Nächster Meilenstein auf Offenbacher Innovationscampus / Baubeginn für BioSpring-Produktionsanlage / Samson startet Produktion im Oktober
04.07.2025
Mit dem gestrigen Spatenstich für das Unternehmen BioSpring und dem geplanten Produktionsbeginn des Ventilgeräteherstellers Samson ab Oktober 2025 kehrt auf dem Offenbacher Innovationscampus erstmals nach Jahrzehnten neue Industrie zurück nach Offenbach. „BioSpring und Samson haben sich bewusst entschieden, mit ihren Unternehmen in Offenbach weiter zu wachsen. Der Innovationscampus bietet die passende Lage und die notwendigen Flächen, die beide Unternehmen benötigen. Ihre Ansiedlung zählt zu den größten wirtschaftlichen Erfolgen der Stadt Offenbach seit langer Zeit“, erläutert Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke: „Dass beide Unternehmen nach Offenbach kommen und nicht etwa ins Ausland abwandern, ist deshalb auch für Hessen und für den Standort Deutschland wirklich wichtig.“
Dass OB Schwenke mit dieser Einschätzung nicht alleine steht, zeigt der Besuch von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein zum Spatenstich von BioSpring – einem global führenden Anbieter in der Herstellung und Analyse von therapeutischen Nukleinsäuren, insbesondere Oligonukleotiden. Diese synthetisch hergestellten RNA-Sequenzen haben nach Angaben des Unternehmens das Potential für bahnbrechende neue Therapien, etwa gegen Krebs oder Alzheimer. Auch für die Behandlung und gegebenenfalls Heilung seltener Erbkrankheiten ergeben sich neue Perspektiven. Rund 1.500 Mitarbeitende wird BioSpring künftig in Offenbach in einer der weltweit größten Produktionsstätten für Oligonukleotide beschäftigen.
„BioSpring ist keine Verlagerung von einer Stadt in eine andere. BioSpring schafft bei uns ausschließlich neue Arbeitsplätze. Was hier passiert ist deshalb nicht nur gut für Offenbach, sondern für die ganze Region“, betont OB Schwenke und macht deutlich: „Für die Bürgerinnen und Bürger in Offenbach ist es natürlich besonders gut, dass BioSpring und wir uns darauf verständigen konnten, dass dieses Wachstum bei uns auf dem Innovationscampus stattfindet. Damit wird Offenbach erstmals ein ernst zu nehmender Standort der weltweit bedeutsamen Biotechnologie. Da die Biotechnologie relativ krisenfest ist, ist das für uns ein wichtiger Baustein, den Wirtschaftsstandort Offenbach insgesamt weiter zu stärken und zukunftsfest zu machen.“
Auch Samson trägt zum Wirtschaftswachstum in Offenbach maßgeblich bei. Das Unternehmen verlagert seinen Hauptsitz mit rund 2.000 Mitarbeitenden und neuen Produktionsstätten auf den Offenbacher Innovationscampus. Bau- und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß betont: „Die Baugenehmigung hat die Stadt Samson 2023 innerhalb von nur zehn Wochen erteilt und die ersten Mitarbeitenden werden bereits im Oktober 2025 im neuen Herz der Industrie in Offenbach ihre Arbeit beginnen.“ Gemessen an der Zahl der Mitarbeitenden handelt sich dabei um eine der größten Industrieproduktionen, die in Deutschland aktuell gebaut wird. Auch das hat bundesweit Aufmerksamkeit geschaffen: Im Januar 2025 besuchte der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz die Baustelle von Samson – es war der erste Besuch eines Bundeskanzlers in Offenbach seit 50 Jahren.
Für Offenbach ist der rund 35 Hektar große Innovationscampus schon heute als Erfolgsgeschichte zu bezeichnen, so Schwenke und Weiß. Über Jahrzehnte von Unternehmen wie Oehler, Hoechst, Alessa und schließlich Clariant genutzt, reicht die Geschichte des früheren Chemiestandortes rund 170 Jahre zurück. Die historische Zäsur und die neue Geschichte des Areals begann im Jahr 2019. Nach zweijährigen Verhandlungen erwarb die Stadt Offenbach die Grundstücke vom Spezialchemie-Unternehmen Clariant. Schon damals waren Oberbürgermeister Schwenke und Bau- und Planungsdezernent Weiß an den Gesprächen beteiligt. Das Ergebnis ist bekannt: Offenbach startete die Entwicklung der größten zusammenhängenden Fläche in Rhein-Main, um neue zukunftsfähige Unternehmen anzusiedeln.
Bereits 2021 erklärte Samson seine Bereitschaft, das Unternehmen von Frankfurt nach Offenbach – auf den neuen Innovationscampus – zu verlagern und dort weiter zu wachsen. „2019 war es durchaus ein Risiko, das Clariant-Areal zu kaufen. Ich habe es aber von Anfang an als eine ganz wesentliche Aufgabe für mich gesehen, diese Chance zu einem Erfolg zu führen“, betont OB Schwenke. „Der Innovationscampus ist der größte und wichtigste Baustein unser Strategie, Offenbachs Wirtschaft breiter und solider aufzustellen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und perspektivisch auch die finanzielle Situation der Stadt spürbar zu verbessern“, so Schwenke.
