In die Klassenräume dringt weniger Lärm: Während der Sommerferien erhielten die Anne-Frank-Schule und die Eichendorffschule neue Schallschutzfenster
22.08.2024
Grundschulkinder müssen beim Lesenlernen und Spracherwerb genau verstehen, wie ein Wort endet. Dazu ist nicht nur Ruhe in der Klasse selbst notwendig – es darf auch kein Lärm von außen die Aussprache übertönen und die Kleinen ablenken. Zu den Schülerinnen und Schüler an der Eichendorffschule und in viele Klassen der Anne-Frank-Schule dringt nach Ende der Sommerferien weniger Lärm von außen durch: An beiden Schulen wurden Schallschutzfenster eingebaut, die außerdem bei Hitze und Kälte dämmend wirken. Beauftragt und koordiniert werden die Arbeiten von der Stadtwerke-Tochter GBM Service GmbH in Zusammenarbeit mit dem städtischen Hochbaumanagement.
An der Eichendorffschule hat der Austausch der insgesamt 200 Fenster bereits während der Osterferien begonnen und wird jetzt abgeschlossen. Hier waren die einglasigen Fenster seit der Eröffnung der Schule in den 1950er Jahren nicht ausgetauscht worden. Jetzt stehen nur noch Malerarbeiten bis zum ersten Schultag an. Außerdem müssen letzte neu eingebaute Fensterrahmen verputzt werden. Diese Arbeiten werden dann von außen in den ersten Wochen nach den Ferien erledigt, da der Unterricht dadurch nicht gestört wird.
An der Anne-Frank-Schule haben die Unwetter in Bayern im Juni den Ablauf des Fenstertauschs verzögert: Der Lieferant musste nach Unwetterschäden seine Produktion stilllegen. Die Lieferung verzögerte sich um gut drei Wochen, die allerdings zum größten Teil beim Einbau wieder eingeholt wurden. Jetzt sind die 20 Fensterbänder mit jeweils fünf Scheiben im Bauteil B des Gebäudes ausgewechselt. Allerdings stehen noch einige Beiputzarbeiten an, die aber die Nutzung der Räume nicht beeinträchtigt. Einige Restarbeiten werden spätestens in den Herbstferien erledigt. Die Fenster in den anderen Bauteilen werden nach und nach jeweils in kommenden Schulferien ausgetauscht.
„Die Schallschutzfenster sind unser baulicher Beitrag dazu, den Grundschulkindern den Einstieg in das Lesen zu erleichtern“, sagt Offenbachs Stadtbaurat und Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. „Der beste Unterricht stößt an seine Grenzen, wenn unter dem Lärm eines überfliegenden Flugzeugs die Endsilben nicht mehr verständlich sind. Gerade zum Lesenlernen ist es wichtig, dass die Mädchen und Jungen alle Laute genau hören können und die letzten Silben nicht im Fluglärm verschluckt werden. Deshalb ist es erfreulich, dass wir hier gute Voraussetzungen geschaffen haben.“
Gefördert wird der Austausch der Fenster an beiden Schulen aus dem Förderprogramm, das das Land Hessen als Konsequenz aus der Lärmwirkungsstudie NORAH aufgelegt hat. Damit sollen Maßnahmen finanziert werden, die der Prävention und Kompensation möglicher negativer Folgen des Fluglärms am Flughafen Frankfurt auf die Leseleistungen von Grundschülerinnen und Grundschülern dienen, heißt es in den entsprechenden Richtlinien.
Die Gesamtkosten für den Fenstertausch betragen an der Eichendorffschule rund 2,7 Millionen Euro, davon wurden rund 1,7 Millionen Euro als Förderung bewilligt. An der Anne-Frank-Schule kostete der Austausch im Bauteil B rund 630.000 Euro, die Förderung beträgt hier rund 470.000 Euro. Die jeweilige Differenz zwischen Kosten und Förderung ergibt sich daraus, dass nur Schallschutzfenster in Unterrichtsräumen förderfähig sind. In den Gebäuden wurden aber auch Fenster beispielsweise im Treppenhaus oder in den Toiletten getauscht.
Bild: An der Eichendorffschule wurden in den Oster- und Sommerferien insgesamt 200 Fenster ausgetauscht. Copyright: Stadtwerke Offenbach
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