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Stadt Offenbach

Im Stadtwald entstehen neue Feuchtgebiete

28.08.2008 – 28. August 2008: Südlich der Seligenstädter Straße und nördlich der Autobahn Frankfurt-Würzburg rollten Anfang September im Wald die Bagger an.

Nutznießer der Baumaßnahmen waren aber weder Autofahrer noch Gewerbe Treibende. Begünstigte waren vielmehr Rana arvalis und Rana dalmatina, mit bürgerlichen Namen Moorfrosch und Springfrosch genannt. Diese beiden Froscharten genießen in der Europäischen Union besonderen gesetzlichen Schutz. Ihre Vorkommen sind daher von den Mitgliedsstaaten der EU zu schützen und zu fördern.

Wie Rolf Weyh, Fachreferent für Naturschutz und Umweltbildung im städtischen Amt für Umwelt, Energie und Mobilität, erläuterte, kommen die beiden seltenen Arten auch im Offenbacher Wald noch vor. Als echte Sensation bezeichnete Weyh die Entdeckung des Moorfroschs südlich von Bieber-Waldhof im Frühjahr 2003. Bei dieser Art handelt es sich um den seltensten Frosch Hessens. Aus der näheren Umgebung waren bislang nur noch einige kleine Populationen im Rodgau bekannt.

Als im Genehmigungsverfahren für die S-Bahn-Strecke in den Rodgau nach Möglichkeiten gesucht wurde, Ausgleich für die Inanspruchnahme von Biotopen durch die Bahntrassen zu finden, schlugen daher die Stadt Offenbach und das Forstamt Rodgau vor, zur Förderung der seltenen Amphibien bestehende Kleingewässer in alten Bombentrichtern zu reinigen und zu vergrößern sowie einige zusätzliche Tümpel anzulegen. Der Zeitplan der Baumaßnahmen sieht vor, dass zur Laichzeit der Amphibien im kommenden Frühling die neuen Gewässer bezugsfertig sein werden. An zwei bereits früher angelegten Tümpeln im näheren Umfeld der geplanten Maßnahmen konnte schon eine sehr seltene Libellenart als Besucherin gesichtet werden – Anlass für das Amt für Umwelt, Energie und Mobilität, auf weitere freudige Überraschungen zu hoffen.

Bevor für die Erdarbeiten zur Neugestaltung der Feuchtgebiete grünes Licht gegeben werden konnte, mussten alle Flächen allerdings noch nach Bombenblindgängern und anderen gefährlichen Überbleibseln des 2. Weltkrieges abgesucht werden. Hiermit begann eine von der Deutschen Bahn AG beauftragte Spezialfirma am 1. September.

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