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Stadt Offenbach

Impfzentrum Offenbach zieht positive Bilanz / Abschlussfest als Dank für Engagement / Neues Impfangebot der Stadt noch im Oktober

11.10.2021

Offenbach am Main, 11. Oktober 2021 – Sieben Monate lang wurde in der Stadthalle Offenbach gegen das Corona-Virus geimpft. Als eines der 28 hessenweiten Impfzentren hat das Offenbacher Impfzentrum nach knapp einem dreiviertel Jahr seine Pforten geschlossen – die letzte Schutzimpfung erfolgte am 26. September. Zwischenzeitlich ist auch der Rückbau fast abgeschlossen und das eigentliche Kongress- und Veranstaltungszentrum an der Waldstraße kann seinen Betrieb bald wiederaufnehmen.

Seit dem Aufbau Ende 2020 ist viel passiert. Insgesamt führte das Offenbacher Impfzentrum mehr als 100.000 Impfungen durch. An manchen Tagen waren es fast 1.000 Impfwillige, die das Zentrum aufsuchten. Das Team des Impfzentrums war außerdem von Beginn an in der Stadt unterwegs und hat mobil in Alten- und Pflegeheimen, Vereinen, religiösen Gemeinden, sozialen Einrichtungen und auf Veranstaltungen Impfaktionen durchgeführt.

Zum Abschluss dieses großen Projektes dankte die Untere Katastrophenschutzbehörde der Feuerwehr und das Stadtgesundheitsamt auf einem Abschlussfest in der Stadthalle allen Beteiligten für ihren Einsatz und das große Engagement. Aber auch nach Schließung des Offenbacher Impfzentrums sollen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Offenbach ein Impfangebot erhalten. Die neue Offenbacher Impfstation befindet sich derzeit im Aufbau und soll im Laufe des Oktobers ihren Betrieb aufnehmen.

Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke: „Das Team des Impfzentrums hat in den letzten Monaten einen super Job gemacht. Trotz teilweise herausfordernder Voraussetzungen arbeiteten alle beteiligten Ämter, Institutionen und Partner hervorragend zusammen. Ich erinnere mich dabei vor allem an die Zeit, in der es einfach keinen oder zu wenig Impfstoff gab. Wir waren bereit, die Bürgerinnen und Bürger waren bereit und wir konnten nicht impfen. Auch die Gespräche, wie wir die anspruchsvolle Lagerung und den Transport der Impfstoffe hinbekommen, sind mir im Kopf geblieben. Die Monate des Impfzentrums haben dabei gezeigt, dass wir in Deutschland und in Offenbach auch in schwierigen Situationen zusammenhalten und große Projekte stemmen können. Und vor allem haben wir das anfänglich unmöglich Geglaubte gemeinsam geschafft – innerhalb von nur drei Wochen ein Impfzentrum einzurichten und über Monate zu betreiben. Das war eine logistische Meisterleistung, für die ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanke.“

Bürgermeisterin Sabine Groß: „Rückblickend war das Offenbacher Impfzentrum in diesem Jahr der bedeutendste Ort unserer Stadt, um gegen die Pandemie anzukämpfen. Als Gesundheitsdezernentin habe ich ein Vorhaben begleitet und umgesetzt, dass es zuvor nie gegeben hatte. Mit der Öffnung des Impfangebots für alle wurde es immer wichtiger, Menschen zu motivieren sich impfen zu lassen. Bei unzähligen Terminen und Videokonferenzen habe ich bei vielen Offenbacherinnen und Offenbachern fürs Impfen geworben und mit der Impfplanung beraten, wo wir am besten mit den mobilen Teams hingehen, um viele Menschen zu erreichen. Die Flexibilität und Spontanität des Impfzentrums waren nicht selbstverständlich und sind gleichzeitig Zeugnis einer sehr engagierten Arbeit Hand in Hand. Dafür danke ich allen Beteiligten ausdrücklich.“

Dr. Bernhard Bornhofen, Leiter des Stadtgesundheitsamtes: „In der Zeit des Impfzentrums haben wir viel erlebt und das Stadtgesundheitsamt als ärztliche Leitung des Zentrums war unermüdlich im Einsatz. Die ganze Situation war neu – die Impfstoffe waren anspruchsvoll in der Handhabung, anfangs hatten wir zu wenig Impfstoff und mussten schwere Entscheidungen treffen, wie die Vorgaben in der Rangfolge des Gesetzgebers beim Impfen umgesetzt werden. Hinzu kamen sich oft ändernde Rahmenbedingungen durch neue Erkenntnisse bei den unterschiedlichen Impfstoffen und die gesetzlichen Vorgaben. Später wurde die Aufklärung von Bürgerinnen und Bürgern, der Kampf gegen Falschinformationen und Verunsicherung immer wichtiger.“

