CO2-Bilanz
Mit ihrem Beitritt zum Klima-Bündnis im Jahr 1998 hat sich die Stadt Offenbach die Klimaschutzziele dieses Städtenetzwerks zu eigen gemacht:
- Reduktion des CO₂-Ausstoßes alle 5 Jahre um 10%
- Reduktion des CO₂-Ausstoßes um 50% bis 2030 in Relation zum Basisjahr 1990
- Langfristig: Erreichen eines nachhaltigen Niveaus von 2,5 t CO₂-Äquivalent pro EinwohnerIn und Jahr.
Um diese zahlenmäßigen Ziele umsetz- und messbar zu machen, ist es notwendig, auf eine konzeptionelle Grundlage zurückgreifen zu können. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Offenbach hat deshalb im Jahr 2006 beschlossen, ein „Städtisches Klimaschutzprogramm zur messbaren Reduzierung der CO₂-Emissionen“ zu erstellen. Ergebnisse dieser bisherigen konzeptionellen Arbeit sind die erste Energie- und CO₂-Bilanz für die Jahre 2005 und 2006 ein Integriertes Klimaschutzkonzept, das der Entwicklung und Initiierung dauerhafter Prozesse zur Reduzierung der CO₂-Emissionen dienen soll und einen auf 10 Jahre (bis 2020) angelegten Maßnahmenkatalog enthält, sowie aktuell die Fortschreibung der CO₂-Bilanz bis 2010.
CO2-Bilanz 2005/2006

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Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die CO2-Emissionen aller Sektoren liegen mit offenbach-spezifischen Emissionsfaktoren bei 10,6 t pro Einwohner im Jahr 2005. In der Summe bedeutet dies ca. 1,26 Mio. t CO2 pro Jahr.
- Die Gesamtmenge des Energieverbrauchs in Offenbach in 2005 und 2006 stimmt nahezu mit dem statistischen Erwartungswert – abgeleitet aus bundesdeutschen Durchschnittswerten – überein. (Vergleich zwischen der Start- und Feinbilanz).
- Die Berechnung der Emissionsfaktoren für in Offenbach erzeugte Fernwärme und Strom zeigt deutlich höhere Werte als der nationale Durchschnitt.
Strom: 790 gegenüber 570 gCO2/kWh; Fernwärme: 370 gegenüber 348 gCO2/kWh - Am stärksten genutzt wird in Offenbach der Energieträger Erdgas, gefolgt von Strom, Fernwärme und Heizöl.
- Den größten Anteil am Gasverbrauch haben die Sektoren Industrie und Haushalte, während der Sektor Gewerbe den Großteil Fernwärme verbraucht.
Wichtigste Ergebnisse im Sektor Verkehr:
- Über 60 % der CO2- Emissionen des Verkehrssektors entfallen auf den PKW-Verkehr, gefolgt von Nutzfahrzeugen und dem Flugverkehr.
- Die Fahrleistung des motorisierten Individualverkehrs liegt in Offenbach unter dem nationalen Schnitt, während der öffentliche Nahverkehr eine überdurchschnittliche Leistung erbringt, was typisch für Großstädte ist.
Gebäudebilanz städtischer Liegenschaften:
- die größten Energieverbrauchergruppen unter den vom Stadtkonzern genutzten bzw. betreuten Liegenschaften sind Schulgebäude (26 Mio. kWh/Jahr 2005) und das Klinikum Offenbach (ca. 35 Mio. kWh/Jahr)
- Einzelne Objekte mit hohen Energiekennwerten zeigen einen energetisch schlechten Zustand an, zum Beispiel nicht isolierte Werkstatthallen, sanierungsbedürftige Kindertagesstätten und Sportanlagen.
- Das Rathaus ist der größte einzelne CO2-Emittent unter den kommunalen Verwaltungsgebäuden Offenbachs, liegt mit seinen Kennwerten pro m² aber noch im Schnitt anderer Rathäuser in Deutschland.
Klimaschutzmaßnahmen:
Fazit:
- Durch die Bilanzierung der Energieverbräuche und CO2-Emissionen konnten bestimmte Strukturmerkmale in Offenbach dargestellt werden, an denen sich zukünftige Klimaschutzmaßnahmen orientieren sollen.
- Kommunale Energieerzeugungsanlagen haben direkten Einfluss auf die CO2-Emissionen. Die hohen Offenbach-spezifischen Emissionsfaktoren für Strom und Fernwärme zeigen deutlich ein Handlungspotenzial an.
- Auf Grundlage der Gebäudebilanz können Maßnahmen zum Energiesparen abgeleitet werden, die ein hohes Einsparpotenzial haben.
- Durch die fortlaufende Bilanzierung der Energieverbräuche und CO2-Emissionen wird die Einsparung durch Klimaschutzmaßnahmen sichtbar gemacht.
- Um die Selbstverpflichtung als Klimabündnismitglied zu erfüllen, muss Offenbach bis 2030 die jährlichen CO2-Emissionen von ca. 1,26 Mio. t CO2 (2005) auf ca. 740.000 t senken. Dies entspricht einer Reduzierung um 41%.
Wichtige Kennzahlen aus der CO2-Bilanz
1. Fortschreibung der CO2-Bilanz 2005-2010
