Reorganisationsprozess im Geschäftsfeld Mobilität der Stadtwerke ist erfolgreich abgeschlossen
26.06.2025
Die Stadtwerke Offenbach haben den Reorganisationsprozess im Geschäftsfeld Mobilität erfolgreich abgeschlossen. Die im sogenannten „Deckelbeschluss“ definierten finanziellen Vorgaben wurden – vor allem durch eine Reduktion des Busangebots, die Einstellung von Zusatzangeboten sowie Mehreinnahmen durch Sonderverkehre – erfüllt und für die Jahre 2022 bis 2024 sogar übererfüllt. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 konnte das Busangebot wieder ausgeweitet werden, ohne dass es für die Stadt zusätzliche Kosten verursacht.
Mit dem „Deckelbeschluss“ der Stadtverordnetenversammlung vom 10. Juni 2021 waren die Ausgaben für den ÖPNV für das Jahr 2022 auf 14 Millionen Euro und auf 13 Millionen Euro für die Folgejahre begrenzt worden. Erreicht werden sollte dies durch Einsparungen beim Busangebot und in den Betriebsabläufen sowie den weiteren Angeboten im Geschäftsfeld Mobilität. Einsparungen im Busangebot wurden bereits im Juli 2022 umgesetzt, Einsparungen im Betrieb und bei weiteren Angeboten folgten sukzessive im Rahmen eines Reorganisationsprozesses. Unterstützt wurde der Reorganisationsprozess vom Beratungsunternehmen kcw.
Erfolg trotz schwieriger Bedingungen
Vor 3 Jahren wurde das ÖPNV-Angebot in Offenbach reduziert. „Wir haben zusammen hart daran gearbeitet, dass das Angebot wieder ausgeweitet werden konnte – ohne Mehrkosten für die Stadt. Möglich geworden ist das, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Betriebsrat und die Geschäftsführung im Stadtwerke-Geschäftsfeld Mobilität gemeinsam mit dem Magistrat an einem Strang gezogen haben und sie nicht nur die Impulse des Beratungsunternehmens kcw aufgegriffen, sondern auch viele eigene Ideen eingebracht und umgesetzt haben. Ich danke auch den Stadtverordneten, die das derzeitige Angebot mit Beschluss vom 25.04.2024 als neues Mindestangebot festgelegt und damit nachhaltig für die Offenbacher Bürgerinnen und Bürger gesichert haben“, führt Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß aus.
Im Laufe des Reorganisationsprozesses musste das Verkehrsangebot im Juli 2022 zunächst um 550.000 Fahrplankilometer gekürzt werden. Durch Einsparungen und Mehreinnahmen konnte das Angebot dann zum Fahrplanwechsel 2024 wieder um 160.000 Kilometer ausgeweitet werden. Das Liniennetz wurde auf Basis von Fahrgastzahlen und-strömen so angepasst, dass nicht nur die Mehrzahl der Fahrgäste profitieren, sondern auch eine betriebliche Optimierung erfolgt ist: E-Busse können nun effizienter eingesetzt werden. In den Randzeiten und am frühen Sonntagmorgen konnte die Taktung verbessert werden. Durch balancehaltende Maßnahmen wurde das Angebot stabilisiert und attraktiver gestaltet: Zum Beispiel haben die Busse durch eine optimierte Ampelsteuerung nun Vorrang und hat sich damit ihre Pünktlichkeit verbessert. „2023 nutzten noch 12,4 Millionen Fahrgäste das Stadtbusangebot - 2024 waren es schon 14,6 Millionen. Das zeigt, dass das ÖPNV-Angebot angenommen und gebraucht wird“, so Bürgermeisterin Sabine Groß.
Auch intern wurde optimiert
Nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch interne Abläufe haben sich im Geschäftsfeld Mobilität der Stadtwerke verändert. „Wir haben in den letzten drei Jahren alle Kosten, Aufgaben und Strukturen im Betrieb auf den Prüfstand gestellt und es ist uns gelungen, den Ressourceneinsatz zu verbessern und durch Sonderverkehre zusätzliche Einnahmen zu generieren“, sagt Anja Georgi, Geschäftsführerin im Geschäftsfeld Mobilität der Stadtwerke. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben den Prozess mit viel Engagement und Kreativität vorangebracht und gute Ideen entwickelt, um Abläufe zu optimieren und Einnahmen zu generieren. Wir konnten vom Knowhow und den Erfahrungen unserer externen Berater profitieren und sie auf den ÖPNV hier in Offenbach und unsere Prozesse übertragen. Durch die Anpassung des Fahrplanangebots und die Reorganisation im Betrieb konnten in den Jahren 2022 bis 2024 rund 3,9 Millionen Euro weniger ausgegeben werden als durch den Deckel-Beschluss vorgegeben – und das trotz gestiegener Energiepreise und Löhne sowie hoher Inflation.
Blick in die Zukunft
„Der Deckel-Beschluss konnte trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen wie hohen Energiekosten und hoher Inflation sowie steigenden Löhnen unterschritten werden. Dafür gilt allen Beteiligten mein Dank“, sagt Stadtkämmerer Martin Wilhelm. „Die Potenziale für Effizienzverbesserung, zusätzliche Erträge sowie größere Einsparungen sind nun weitgehend ausgeschöpft. Gleichwohl werden kontinuierliche Verbesserungsprozesse fortgeführt, um Strukturen und Abläufe weiter zu optimieren.”
„In den nächsten Jahren stehen notwendige Investitionen in unsere Busflotte an, denn alte Fahrzeuge müssen turnusgemäß ersetzt werden”, so Michael Malkmus, Geschäftsführer im Geschäftsfeld Mobilität der Stadtwerke. „Die Kosten für den ÖPNV werden einerseits durch diese Investitionen und andererseits entsprechend der Inflation steigen. Die Wirtschaftlichkeit im Stadtwerke-Geschäftsfeld Mobilität aufrecht zu erhalten, bleibt eine Daueraufgabe.“