeitet, der unter anderem die zum 1. Januar 2015 eingeführte Umweltzone für das gesamte Stadtgebiet und das nächtliche LKW-Durchfahrtverbot in der Mainstraße umfasst: „Der zum Schutz der menschlichen Gesundheit festgelegte Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter wird im Rhein-Main-Gebiet regelmäßig überschritten. Da Stickstoffdioxide ein Bestandteil von PKW- und LKW-Abgasen sind, helfen vor allem Maßnahmen im Verkehrsbereich wie die jetzige Initiative von UPS.“