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Stadt Offenbach

Das Neolithikum

Die Jungsteinzeit definiert die Zeit zwischen 5.500 bis 2.300 v.Chr. Im Vorderen Orient begann man schon Jahrtausende früher mit dem Anbau der ersten Getreidesorten (Emmer und Einkorn) sowie der Züchtung der ersten Haustiere (Schaf, Ziege, später auch Schwein und Rind) als in Mitteleuropa. Es entstanden die frühesten Dörfer und sogar Städte.

Keramikkumpf aus OF-Rumpenheim

Langsam breitete sich diese bäuerliche Wirtschaftsweise bis nach Mitteleuropa aus. Um 5.500 v.Chr. wandelte sich in unserem Raum die aneignende Wirtschaftsweise der umherziehenden altsteinzeitlichen Jäger und Sammler zur Nahrung produzierenden Wirtschaftsform der sesshaften Ackerbauern und Viehzüchter.

Aus Stein schlug man Werkzeuge und Waffen, die durch Schleifen und Bohren weiter bearbeitet wurden.

Die Häuser der ersten Bauern waren sehr einheitlich: etwa 30 Meter lang, nordwest-südöstlich ausgerichtet und dreigeteilt. Sie bestanden aus in den Boden eingetieften Holzpfosten. Der Raum zwischen den einzelnen Pfosten war – wie bei unseren Fachwerkhäusern – mit Flechtwerk und Lehm ausgefüllt. Die Gruben, aus denen der Lehm stammte, befanden sich direkt neben den Häusern und dienten als Abfallgruben.

In Offenbach wurden die ersten Dörfer im Mainbogen und am Buchhügel erreichtet, wobei es auch in anderen Stadtteilen Siedlungsspuren gibt.

Im Bereich des Handwerks machten die Menschen große Fortschritte. Sie lernten Gefäße aus Ton zu formen und in Meilern oder einfachen Öfen zu brennen. Interessant ist, dass die Tongefäße der ersten Bauernkulturen oft reich mit geometrischem Dekor verziert waren. Steine wurden nicht mehr nur einfach zugeschlagen, sondern auch geschliffen, poliert und durchbohrt.

Die Kleidung nähte man nicht mehr ausschließlich aus Fell und Leder, sondern auch aus Wolle und Flachs (Lein), die wiederum zu Garnen verarbeitet und zu Stoffen gewebt wurden. Der Totenkult hingegen war von Kultur zu Kultur verschieden. In der Zeit der Bandkeramiker beispielsweise wurden die Toten in seitlicher Lage mit angezogenen Armen und Beinen bestattet, in sogenannten Hockergräbern.

In der Zeit der Bandkeramiker, benannt nach der Art ihrer Gefäßverzierung, legte man erstmals Grabhügel über den Toten an.

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