Ende 2023 begann die Samson AG mit den Arbeiten für ihren neuen Firmenstammsitz. Die Elektrofertigung des weltweit tätigen Industrieunternehmens im Bereich Mess- und Regeltechnik soll im Oktober 2025 in Betrieb gehen. Die gesamte Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant. Mit seiner „Fabrik der Zukunft“ investiert das Unternehmen rund 400 Millionen Euro in Gebäude, Maschinen und Anlagen. Laut Samson stellt das eine der umfangreichsten, privat finanzierten Investitionen in die industrielle Produktion in Deutschland dar.
Für die Stadt ist diese rasche Entwicklung durchaus eine Herausforderung: „Üblicherweise werden solche Flächen erst mit allen notwendigen Medien für Wärme, Strom, Wasser und Abwasser, aber auch mit Straßen und Plätze erschlossen. Erst dann kommen die Unternehmen. Auf dem Innovationscampus passiert alles parallel und zeitgleich. Das ist durchaus ein Kraftakt, der sehr viel Abstimmungsarbeit erfordert. Aber mit der städtischen Entwicklungsgesellschaft INNO Innovationscampus GmbH und der EVO AG als Wärme- und Energieversorger sind wir auf einem sehr guten Weg, um in enger Zusammenarbeit mit BioSpring und Samson alles rechtzeitig herzurichten, damit die Produktion dieser beiden Unternehmen gewährleistet wird“, erläutert Planungs- und Baudezernent Weiß. Die Fertigstellung der öffentlichen Erschließung hat in diesem Jahr begonnen und soll Ende 2027 abgeschlossen sein. „Was bis dahin noch nicht final fertig ist, wird übergangsweise mit Interimsanschlüssen sichergestellt.“
Bürgermeisterin Sabine Groß betont: „Mit der Entwicklung des Innovationscampus wird das bislang abgesperrte Areal zwischen Innenstadt und dem Stadtteil Bürgel endlich auch für die Offenbacher Bevölkerung wieder zugänglich. Wir entwickeln das Gebiet dabei so nachhaltig wie möglich.“ Sie verweist etwa auf das Klimakonzept der Stadt, das hier zur Anwendung kommt. „Geplant ist ein Innovationsband mit begrünten Straßen. Mehr als 200 zusätzliche Bäume werden gepflanzt und sorgen für Schatten. Eine moderne Regenwasserbewirtschaftung fängt Regenwasser auf, das zur Bewässerung der Grünanlagen genutzt wird. Dort, wo es produktionstechnische Vorgaben zulassen, werden die Dächer begrünt. Und um eine möglichst CO2-freie Produktion sicherzustellen, wird das Gelände an das Fernwärmenetz angeschlossen. Auch Photovoltaik und elektrische Energiespeicher werden zum Einsatz kommen“, so Groß.
Auch Stadtkämmerer Martin Wilhelm unterstützt die Entwicklung des Innovationscampus: „Für die Stadt sind diese Ansiedlungen ein großer Erfolg, der sich in absehbarer Zeit auch durch eine hohe Wertschöpfung in Form von weiteren nachgelagerten Ansiedlungen, zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen und neuen Arbeitsplätzen ausdrücken wird.“
Weitere Informationen zur Erschließung des Innovationscampus: www.offenbach.de/buerger_innen/bauen-wohnen/stadtentwicklung/innovationscampus/meldungen/bau-kommt-in-bewegung-26.05.2025.php
Alle Meldungen zum Innovationscampus finden Sie hier: www.offenbach.de/innovationscampus
Bildinformationen:
Foto 1: Visualisierung des Bauvorhabens. Copyright: BioSpring
Foto 2: Von links nach rechts: Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, die BioSpring-Gründer Dr. Hüseyin Aygün und Dr. Sylvia Wojczewski sowie die Leiterin der Wirtschaftsförderung Bozica Niermann.
Foto 3: Oberbürgermeister Schwenke im Gespräch mit dem hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein.
Foto 4: Von links nach rechts: Baudezernent Paul-Gerhard Weiß, Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, BioSpring-Gründer Dr. Hüseyin Aygün, hessischer Ministerpräsident Boris Rhein, BioSpring-Gründerin Dr. Sylvia Wojczewski und Bürgermeisterin Sabine Groß.
Foto 5: BioSpring-Aufsteller.
Foto 6: OB Schwenke mit den BioSpring-Gründern Dr. Sylvia Wojczewski und Dr. Hüseyin Aygün.
Foto 7: Von links nach rechts: Bürgermeisterin Sabine Groß, Baudezernent Paul-Gerhard Weiß, BioSpring-Gründer Dr. Hüseyin Aygün und -Gründerin Dr. Sylvia Wojczewski, Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, Stadtkämmerer Martin Wilhelm.
Copyright Fotos 2 bis 7: Stadt Offenbach / Yannic Bill