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Stadt Offenbach

Kulturdenkmal in der Fußgängerzone gesichert / Gebäude mit Postfiliale am Aliceplatz wechselt in den Besitz der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBO

12.05.2023

Eines der prägnantesten Gebäude in der Offenbacher Fußgängerzone hat den Besitzer gewechselt. Gestern hat die GBO Gemeinnützige Baugesellschaft mbH Offenbach, eine Tochter der Stadtwerke Offenbach, die Liegenschaft am Aliceplatz 10 gekauft. Es wird vom Landesamt für Denkmalpflege als Einzelkulturdenkmal geführt. Hier ist seit vielen Jahrzehnten eine Postfiliale untergebracht. „Die Liegenschaft in zentraler Lage in Offenbachs City kennen nahezu alle Offenbacherinnen und Offenbacher, die meisten haben hier schon mal ein Paket aufgegeben oder Geld abgehoben“, sagt Oberbürgermeister Felix Schwenke, der auch Chef der städtischen Wirtschaftsförderung ist. „Sowohl Magistrat als auch Wirtschaftsförderung haben es unterstützt, dass dieses Gebäude in die Hände der städtischen Gesellschaft GBO kommt.“

Schwenke verweist darauf, dass seit 2015 laut Zählungen des Handelsverbands Deutschland (HDE) 53.000 Läden in Deutschland schließen mussten. Auch für 2023 rechnet der Handelsverband in seiner Prognose mit dem Aus von rund 9.000 Läden. „In ganz Deutschland leiden die Innenstädte massiv, leider auch bei uns in Offenbach. Der Handel wird nicht mehr so zurückkommen wie früher, weil die Menschen viel im Internet kaufen. Mit dem Kauf dieses Gebäudes können wir nun sicherstellen, dass zumindest dieses Gebäude seinem Potenzial entsprechend so genutzt wird, dass die Fußgängerzone attraktiv bleibt. Da wir diese Möglichkeit leider nicht immer haben, freut es mich umso mehr, dass es hier geklappt hat.“

Das Gebäude am Aliceplatz 10 hat bisher einem Investor gehört „Wir haben nun ein rund 3000 Quadratmeter großes Grundstück und rund 6000 Quadratmeter Mietfläche im Herzen der Innenstadt im Bestand der GBO gesichert“, sagt Martin Wilhelm, Stadtkämmerer und Aufsichtsratsvorsitzender der GBO. „Nun sind verschiedene Nutzungen denkbar. Dabei wird auch untersucht, ob Teile der leerstehenden Büros zu einem vertretbaren Aufwand in Wohnungen umgewandelt werden können. Das ist Aufgabe der GBO und deckt sich zu 100 Prozent mit den Zielen des Zukunftskonzeptes Innenstadt.“

Die Liegenschaft besteht aus drei Gebäudeteilen. Im vorderen Teil des Altbaus aus dem Jahr 1884, der zum Aliceplatz gelegen ist, sind die Postfiliale und ehemalige Büros untergebracht, im hinteren Teil weitere Büros und eine kleine Hausmeisterwohnung. Der fünfstöckige neuere Anbau aus dem Jahr 1975 ist teilweise vermietet und wird als Technikstandort genutzt. Ohne vorherige hohe Investitionen eignet er sich vor allem als Lagerraum oder zur Unterbringung von weiterem technischem Equipment. Die Liegenschaft verfügt außerdem über 37 Stellplätze.

„Wir haben das Gebäude wegen seiner strategischen Bedeutung gekauft, weil wir uns als städtische Wohnungsbaugesellschaft angemessen an den Bemühungen um den Erhalt der Attraktivität der Fußgängerzone beteiligen möchten“, sagt Daniela Matha, die gemeinsam mit René Weber das Geschäftsführungsteam der GBO bildet. „Im Fall des Aliceplatzes haben wir gerne die Chance genutzt, hier die Innenstadt zu stärken, ergänzt René Weber. „Der Kauf von Bestandimmobilien, die nicht vorrangig zum Wohnen genutzt werden können, soll aber eine Ausnahme bleiben.“

Foto: Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, dass die Fußgängerzone gestärkt wird: Stadtrat Martin Wilhelm, GBO-Geschäftsführerin Daniela Matha, Oberbürgermeister Felix Schwenke und GBO-Geschäftsführer René Weber vor dem Gebäude mit der Filiale der Post, das jetzt zum Bestand der GBO gehört. Copyright: Stadtwerke Offenbach/Bernd Georg, georg-foto.

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