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Stadt Offenbach

Rückblick: Von wegen flach! Meisterwerke der Lithographie aus den Sammlungen der Stadt Offenbach am Main. Mai bis Juli 2017

Gemeinsame Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte und im Klingspor Museum vom 4. Mai bis 9. Juli 2017.
Eröffnung: Mittwoch, 3. Mai 2017, 18 Uhr, im Haus der Stadtgeschichte mit anschließendem Umtrunk im Klingspor Museum

Durch die Vielzahl der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten erfreute sich die Lithographie vor allem am Anfang des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit. Einen Höhepunkt erlebte die Künstlerlithographie dann im französischen Malerbuch der 40er und 50er Jahre. Die Ausstellung im Klingspor Museum zeigt Werke vom Impressionismus über den Wiener Jugendstil bis hin zur Pop Art aus eigenen Beständen. Zu sehen sind Meisterwerke unter anderen von Henri de Toulouse-Lautrec, Max Slevogt, Ernst Barlach, Pablo Picasso, Joan Miro und Andy Warhol.
Im Haus der Stadtgeschichte liegt das Augenmerk auf dem 19. Jahrhundert, hier werden wichtige Werke aus der Frühphase der Lithographie gezeigt.

Meisterwerke der Lithographie aus den Sammlungen der Stadt Offenbach

Erstmals vereinen sich die beiden städtischen Museen in Offenbach am Main zu einer gemeinsamen Ausstellung. Sie unterstreichen damit die Bedeutung des Themas der Druckgeschichte in der Stadt, speziell die der Lithographie. Die Lithographie ist ein originalgraphisches Verfahren, das dem Künstler erlaubt, direkt auf den Stein in verschiedenen Techniken malerisch und zeichnerisch zu arbeiten. Es lassen sich dabei hohe Auflagen drucken, ohne dass es zu Qualitätsverlusten kommt. Diese Technik sollte die Bebilderung des gesellschaftlichen Diskurses von der Mitte des 19. Jahrhunderts an enorm anreichern und der Bildenden Kunst bis heute eine markante Erweiterung ihrer Äußerungsmöglichkeiten eröffnen.

Nirgends nimmt die Entwicklung so frühzeitig ihren Lauf wie in Offenbach. Hier kommt das Drucken von der Steinplatte (Lithographie) im Jahr 1800, nach seiner Erfindung durch Alois Senefelder in München, erstmals kommerziell zur Anwendung. Der Musikverleger Johann Anton André, ausgestattet mit dem entsprechenden Patentrecht, nutzt das Verfahren für den Notendruck. Dabei verbreitet es sich rasch als ein Medium hochwertiger Künstlergraphik.

Sowohl das Haus der Stadtgeschichte wie auch das Klingspor Museum besitzen in ihren Beständen hochwertige Lithographien, wobei das Augenmerk einmal auf dem 19. Jahrhundert, im anderen Fall auf dem 20. Jahrhundert liegt. So zeigt das Haus der Stadtgeschichte wichtige Blätter aus der Frühphase der Lithographie. Beispielhaft rangiert Matthias Koch „Ruinenlandschaft“, 1802 bei François Johannot in Offenbach am Main gedruckt. Von gleicher Qualität zeigt sich eine der frühesten in Berlin gedruckten Lithographien, der 1804 datierte „Männliche Kopf“ von Wilhelm Reuter. Die Reihe setzt sich fort mit einer der ersten, über die Familie André in London eingeführten Lithographien (1806), gefolgt von lithographierten Offenbacher Stadtansichten der Biedermeierzeit bis hin zu den Lithographien, die während der Revolution von 1848/49 in Offenbach am Main die damaligen Tagesereignisse karikieren. Von Offenbach ausgehend, verbreitet sich die Lithographie weltweit.

So erklären sich lithographische Raritäten aus dem gesamten 19. Jahrhundert, darunter Werke von Théodore Géricault, Honoré Daumier, Adolph von Menzel. Der Bogen zum 20. Jahrhundert schließt sich mit Arbeiten von Käthe Kollwitz und Lovis Corinth, die bereits den Geist des Naturalismus und des Expressionismus atmen.

Durch die Vielzahl der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten erfreut sich die Lithographie vor allem am Anfang des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit und wird häufig für die Buchillustration genutzt. Auch der Plakatdruck um die Jahrhundertwende bedient sich der Lithographie. Wertvolle Exponate, darunter Arbeiten von Franz von Stuck, Kolo Moser und Peter Behrens, aus der umfangreichen Sammlung des Klingspor Museums bezeugen die hohe Qualität der Plakatkunst dieser Epoche.

Einen weiteren Höhepunkt erlebt die Künstlerlithographie im französischen Malerbuch der 1940er und 50er Jahre. Es sind führenden bildenden Künstler ihrer Zeit, die paraphrasierende Illustrationen schaffen, die mit ihrem hohen künstlerischen Eigenwert gleichberechtigt neben den Texten stehen. Im Feld der zeitgenössischen Buchkunst ist Robert Schwarz zu nennen, der sich mit seinen opulenten Künstlerbüchern eine eigene Position erarbeitet. Das Klingspor Museum zeigt Werke vom Impressionismus über den Wiener Jugendstil bis hin zur Pop Art aus eigenen Beständen. Dazu gehören Meisterwerke unter anderen von Henri de Toulouse-Lautrec, Max Slevogt, Ernst Barlach, Pablo Picasso, Joan Miro und Andy Warhol.

Katalog

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Ausstellung und Katalog werden durch die Dr. Marschner-Stiftung gefördert.
29 Euro

Eintrittspreise

Gemeinsame Eintrittskarte für Klingspor Museum und Haus der Stadtgeschichte:
4 Euro

Eintritt ins Klingspor Museum:
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren Eintritt frei,
Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende 1,50 Euro,
Rentner 2,- Euro,
Erwachsene 2,50 Euro,
Familien 5,- Euro,
mittwochs Eintritt frei

Öffnungszeiten im Klingspor Museum, Herrnstr. 80, Offenbach

Dienstag, Donnerstag, Freitag 10 – 17 Uhr,
Mittwoch 14 – 19 Uhr,
Samstag, Sonntag, Feiertag 11 – 18 Uhr,

Montag geschlossen

Geschlossen am 17. Juni

Öffnungszeiten im Haus der Stadtgeschichte, Herrnstr. 61, Offenbach

Dienstag, Donnerstag, Freitag 10 – 17 Uhr,
Mittwoch 14 – 19 Uhr,
Samstag, Sonntag 11 – 16 Uhr,

Montag geschlossen

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