Die Ludwigstraße in Offenbach am Main wurde um 1830 angelegt, ist nach Großherzog Ludwig von Hessen-Darmstadt benannt. Sie beherbergt eine Vielzahl denkmalgeschützter Bauten, am bedeutendsten das 1913/14 durch den Architekten Hugo Eberhardt errichtete Verwaltungsgebäude der ehemaligen Schraubendreherei Gebrüder Heyne, bekannt als Heyne-Fabrik. Im 19. Jahrhundert hatte sich in und um die Ludwigstraße ein Industriegebiet entwickelt. Der Straßenzug zeigt heute noch eine Reihe denkmalgeschützter Fabrik- und Wohnbauten, einige davon klassizistisch.
Zum Auftakt treffen wir uns vor dem Industriepalais der Heyne-Fabrik. Nach der Sanierung fand in den Räumlichkeiten der Heyne Fabrik 2019 die „Tausch! Contemporary Art Fair“ statt, mitorganisiert durch den Bund Offenbacher Künstler. Dazu gibt es eine lyrische Performance. Gleich gegenüber in der unverwechselbaren OfOfCafebar in der Ludwigsstraße gibt es Kunst, Häppchen & Sound.
Spurlos verschwunden? Vor der Klingspor-Fabrik erzählt Dr. Eichenauer aus deren wechselvoller Geschichte. Gefolgt von einem literarischen Ständchen diese Kreativecke. Eine genussvolle Pause auf dem Märktchen am Goetheplatz mit einer Gastlesung aus der „Offenbacher Einladung“ (Offenbach Anthologie). Die literarische Übersetzerin Edina Covic liest ihren Text „Susret – eine Begegnung auf dem Goetheplatz“. Inspiriert überqueren wir die Kreuzung, biegen in die winzige Ellenbogengasse ein, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.
Ein Schild: „Rosenberger“. Was verbirgt sich hinter dem alten Tor? Vor über 40 Jahren wurde im Hinterhaus die Fabrik geschlossen. Am Ende der Tour? Ecke Frankfurter befindet das Café „Mein Lieblingsplatz“. Ist es nur ein Zufall, dass sich im Nachbarhaus eine alte Offenbacher Konditorei befand mit echten Petit-Fours? Zum Abschluss kredenzt Katharina Eismann eine literarische Kaffeehausszene.