Fachstelle für Wohnungserhalt und Wohnungssicherung legt erfolgreiche Halbjahresbilanz vor
12.03.2025
Die Stadt Offenbach hat für Menschen, die von Wohnungslosigkeit, Wohnungsnot oder drohendem Wohnungsverlust betroffen sind, eine Fachstelle für Wohnungserhalt und Wohnungssicherung eingerichtet. Seit 1. Juli 2024 erhalten die Ratsuchenden dort eine kostenfreie und vor allem zeitnahe Beratung durch das FIP Frankfurter Privatinstitut für Psychische Gesundheit (FIP). „Mietschulden, bürokratische Überforderung, aber auch Konflikte mit den Vermietenden sind häufige Gründe für Menschen, sich an die Fachberatungsstelle zu wenden“, erläutert Bürgermeisterin Sabine Groß, die unter anderem auch als Dezernentin für das Wohnungsamt zuständig ist. „Ich bin froh darüber, dass wir die Ratsuchenden bei ihren Fragen zum Wohnungserhalt unterstützen können. Die positive Bilanz nach nur einem halben Jahr bestätigt die Notwendigkeit der Einrichtung einer solchen Beratungsstelle.“
Die FIP hat die Bilanz für das Jahr 2024 vorgelegt. Gemäß Jahresbericht 2024 wurden seit dem Tag der Eröffnung bereits 98 Personen (Stand 19.12.2024) von der Fachstelle beraten. Hierbei konnte in einigen Fällen das Problem bereits innerhalb eines Erstgesprächs gelöst werden. In anderen Fällen ist aus der Erstberatung ein fortlaufender, professionell unterstützter Beratungsprozess entstanden. Mit 39 Prozent bezogen sich die meisten Anfragen auf die Unterstützung bei der Wohnungssuche. In 20 Prozent der angefragten Fälle wurde die Fachberatungsstelle bei bereits erfolgter Kündigung des Wohnraumes und in 9 Prozent bei Vorliegen einer Räumungsklage aufgesucht. Nicht zu vernachlässigen sind weitere 15 Prozent der Anfragen zu Unterstützung in der Bewältigung von Konflikten, insbesondere zu den Vermietenden. 11 Prozent suchten Rat bei Mietschulden und 6 Prozent hinsichtlich finanzieller Unterstützungsmöglichkeiten.
Einige Fallbeispiele spiegeln die bereits erzielten individuellen Fortschritte und den Erfolg der Arbeit der Fachstelle wider:
So war unter anderem die erfolgreiche Unterstützung einer alleinerziehenden Mutter ein Lichtblick in schwierigen Zeiten. Aufgrund eines massiven Schimmelbefalls in der Wohnung, verursacht durch einen Wasserschaden, konnten nach intensiven Verhandlungen eine gemeinsame Übereinkunft mit der Hausverwaltung getroffen und die Konflikte beigelegt werden. Darüber hinaus erhielt die kleine Familie das Angebot einer neuen Wohnung.
Die Unterstützung der Fachstelle bietet gerade auch älteren Menschen eine besondere Sicherheit bei Fragen in Mietangelegenheiten. So suchte ein Rentner, der seit 45 Jahren in seiner Wohnung lebt, die Fachstelle wegen Unsicherheiten aufgrund eines Eigentümerwechsels und hinsichtlich seiner Mietzahlungen auf. Aus Sorge vor einer Kündigung traute sich dieser nicht, eigenständig bei der Hausverwaltung anzurufen. Nach einem gemeinsamen Anruf mit der Fachstelle konnten alle Unsicherheiten ausgeräumt werden.
Umfassende Unterstützung während des gesamten Prozesses erhielt zum Beispiel auch ein Ehepaar, das durch Krankheit und Jobverlust in Mietschulden geraten war. Die Fachstelle kämpfte gemeinsam mit dem Ehepaar um ihr Zuhause und unterstützte unter anderem bei der Beantragung eines Darlehens und eines Wohnberechtigungsscheins, bei der Kontaktaufnahme mit allen am Prozess beteiligten Personen und Institutionen sowie hinsichtlich der Möglichkeiten einer rechtlichen Beratung.
„Die hohe Anzahl der Anfragen in den ersten sechs Monaten belegt, dass sich die Fachstelle für Wohnungserhalt und Wohnungssicherung bereits in kürzester Zeit erfolgreich vernetzt, etabliert und im Hilfesystem der Stadt Offenbach bekannt gemacht hat“, resümiert Sabine Groß. „Die kontinuierlich steigende Anzahl an Anfragen und positiven Rückmeldungen zeigen, dass die Fachstelle nicht nur als Anlaufstelle für akute Wohnungsprobleme, sondern auch als präventive Beratungsstelle bei drohendem Wohnungsverlust wahrgenommen wird und somit einen unverzichtbaren Beitrag zur sozialen Stabilität und Lebensqualität in Offenbach leistet. Darüber bin ich sehr froh und ich danke den Mitarbeitenden der Fachstelle für ihre Unterstützung“, so die Bürgermeisterin abschließend.
Die Beratungs- und Büroräume von FIP befinden sich zentral am Marktplatz in der Ziegelstraße 8. Die Fachstelle ist telefonisch unter der Rufnummer 069 3486760 - 71 zu erreichen.
Offene Sprechzeiten gibt es montags von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 14 bis 17 Uhr und freitags von 10 bis 13 Uhr. Individuelle Terminabsprachen sind ebenfalls möglich.
Weitere Informationen:
https://fip-institut.de/teilhabe/ (Öffnet in einem neuen Tab)
E-Mail: wohnenfip-teilhabede
Instagram: @fip-institut