Wetter Mi. – Demokratie-Wohnzimmer: Vier Abende über Zuhören, Sprechen, Erinnern und Handeln
30.10.2025
Im November verwandelt sich der wöchentliche Treffpunkt Wetter Mi. in das Demokratie-Wohnzimmer: eine kuratierte Reihe, in der Kunst, Gespräch und gemeinsames Üben von Demokratie dicht beieinander liegen: Zuhören, Positionen aushalten, Erfahrungen teilen und Begriffe schärfen. Das Programm aus Lesung, Film, Performance und spielerischen Formaten richtet sich an alle, unabhängig von Vorwissen oder Alter. Die Termine sind jeweils mittwochs am 5., 12., 19., und 26. November. Der Einlass ist um 18 Uhr, Beginn um 18.15 Uhr im SCAPE°, Frankfurter Straße 39, 63065 Offenbach.
Die kuratorische Auswahl folgt einer einfachen Dramaturgie: aktivieren (5. November), erinnern & verfremden (12. November), lesen & verhandeln (19. November) und weitergeben (26. November). Kuratiert wird die Reihe von Jihae An, deren Praxis an der Schnittstelle von sozialer Choreografie, situativer Kunst und Stadtgesellschaft arbeitet.
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie Stadt Offenbach am Main im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Landesprogramms „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ des Hessischen Ministeriums des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz. Die Partnerschaft für Demokratie Offenbach am Main setzt sich für Demokratie und gegen Extremismus ein. Sie wird organisiert vom DRK Kreisverband Offenbach e.V. im Auftrag der Stadt Offenbach am Main, Geschäftsstelle Kommunale Prävention im Ordnungsamt. Der Gastgeber ist SCAPE°.
Programmüberblick
5. November – Demokratiedeckel & Gesprächsübung (Simone Beege)
Ein aktivierender Auftakt: Zuhören, ohne sofort zu urteilen. Widerspruch aushalten, reden auf Augenhöhe – ein spielerischer Abend, der Demokratie als Alltagspraxis erprobt. Direkt am Tisch, mit einem Getränk in der Hand.
12. November – Die Stimmen der Yoldaşlar – Vergangenheit vorhersagen (Cana Bilir-Meier & Nihan Devecioğlu)
Cana Bilir-Meier und Nihan Devecioğlu verweben Film, Stimme und Gespräch. Es geht um Arbeit, Erinnerung, Würde – und die Kraft, Räume neu zu beanspruchen. Am Folgetag, 13. November, gibt es eine Matinee/Artist Talk an der HfG. „Yoldaşlar“ ist ein türkisches Wort und bedeutet auf Deutsch „Gefährten“, „Kameraden“ oder „Genossen“. Es wird oft im Kontext von Personen verwendet, die gemeinsam eine Reise unternehmen, ein gemeinsames Ziel verfolgen oder als Begleiter auftreten.
19. November – Lesen, was bleibt (Clemens Böckmann & Holm-Uwe Burgemann)
Böckmann liest aus „Was du kriegen kannst“. Im Anschluss öffnet Burgemann (Präposition) seine Anthologie Neue Erschöpfungsgeschichten für das Publikum als sozialen Raum: Was bewirkt ein Buch, das „von Hand zu Hand“ geht? Im Anschluss moderiert er ein Gespräch über die Texte des Abends.
26. November – Zeit erzählen (Offenbacher Bündnis 8. Mai)
Dokumentarischer Zeitzeugen-Film mit Frauen und Männern, die zum Kriegsende in Offenbach im März 1945 Kinder waren. Sie wurden von August bis Oktober interviewt und werden an dem Abend anwesend sein. Ergänzung mit historischen Fotos aus Offenbach.
Lesung von Jugendlichen aus Berichten vom Alltag in der NS-Zeit, dem Krieg und der Befreiung 1945 in Offenbach, mit anschließender generationsübergreifender Gesprächsrunde.
Gefördert vom Solidaritätsfond der Hans-Böckler-Stiftung und Demokratie leben.
Der Eintritt ist frei und barrierearm. Alle Generationen sind willkommen.
