Staatspräsident Malawis besucht Offenbach / Austausch zu Hafenentwicklung und Binnenschifffahrt / Empfang durch OB Schwenke im Rathaus
19.08.2024
Der Präsident der afrikanischen Republik Malawi, Lazarus Chakwera, besucht am Mittwoch, 21. August, die Rhein-Main-Region und macht nach der Landung in Frankfurt und der Begrüßung dort durch die Landesregierung als erstes in Offenbach Station. Der Präsident reist aus Rom an, wo er am Vortag eine Audienz bei Papst Franziskus erhält. Einen Tag später ist ein Empfang von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin geplant. Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke teilt mit: „Bei dem Treffen in Offenbach geht es vor allem um einen Austausch zu Entwicklungs- und Wirtschaftsfragen. Malawi plant eine stärkere Bewirtschaftung des Malawi-Sees. Dieser See ist neunmal größer als der Bodensee. Er gehört zu den größten Binnengewässern der Welt und die Regierung von Malawi möchte die Versorgung der am Wasser lebenden Bevölkerung verbessern. Generell sollen die Kapazitäten von Fahrgast- und Transportschifffahrt erhöht werden. Daneben interessiert die Gäste, wie Leben am Wasser und Tourismus weiterzuentwickeln sind. Auch deshalb besuchen sie das Hafenviertel. Dass der Offenbacher Hafen auch in Malawi von Interesse ist, ist eine wirklich sehr schöne Anerkennung unserer Stadtentwicklung und es ist mir eine große Ehre, diese für die Verhältnisse unserer Stadt außergewöhnliche Delegation in Offenbach willkommen heißen zu dürfen.“
Zur Delegation um den Präsidenten gehören die malawische Außenministerin Nancy Tembo und der malawische Verkehrsminister Jacob Hara, der Botschafter Malawis Joseph Mpinganjira und die Präsidentengattin Monica Chakwera. Der Besuch des Hafens ist nach einem offiziellen Empfang im Rathaus am Vormittag vorgesehen.
Am Isenburger Schloss steigen die Gäste anschließend auf ein Schiff, mit dem sie weiter nach Frankfurt reisen und dort von Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg in Empfang genommen werden. OB Schwenke: „Die Binnenschifffahrt ist für die Entwicklungspläne Malawis ein wichtiges Thema. Die Fahrt auf dem Main dient auch dazu, eine der wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands kennenzulernen. Ich freue mich sehr auf die Gespräche und darüber, mehr über Malawi und seine Herangehensweise an das Thema zu erfahren.“
Den Arbeitsbesuch in die Wege geleitet hat Daniel Imhäuser, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Blasius Schuster, die Anfang 2024 mit einer Niederlassung in das Rockywood-Gebäude am Hafen gezogen ist. Der Unternehmer war im vergangenen Jahr mit einer Delegation in Malawi und pflegt gute Beziehungen zum Botschafter Malawis in Deutschland. Die Paul-Schuster-Stiftung, die Imhäuser als Vorstand vertritt, hat aus Spendengeldern zwei Schulen in Malawi errichtet, eine Jugendsportinitiative unterstützt und nun mit Partnern ein Fahrrad-Projekt begonnen. Er kontaktierte OB Schwenke und bot nach Rücksprache mit ihm die Hafenbesichtigung an. Dass die Delegation aus Malawi das Angebot annahm, freute Imhäuser wie Schwenke gleichermaßen.
Mit dem Fahrrad-Projekt „Advanced Bike Cycle“ werden nicht mehr genutzte, aber noch funktionsfähige Fahrräder bundesweit gesammelt und für eine zweite Nutzung in Malawi aufbereitet. Dies soll den Menschen in Malawi helfen, sich leichter fortbewegen zu können, um etwa eine Berufsausbildung wahrnehmen oder eine feste Arbeitsstelle erreichen zu können. Gesteuert wird dieses Projekt mitten im Hafenviertel von Helge von Fugler, Geschäftsführender Gesellschafter des Offenbacher eBike Herstellers Advanced, welcher am Mittwoch ebenfalls die Delegation treffen wird.
Der offizielle Empfang im Rathaus findet gegen 10 Uhr statt. Ihm wohnen auch die Magistratsmitglieder Stadtkämmerer Martin Wilhelm, Stadtrat Paul-Gerhard Weiß sowie Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber bei. Auch eine Eintragung ins Goldene Buch der Stadt ist vorgesehen. An der Hafentreppe sollen die Gäste danach von Kindern der Hafenkita begrüßt werden. OB Schwenke wird der Delegation im persönlichen Gespräch vor Ort über die Entwicklung des Hafens berichten. Den Abschluss des Besuchs bildet die gemeinsame Bootsfahrt nach Frankfurt. Auf dem Main findet das Gespräch mit Experten zur Infrastruktur auf dem Wasser statt. An der Schleuse übergibt der Offenbacher Oberbürgermeister die Gäste an die Frankfurter Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg.
Der aus mehreren Fahrzeugen und Polizeieskorte bestehende Konvoi der Delegation wird sich am Mittwoch durch die Stadt bewegen. Mit größeren Verkehrsbeeinträchtigungen ist laut dem Ordnungsamt jedoch nicht zu rechnen. Die Hafentreppe wird während der Anwesenheit der Delegation vorübergehend für die Öffentlichkeit gesperrt, ebenso kurzzeitig die Mainstraße am Zugang zum Main am Isenburger Schloss.
Hinweise an die Medien:
Für eine Berichterstattung zum Besuch des malawischen Präsidenten bitten wir Medienvertreterinnen und Medienvertreter sich bis Dienstag, 20. August, 14 Uhr unter der Mailadresse presseoffenbachde zu akkreditieren. Im Anschluss erhalten Sie weitere Informationen zum Programmablauf.
Hintergrundinformationen:
Malawi ist mit rund 20 Millionen Einwohner eines der kleineren Länder Afrikas und liegt im zentralen Ostafrika. Im Ländervergleich gehört es zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Doch wegen seiner überraschenden Vielfalt auf relativ kleinem Raum ist das Land bei Touristinnen und Touristen beliebt. Den Wert von Öko-Tourismus hat Malawi früh erkannt. Dank seines Einsatzes sind heute die sogenannten Big Five (Löwe, Elefant, Büffel, Leopard und Nashorn) wieder im Land zu finden und Vogelbeobachtungen geschätzt. Für Forschende und Touristen gibt es mittlerweile viele Lodges und Unterkünfte. Mit dem Malawisee besitzt der Binnenstaat das drittgrößte Gewässer des afrikanischen Kontinents. Er ist vor allem bei Tauchern durch die große Sichtweite gefragt. Das fischreiche Gewässer gehört auch zu den Wahrzeichen des Landes und soll in Zukunft durch Binnenschifffahrt stärker bewirtschaftet werden. Insbesondere soll damit die Versorgung der dort lebenden Menschen verbessert werden. Deshalb ist der Besuch in Deutschland und der geplante Austausch zu den Themen Infrastruktur, Verkehr und Wirtschaftsentwicklung für den malawischen Präsidenten Lazarus Chakwera so wichtig.