Stadt stellt zusätzliche Mittel bereit / Mehrkosten beim Neubau der Grundschule und Kita in „Bieber Nord“ belaufen sich auf eine Million Euro
09.05.2025
Der Magistrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für die Bereitstellung zusätzlicher Mittel in Höhe von einer Million Euro für die Grundschule mit Turnhalle und Kita „Bieber Nord“ ausgesprochen. Der Beschluss steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung. „Das Bildungszentrum wurde bereits im Juli 2024 erfolgreich eingeweiht“, erklärt Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß. „Über lange Zeit ist es uns gelungen, die Herausforderungen im Budget zu halten und mit unserer Kostenschätzung nahezu punktgenau zu liegen. Erst ganz zum Schluss machten Kostensteigerungen im Bauwesen sowie zusätzliche Leistungen eine Anpassung um eine Million Euro erforderlich.“ Die ursprünglich kalkulierten Gesamtkosten von 36,5 Millionen Euro mussten auf 37,5 Millionen Euro erhöht werden. Mit der Fertigstellung der Freianlagen im Dezember 2024 ist die bauliche Umsetzung abgeschlossen. „Obwohl die Fertigstellung des Bildungsbaus nun etwas länger gedauert und mehr gekostet hat als geplant: Die Investition in Bildung zahlt sich für uns als Stadt weiterhin aus“, betont Weiß.
Ursachen für die Kostensteigerung
Die Gründe für die Kostensteigerung sind vielfältig: Zwei Bauunternehmen für Trockenbau und Fassadenarbeiten machten Nachtragsforderungen geltend. Hinzu kamen höhere Anforderungen an Ausstattung und Technik. Auch neue gesetzliche Vorgaben zum Vogelschutz erforderten spezielle Markierungen an den Glasflächen, um Vogelschlag zu vermeiden. Diese beispielhaft aufgeführten und unvorhergesehenen Ausgaben konnten nicht mehr vollständig durch die Rückstellungen für Kostenrisiken gedeckt werden.
Einsparungen dennoch realisiert
Trotz der Mehrkosten konnten an anderer Stelle auch Einsparungen erzielt werden – etwa durch den Verzicht auf die Verkleidung von Stahlträgern im Bereich der Dachterrasse oder bei der Ausführung der Fassade. Die Einsparungen konnten ohne Einschränkung in der Funktionalität realisiert werden. „Mit dem Bildungszentrum schafften wir dringend benötigte Schul- und Kitaplätze im Neubaugebiet Bieber-Nord“, betont Weiß. „Zugleich setzen wir ein Zeichen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Das Grundschulgebäude ist räumlich als Ganztagsschule geplant. Die Schule bietet bereits für alle Schülerinnen und Schüler ein Ganztagsangebot nach Profil 3. Damit erfüllen wir schon heute den künftigen Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung“, so Weiß abschließend.
Hintergrund
Die dreizügige Grundschule bietet Platz für 300 Schülerinnen und Schüler in zwölf Klassen sowie eine Einfeld-Turnhalle. Die neue Kindertagesstätte stellt in sechs Gruppen Betreuungsplätze für 124 Kinder zwischen null bis sechs Jahren bereit. Das viergeschossige Schulgebäude und die dreistöckige Kindertagesstätte mit insgesamt 7.672 Quadratmetern Netto-Raumfläche sind in rund zwei Jahren Bauzeit auf einem mit 4.893 Quadratmetern vergleichsweise knappen Grundstück entstanden. Der Schulhof bildet das Bindeglied zwischen beiden Gebäuden. Die Schule wie auch die Kindertagesstätte sind barrierefrei und bieten damit die Voraussetzungen für ein inklusives Konzept. Weitere Informationen zum Gebäude finden sich hier: https://www.offenbach.de/buerger_innen/bildung/schulen/artikel-schulen/neubau-bildungszentrum-bieber-nord-eingeweiht02.07.2024.php
Stadt investiert in Bildung
Die Stadt Offenbach am Main investiert seit 2007 kontinuierlich in moderne Schul- und Kitagebäude. Grund sind steigende Schülerzahlen und das Ziel, optimale Lernbedingungen für die kommenden Generationen zu schaffen. Mit anteiliger Unterstützung von Bund und Land sind seit 2007 bis heute bereits über 404 Millionen Euro in den Neubau sowie die Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten geflossen. Heute lernen rund 50 Prozent der rund 18.700 Schülerinnen und Schüler in komplett neuen oder vollständig sanierten Schulgebäuden. Weitere 20 Prozent besuchen teilsanierte Einrichtungen, 15 Prozent gehen in Schulen, die aktuell umgebaut oder erweitert werden. Von insgesamt 2.472 Kitakindern in städtischen Einrichtungen gehen 80 Prozent in neue oder vollständig sanierte Kindertagesstätten. Derzeit sind Bauprojekte im Wert von rund 321 Millionen Euro für Schulen in Planung oder im Bau.
Das Hochbaumanagement des Amts für Planen und Bauen verantwortet als Eigentümervertretung und Bauherr die Maßnahmen. Es übernimmt die planerische Ausrichtung und Entwicklung der Projekte. Für die Projektsteuerung aller Sanierungs- und Neubauprojekte beauftragte der Magistrat die OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Offenbach. Im Auftrag der Stadt setzt die OPG viele Projekte der Stadtentwicklung um. Dazu gehören, neben der Projektsteuerung für den Bau und die Sanierung von Schulen und Kitas, die Entwicklung und Vermarktung des Hafenareals und des Innovationscampus.