Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Dämmung und neue Wohnungen mit Fertigteilen vom Werk / Im Franz-Liszt-Quartier beginnen die Arbeiten für die energetische Sanierung von sieben Gebäuden

09.05.2025

Mit dem Abbruch der ersten Dächer in der Richard-Wagner-Straße hat im Franz-Liszt-Quartier die umfangreiche energetische Sanierung des Wohnquartiers zwischen der Franz-Liszt-, Richard-Wagner-Straße und Weikertsblochstraße sowie dem Haus an der Weikertsblochstraße 56 begonnen. Eigentümerin der sieben älteren Mietshäuser aus dem Jahr 1954 ist die GBO Gemeinnützige Baugesellschaft mbh, eine Tochter der Stadtwerke Offenbach. Sie gibt die Arbeiten in Auftrag. Verbunden mit der Sanierung ist die Aufstockung der Häuser. Hier entstehen pro Haus jeweils zwei neue Dachwohnungen. Zudem werden die Häuser an die Fernwärmeleitung angebunden. Insgesamt investiert die GBO für die energetische Sanierung rund 10 Millionen Euro. 

Die Stadtwerke Offenbach arbeiten hier an einer weiteren Stellschraube, um das deutschlandweit vorgegebene Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Die jetzt anstehende Sanierung in dem Wohnquartier ist ein Offenbacher Beitrag dazu. Für die energetische Sanierung der Außenhülle nutzt die GBO das Verfahren der seriellen Vorfertigung. Dafür wurden bereits im vergangenen Oktober die Gebäude mittels Drohnenflugs vermessen. Aus den Daten wurde ein Punktmodell erstellt. Daraus stellt die Baufirma B&O aktuell die Holzfassadenmodule inklusiver neuer Fenster passgenau im Werk her. Die Firma B&O hat auch die beiden neuen Holzhybridhäuser in Modulbauweise errichtet, mit denen die großzügigen Freiflächen vor vier Jahren nachverdichtet wurden. 

„Die Vorfertigung im Werk ist vor allem für unsere Mieterinnen und Mieter in dem Wohnquartier eine große Erleichterung“, sagt Boris Kupke, der mit René Weber die GBO-Geschäftsführung bildet und deren Sprecher ist. „Die Arbeiten mit den fertigen Elementen gehen deutlich schneller, es gibt auf der Baustelle weniger Lärm und Dreck und es fahren auch weniger Lastwagen vor. Die Holzfassade selbst sieht nicht nur gut aus, sie ist wegen ihres nachwachsenden Rohstoffs auch nachhaltig. Sie sorgt dafür, dass die so gedämmten Häuser im Winter weniger geheizt werden müssen und sich im Sommer nicht mehr so stark aufheizen.“ 

Mit der seriellen Sanierung soll nach Lieferung der Module im Juni begonnen werden. Dann wird die neue Fassade eines Hauses in jeweils rund drei Wochen angebracht. Die konventionelle Erneuerung würde – je nach Bauweise – etwa drei bis sechs Monate pro Haus dauern.  Und auch die insgesamt 14 neuen Dachwohnungen mit je 60 Quadratmetern Größe sind mit den vorgefertigten Modulen in rund einem Monat aufgebaut, statt regulär in drei Monaten. 

Diesen Vorteilen stehen derzeit noch höhere Kosten entgegen, die aber durch Fördergelder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für serielles Sanieren wieder ausgeglichen werden. Nach Abschluss der Arbeiten wird bei den Häusern ein KfW 55 EE Standard erreicht. 

Die Mieterinnen und Mieter in den 42 Bestandwohnungen werden im Anschluss weniger heizen müssen, um in einer warmen Wohnung zu leben. Allerdings steigt auch die Miete nach der Sanierung: Im Durchschnitt kosten die Bestandswohnung dann pro Quadratmeter rund 2,40 Euro mehr. Das ist eine Erhöhung von rund 30 Prozent, die neue Durchschnittsmiete wird dann voraussichtlich rund 9,60 Euro pro Quadratmeter betragen. Die neuen Dachwohnungen werden voraussichtlich für 11,50 Euro pro Quadratmeter angeboten. 

Im Zuge der Arbeiten werden auch die alten Gasetagenheizungen und Gaseinzelöfen aus den Wohnungen ausgebaut. Sie werden dann mit Fernwärme versorgt. Es ist das Ziel der GBO, ihre Liegenschaften künftig ohne fossile Energieträger zu heizen und dabei wo immer möglich auf Fernwärme umzurüsten. Das ist auch die Vorgabe des Gebäudeenergiegesetzes, wonach jede neue Heizung auf der Grundlage von 65 Prozent Erneuerbaren Energien betrieben werden soll. 

Diese Umrüstung kann im Franz-Liszt-Quartier ohne größeren Aufwand umgesetzt werden, da eine Fernwärmeleitung durch die Weikertsblochstraße verläuft, so dass lediglich ein Umschluss zu einer Fernwärmeübergabestation erfolgen muss.

Das Gesamtpaket der energetischen Sanierung in dem Quartier wird durch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach zur Einspeisung von klimafreundlichem Strom in das Offenbacher Netz abgerundet. Zusätzlich bekommen die Mieterinnen und Mieter auch noch neue Balkone mit größerer Fläche vor ihre Wohnungen.  

Alle Arbeiten sollen bis Frühjahr kommenden Jahres abgeschlossen sein. 

Foto: Von den Häusern an der Richard-Wagner-Straße wurden die Dächer abgenommen, damit dort zusätzlicher Wohnraum mit Fertigmodulen entstehen kann. Copyright: Stadtwerke Offenbach 

Stadtwerke Offenbach 

Die Stadtwerke Offenbach gestalten, bewegen und pflegen Offenbach. Mit den Geschäftsfeldern Immobilien, Mobilität, Stadtservice und Veranstaltungen erfüllt das Unternehmen vielfältige Aufgaben für ein funktionierendes Stadtleben. Ein starkes, partnerschaftliches und vielfältiges Team packt gemeinsam an, um voranzukommen: Rund 1.000 Mitarbeiter*innen setzen sich täglich dafür ein, dass die Wege sauber und die Straßen gut befahrbar sind, dass sich Müll in Energie verwandelt, dass der Nahverkehr nachhaltig Fahrt aufnimmt, dass die Kanäle funktionieren, dass sich auf alten Flächen neue und innovative Räume entwickeln, dass die Menschen ein bezahlbares Zuhause finden und dass Rasen und Bühnen begeisternd bespielt werden. Neben der Daseinsfürsorge liegt ein Fokus auf Spenden & Sponsoring, um das soziale Miteinander in der Region zu stärken.

Das Geschäftsfeld Immobilien der Stadtwerke Offenbach Unternehmensgruppe 

Mit ihrem Geschäftsfeld Immobilien gestalten die Stadtwerke das Wohnen und Leben in Offenbach. Die Unternehmen GBM Service GmbH Offenbach, GBO Gemeinnützige Baugesellschaft mbH Offenbach, OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH und die INNO Innovationscampus GmbH & Co. KG unterstützen die Stadt Offenbach im Sinne einer positiven Stadt- und Standortentwicklung. Sie entwickeln, erschließen und unterhalten vielfältige Wohn- und Arbeitsräume sowie städtische Liegenschaften. http://immobilien.soh-of.de

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise