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Stadt Offenbach

Völkerwanderungs- und Merowingerzeit

Von 260 bis 700 n.Chr.: Die Alamannen, ein neuer elbgermanischer Stammesverband, überrannten im 3. Jahrhundert n.Chr. den Limes und setzten sich im Untermaingebiet fest. Weitere Vorstöße, auch anderer Stämme, sorgten schließlich auch für den Niedergang der Römerherrschaft westlich des Rheins.

Erfolgreiche Gegner der Alamannen waren im 5. Jahrhundert n.Chr. die Franken, ein Zusammenschluss von Kleinstämmen aus dem Gebiet zwischen Rhein und Loire, unter deren Königsgeschlecht der Merowinger unser Raum unter fränkische Macht geriet.

751 n.Chr. übernahm die Familie der Karolinger die Macht im fränkischen Reich. Das römische Wirtschaftssystem brach nach dem Fall des Limes schlagartig zusammen. Erst unter den Franken erfolgte wieder eine geregelte Aufsiedelung des Landes und Schaffung einer Infrastruktur. Ortsnamen, die mit –heim oder –weil enden, deuten auf frühe fränkische Siedlungen hin.

Alamannen und Franken bestatteten ihre Toten häufig in ihrer reich geschmückten Tracht mit Waffen, Werkzeugen und Behältnissen aus Holz, Glas, Keramik oder Metall. Diese Beigaben lockten oft schon direkt nach der Grablegung auf den großen Friedhöfen Grabräuber an.

Auf Offenbacher Gemarkung kennen wir mindestens zwei Reihengräberfriedhöfe, weitere können aufgrund einzelner Funde vermutet werden. Das größte bekannte Gräberfeld mit über 27 Bestattungen lag im Bereich Herder- und Uhlandstraße in OF-Bieber. Die zunehmende Christianisierung, von Karl dem Großen durchgesetzt (768 - 814 n. Chr.), bereitete der reichen Beigabensitte ein Ende. Damit verlieren aber auch die Archäologen eine ihrer wichtigsten Quellen. Das »dunkle« Mittelalter beginnt.

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