Uwe Sauer, Leiter der Feuerwehr Offenbach: „Aufbau, Betrieb und Rückbau des Impfzentrums waren eine außerordentliche und großartige Leistung des Teams der Unteren Katastrophenschutzbehörde. Mehrere 10.000 Arbeitsstunden haben die Kolleginnen und Kollegen für das Impfzentrum aufgebracht. Es wurde sich gegenseitig geholfen, wo es nur ging – trotz vieler 14-Stunden-Tage, auch am Wochenende und an Feiertagen. Meinem Team und allen Helferinnen und Helfern gilt größte Achtung. Auf dem Abschlussfest möchten wir danke sagen, durchatmen und auf das Geschaffte zurückblicken.“

Birgit von Hellborn, Geschäftsführerin der Stadthalle Offenbach Veranstaltungs GmbH: „Wir sind sehr froh, dass wir mit der Stadthalle einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten konnten. Unser Team hat den Auf- und Abbau sowie die Abläufe im Impfzentrum stets eng begleitet. Die erfolgten Impfungen ermöglichen es uns nun, Stück für Stück zur Normalität zurückzukehren und die Stadthalle wieder für ihren eigentlichen Zweck zu nutzen. Dieses Jahr stehen vorwiegend Firmenveranstaltungen und Tagungen auf dem Programm. Ab Januar 2022 sind dann wieder die ersten öffentlichen Konzerte und Shows geplant. Das Thema Impfungen begleitet uns dabei weiterhin – ob die Veranstaltungen nach den 3G- oder 2G-Regeln stattfinden, entscheidet jeweils der Veranstalter.“

Sieben Monate zentrale Anlaufstelle für die Corona-Impfung

In der Stadthalle wurden über sieben Monate hinweg täglich bis zu 1.000 Menschen von morgens bis spät in den Abend gegen das Corona-Virus geimpft. Den Aufbau des Zentrums an der Waldstraße unterstützten rund 200 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte von DRK und ASB, THW und der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Berufsfeuerwehr. Später waren in der Stadthalle selbst täglich circa 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zwei Schichten im Einsatz. Der Betrieb des Impfzentrums wurde dabei schon zu Beginn an einen kompetenten Dienstleister vergeben. Die Koordination des gesamten Impfzentrums lag bei der Unteren Katastrophenschutzbehörde der Feuerwehr, die ebenfalls mit großem Engagement von der Bundeswehr unterstützt wurde.

Das Impfzentrum im eigentlichen Betrieb war ein kluges logistisches System: Um den Impfstoff direkt nach der Anlieferung ordnungsgemäß lagern und aufbereiten zu können, entstand in der Stadthalle sogar ein eigener Apothekenbereich mit den erforderlichen Kühlmöglichkeiten. Es war und ist enorm wichtig, die Kühlkette der Impfstoffe nicht zu unterbrechen, sonst kann der Impfstoff seine Wirksamkeit verlieren. Der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer ist hinsichtlich der Lagerung wahrscheinlich der anspruchsvollste unter den Corona-Impfstoffen. Er muss zunächst bei sehr niedrigen Temperaturen (rund minus 70 Grad) transportiert und gelagert werden. Nach dem Auftauen – und ungeöffnet – darf er maximal einen Monat bei 2 bis 8 Grad Celsius gelagert werden. Diese erforderliche und auch sehr kostenintensive Lagerung wurde im Impfzentrum Offenbach ebenfalls eingerichtet.

Ein ausführlich beschildertes Einbahnstraßen-System lotste die Impfwilligen durch das Zentrum und die sechs Impfstraßen. Ähnlich wie in Innenstädten gab es ein nach Farben gestaltetes Wegleitsystem, das Besucherinnen und Besucher bei der Orientierung unterstützte.

