Klingspor weltweit: Rudolf Kochs Kriegszeichnungen in Kanada

Eine nicht alltägliche Ausleihe aus dem Sammlungsbestand des Klingspor Museums unterstreicht die Aufmerksamkeit, die dem Offenbacher Haus zu Teil wird: Sie erinnert an den Ersten Weltkrieg. Zu den vielen beteiligten Ländern gehörte auch Kanada. Mit mehr als 20.000 Soldaten kämpfte die Canadian Expeditionary Force an der Westfront. Das unterstützt das bis heute wache Interesse in Kanada am Ersten Weltkrieg und so gibt es eine Ausstellung zum Thema im Port Moody Station Museum (seit dem 14.Januar bis Ende April).
Als 2014 das Klingspor Museum ausgewählte Grafiken zum Ersten Weltkrieg (1914-18) ausstellte, konnte es auch auf die soeben erst, mit Hilfe der Dr. Marschner Stiftung, erworbenen fast 200 Handzeichnungen von Rudolf Koch zurückgreifen. Ihre Existenz war zuvor nicht bekannt Sie erweitern das Wissen um die künstlerische Arbeit des renommierten Schriftkünstlers, zudem geben sie vielfältige Eindrücke von den Umständen des Soldatenlebens an der Front. Rudolf Koch trug die Erinnerungen seiner Erlebnisse als Frontsoldat unter dem Titel „Die Kriegserlebnisse des Grenadiers Rudolf Koch“, Insel Verlag 1934, zusammen.
2017 konkretisierte sich die Anfrage des Museums in Port Moody, Kanada, ein Konvolut der Zeichnungen auszuleihen. So wurden 40 Blätter, speziell an französischen Orten entstanden, in denen Kanadier gekämpft hatten, zur Leihgabe ausgesucht. Bis zum Mai sind sie in Port Moody zu sehen. Dann kehren sie zurück und stehen mit den übrigen 150 Zeichnungen Rudolf Kochs dem Besucher des Klingspor Museums (Lesesaal) zur Einsichtnahme zur Verfügung.