Die Preisträgerinnen des Rudo Spemann-Preises 2025
Preisverleihung
Am 22. August 2025 fand die Verleihung des Rudo Spemann-Preises 2025 im Klingspor Museum statt.
Die Preisträgerinnen sind Carla Nagel (1. Preis), Lisa Fehrmann (2. Preis) und Marie Luise Weinz (3. Preis).
Herzlichen Glückwunsch den Preisträgerinnen und herzlichen Dank allen Teilnehmenden an der Ausschreibung!
Rudo-Spemann-Preis 2025
Alle zwei Jahre verleiht die Stadt Offenbach im Auftrag der Klingspor-Spemann-Stiftung den Rudo-Spemann-Preis an Studierende oder Auszubildende für eine schriftkünstlerische Arbeit. Der 1. Preis ist mit 1500 Euro dotiert, der 2. Preis mit 700 € und der 3. Preis mit 300 €. Die Jury hat sich Anfang Juli für drei Preisträgerinnen entschieden, die Preisverleihung erfolgte am 22. August 2025 im Klingspor Museum.
Mit dem Preis erinnert die Stadt Offenbach an den 1947 in Kriegsgefangenschaft gestorbenen Schriftkünstler Rudo Spemann, dessen künstlerischer Nachlass im Klingspor Museum aufbewahrt wird. Am Wettbewerb konnten sich alle beteiligen, die sich nachweislich in einer gestalterischen oder künstlerischen Ausbildung befinden. Gefördert werden soll das Handschriftliche, das in höchster Qualität das Werk Rudo Spemanns auszeichnet.
Die Aufgabenstellung stand in diesem Jahr im Dienst des Jubiläums 250 Jahre Goethe und Lili und der daran anknüpfenden Ausstellung „Der Anfang, das Ende und alles dazwischen. Love Stories.“ Die Zeit der Liebesbriefe ist vorbei und trotzdem spielt verschriftliche Sprache in Liebesgeschichten nach wie vor eine große Rolle. Chats in sozialen Netzwerken und auf Dating-Plattformen sind häufig erste Schritte des Kennenlernens, oft noch vor dem persönlichen Gespräch. Der Spemann-Preis 2025 widmete sich der Sprache der Liebe heute und in der Vergangenheit und deren schriftlicher Visualisierung. Die Jury war auch dieses Jahr beeindruckt von der differenzierten Machart der eingesendeten Arbeiten, aus denen drei Preisträgerinnen ausgewählt wurden.
Der erste Preis geht 2025 an die HfG-Studentin Carla Nagel und ihre Arbeit ‚Ordnung taumeln‘. Die Blattserie erzählt von einem Zustand des Verlorenseins nach dem Verlust einer geliebten Person. Eine Audiocollage aus Alltagsgeräuschen ist in drei Transkriptionen in Tusche übertragen, die eine lose Zeichenfolge ergeben. Sie entzieht sich der Lesbarkeit und gleichzeitig greift sie nach einem Rhythmus. Sie verspricht Halt, wo keiner in Sicht ist. Die hohe künstlerische Innovationskraft dieser Arbeit hat die Jury besonders beeindruckt und den Ausschlag für den ersten Preis gegeben.
Den zweiten Preis erhielt Lisa Fehrmann von der Hochschule Rhein Main mit einem Trauertagebuch, das sich dem Tod der Großmutter widmet und dem Ankommen im Leben danach. Die Umsetzung des Themas in kalligrafierten Zitaten der Sängerin Whitney Hanson und Tagebucheinträgen in eigener Handschrift schafft eine große Nahbarkeit und Verletzlichkeit, die dem Thema gerecht wird.
Der dritte Preis geht an Marie Luise Weinz, ebenfalls Studentin der Hochschule Rhein Main. Ihre Arbeit „Als wir Geister waren“ setzt ein Gedicht von Marco Michalzik kalligrafisch in Szene, das sich mit der Suche nach Beziehungsfähigkeit und Verbindung befasst. Marie Luise Weinz hat eine fragile klappbare Buchform für die kalligrafierten Strophen gewählt, die die Betrachtenden zwingt, sich langsam tastend der Bedeutung der Worte anzunähern.