Neben der zentralen Anlaufstelle in der Stadthalle waren die mobilen Impfteams des Impfzentrums die zweite strategische Ausrichtung des Offenbacher Impfangebots. Sie besuchten zu Beginn Alten- und Pflegeheime, nicht mobile alte Menschen zu Hause und später auch Vereine, soziale Einrichtungen, Religionsgemeinschaften und nach der Empfehlung der Impfung für Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren auch Schulen. Es wurde auf dem Wochenmarkt geimpft, im Bürgerbüro, auf Parkplätzen vor Einkaufsmärkten, auf Festen in Offenbacher Stadtteilen und auch auf kulturellen Veranstaltungen. Sogar ein Impf-Drive-In am Mainufer-Parkplatz ist entstanden. „Die mobilen Teams haben die Corona-Impfung zu den Menschen in Offenbach gebracht, wann immer es ging“, berichtet Uwe Sauer, Leiter der Unteren Katastrophenschutzbehörde.

Impfzentrum Offenbach in Zahlen

  • In Offenbach wurden bis zum 26. September 158.724 Impfungen durchgeführt (Impfzentrum Offenbach, Haus- sowie Fachärzte und geimpfte Offenbacherinnen und Offenbacher in anderen Impfzentren) – davon 83.419 Erstimpfungen, 74.161 Zweitimpfungen (inklusive Einmalimpfungen) und 1.144 Auffrischungsimpfungen (Drittimpfungen)
  • Bei 71 Sonderimpfaktionen und mobilen Impfungen wurden 9.049 Impfungen durchgeführt.
  • Bei Impfaktionen an Schulen konnten 324 Schülerinnen und Schüler geimpft werden.
  • Die Impfquote in Offenbach liegt (unter Berücksichtigung der vom Land Hessen offiziell geführten Bevölkerungszahl von 130.000) bei rund 64,2 Prozent Erstgeimpften und rund 57,1 Prozent Zweitgeimpften, rund 0,88 Prozent sind drittgeimpft (Auffrischungsimpfung erhalten).
  • Abzüglich der nicht impffähigen Offenbacherinnen und Offenbacher unter 12 Jahren (113.235 Offenbacherinnen und Offenbacher) liegt die Impfquote bei rund 73,7 Prozent Erstgeimpften und 65,5 Prozent Zweitgeimpften, rund 1,01 Prozent sind drittgeimpft (Auffrischungsimpfung erhalten).
  • Hessenweit wurden zwischenzeitlich 8.142.607 Menschen geimpft. Die Impfquote liegt bei rund 64 Prozent Zweitgeimpfter und rund 68 Prozent Erstgeimpfter (Stand 5. Oktober). Damit liegt die Stadt Offenbach mit einer Impfquote von rund 57,1 Prozent Zweitgeimpften und rund 64,2 Prozent Erstgeimpften leicht unter dem hessenweiten Durchschnitt.
  • Mehr als 1.250 Menschen arbeiteten während der vergangenen Monate im Impfzentrum.
  • Für Offenbachs Impfzentrum waren circa 100 Ärztinnen und Ärzte im Einsatz.
  • Seit Öffnung wurde an den meisten Tagen 15 Stunden lang geimpft.
  • Der Höchstwert von rund 1.000 Impfungen am Tag wurde am 28. April erreicht.
  • Über 1.750 Liter Desinfektionsmittel wurden verwendet.
  • Mehr als 100.000 Spritzen wurden genutzt und genauso viele Pflaster verklebt.
  • Es wurden über 100.000 medizinische Masken ausgegeben.

Weitere Impfstation in Vorbereitung

Um den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Offenbach auch nach der Schließung des Impfzentrums zentral eine Möglichkeit zur Corona-Schutzimpfung anbieten zu können, soll es eine stationäre Einrichtung im Bernardbau sowie weiterhin mobile Impfungen im gesamten Stadtgebiet geben. Die für die Impfstation erforderliche Vergabe an einen externen Dienstleister befindet sich in der abschließenden Phase. Der Vergabebeschluss sowie die Auftragserteilung sollen voraussichtlich in der ersten Oktober-Hälfte erfolgen. Im Laufe des Monats Oktober soll der Betrieb der Impfstation aufgenommen werden. Wann genau die Impfstation ihren Betrieb aufnimmt, wird auf www.offenbach.de/impfen und über die Medien bekannt gegeben.

Bildinformation:

Von links sind zu sehen: Uwe Sauer, Leiter der Offenbacher Berufsfeuerwehr, Dr. Bernhard Bornhofen, Gesundheitsamtsleiter, Niko Kern, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz              sowie Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. Foto: Stadt Offenbach / georg-foto, offenbach

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