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Stadt Offenbach

Geschichte des Bernardbaus

Selbst ein wichtiger Bestandteil der Industrialisierungsgeschichte von Offenbach am Main beheimatet der Bernardbau heute das Haus der Stadtgeschichte.

Haus der Stadtgeschichte

Den heutigen Bernardbau, in dem das Haus der Stadtgeschichte ansässig ist, verdankt die Stadt Offenbach den Familien Bernard und d‘Orville. Am 31.01.1733 erhielt der ehemalige Straßburger Johann Nicolaus Bernard die Erlaubnis zur Gründung einer Schnupftabakfabrik durch Graf Wolfgang Ernst III. von Isenburg-Birstein. Zusammen mit dieser Erlaubnis erhielten sie auch die Genehmigung das Wappen „Fürstliche isenburgische priviligierte Schnupftabakfabrik“ zu tragen und weitere weitreichende Privilegien und Vergünstigungen. Johann Heinrich Bernard, Bruder von Johann Nicolaus Bernard, stieg kurz darauf als Teilhaber in der Firma mit ein. So gründeten die Gebrüder Bernard das nach heutiger Sicht älteste Offenbacher Unternehmen. 

Die erste Produktion fand auf dem Gelände des heutigen Büsing-Palais statt. Als 1780 schließlich das Büsing-Palais fertiggestellt wurde, wurden die Geschäfte bereits von Johann Heinrich Bernards Sohn sowie den Schwiegersöhnen Jean Georg d’Orville und Peter Georg d’Orville geführt. Seinen heutigen Namen verdankt das Büsing-Palais Adolf Freiherr von Büsing-Orville, der 1901 seinen bayrischen Freiherrentitel erwarb. Sein Urgroßvater Jacob Philipp d’Orville hatte zusammen mit seinem Bruder Peter Georg d’Orville 1812 eine Filiale der Gebrüder Bernard in Regensburg eröffnet. Das Büsing-Palais erweiterte die alte Firma und diente den Familien Bernard & d‘Orville auch zu Wohnzwecken. Als 1892 die untere Herrnstraße zum Main durchgezogen wurden, nutzten die Firma Gebr. Bernard die Gelegenheit zum Bau einer neuen Firma, da die bisherigen Räume im Büsing-Palais nicht mehr als ausreichend empfunden wurden. 1896/97 konnte der Bernardbau als neues Fabrikgebäude in Betrieb genommen werden. Entworfen hat das Gebäude im Karree mit großem Innenhof der Architekt Max Schröder, der seinerseits Dozent an der Kunstgewerbeschule (heutige Hochschule für Gestaltung) war.

Den wirtschaftlichen Erfolg ihrer Firma gaben die stets sehr sozial eingestellten Familien Bernard und d’Orville an die Stadt Offenbach zurück. Sie traten als Mäzen für Museen und weitere Kultur in Offenbach in Erscheinung und veranstalteten selbst Theateraufführungen oder Orchesterkonzerte. Die florierende Kultur lockte auch einige berühmte Personen nach Offenbach. Einer der bekanntesten Besucher Offenbachs war Goethe. So schließt sich ein Kreis in der Geschichte des Bernardbaus, das heute mit dem Haus der Stadtgeschichte einen wichtigen Teil der Offenbacher Kultur beherbergt. 

Das Büsing-Palais war bereits vor dem Zweiten Weltkrieg von der Stadt übernommen und als Rathaus benutzt worden. Der Bernardbau blieb im Familienbesitz. Sowohl das Büsing-Palais als auch der Bernardbau wurden im Zweiten Weltkrieg allerdings stark zerstört. Der Firmensitz wurde daher 1955 nach Regensburg verlegt und die Räume des Bernardbaus an verschiedene Firmen vermietet, bis Ende des 20. Jahrhunderts das Archiv in die Herrnstraße 61 einzog, gefolgt von dem Stadtmuseum ein paar Jahre später. 

Haus der Stadtgeschichte - Archiv

Stadt Offenbach am Main - Bernardbau
Herrnstraße 61
63065 Offenbach

Hinweise zur Barrierefreiheit

Öffentliche Behindertenparkplätze in der Herrnstraße und in der Kirchgasse.
Das Archiv im Haus der Stadtgeschichte ist nicht barrierefrei erreichbar

Hinweise zur Erreichbarkeit

S-Bahn-Linien 1, 2, 8, 9 (Haltestelle Offenbach Marktplatz) Buslinien 103, 104, 108, 551, 41 (Haltestelle Rathaus)

Weitere Hinweise

Tiefgarage Sheraton Hotel, Parkhaus Französisches Gässchen, Öffentliche Parkplätze am Mainufer

Öffnungszeiten

Montag
Dienstag 9:00 Uhr - 12:00 Uhr , 13:30 Uhr - 15:30 Uhr
Mittwoch
Donnerstag 09:00 Uhr - 12:00 Uhr , 13:30 Uhr - 15:30 Uhr
Freitag



Bürgerinnen und Bürger sollten nach Möglichkeit ihre Suchwünsche vor ihrem Besuch im Archiv per E-Mail anmelden unter stadtarchiv@offenbach.de

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