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Stadt Offenbach

Eine Sicherheitsinitiative Innenstadt und Elterntaxis bildeten die Kontroll-Schwerpunkte der Stadtpolizei im September

11.10.2024

Nach dem Beginn des neuen Schuljahres kontrollierte die Stadtpolizei vermehrt Elterntaxis, da diese nach wie vor sehr präsent sind. Dies hat sie auch konsequent im September an den betreffenden Schulen, insbesondere an Grundschulen, fortgesetzt. 

Im Fokus stand auch die Innenstadt. Ende September gab es eine viertägige „Sicherheitsinitiative Innenstadt“. Dabei ging es vor allem um die Verkehrssicherheit in der Fußgängerzone.

Ruhestörungen
Im September meldeten Bürgerinnen und Bürger 28 Ruhestörungen pro Woche in Gaststätten, Privathäusern und öffentlichen Plätzen. Gerade die erste Septemberwoche hatte es in sich, die Stadtpolizei wurde zu über 40 Ruhestörungen gerufen. Darunter auch Bauarbeiten mit einem Bagger am Sonntag. Den Bauarbeitern war wohl bewusst, dass dies verboten ist. Denn sie entfernten sich von der Baustelle als die Stadtpolizei eintraf, die schließlich gegen die verantwortliche Firma eine Anzeige einleitete.

Verkehr
Die Verkehrspolizei kontrollierte pro Woche im Schnitt an 26 Stellen die Geschwindigkeit und leitete zwischen 65 und 235 Verfahren wegen Überschreitens der Höchstgeschwindigkeit ein. Besonders viele Verwarnungen wegen Falschparkens und weiterer Verkehrsverstöße gab es in der ersten Septemberwoche, es waren 2.682. Für die Zulassungsstelle Offenbach wurden pro Woche zwischen 31 und 48 Kraftfahrzeuge zur Entstempelung erfasst. 

Mit fast 100 erheblichen Verkehrsbehinderungen begann die erste Septemberwoche. Dazu zählen beispielsweise zugeparkte Einfahrten, Schwerbehindertenparkplätze und temporäre Halteverbote. Wenn die Stadtpolizei die Fahrerinnen und Fahrer nicht erreicht, lässt sie die Fahrzeuge abschleppen. So wurden pro Woche zwischen 18 und 48 Fahrzeuge abgeschleppt, alle anderen erhielten eine teure Verwarnung. 

Vom 22. bis 25. September war die Aktionswoche zum Thema Verkehrssicherheit in der Fußgängerzone. Hierbei ging es vor allem um den Lieferverkehr, rücksichtslose Rad- und E-Scooterfahrende, aber auch um Lieferdienste, die mit schnellen E-Bikes unterwegs sind. Insgesamt waren 18 Ordnungshüterinnen und -hüter über 20 Stunden im Einsatz. Das Ergebnis: 232 Verkehrsteilnehmende wurden kontrolliert, zwölf Autos, acht Kleintransporter, zwei Lastkraftwagen und ein Motorrad waren unerlaubt in der Fußgängerzone unterwegs, weitere zwei Autos hatten dort verbotenerweise geparkt. 106 Fahrradfahrende fuhren zu schnell und wurden entsprechend belehrt. Die Stadtpolizei hielt auch 53 E-Roller-Fahrende an. Einer telefonierte während der Fahrt, ein anderer fuhr über eine rote Ampel und ein weiterer war zu jung für das Führen eines 20 km/h schnellen E-Rollers. Denn Jugendliche bis 14 Jahren dürfen nur einen E-Roller mit einer Geschwindigkeit von bis 6 km/h fahren. Insgesamt vier E-Roller-Fahrende handelten sich eine Anzeige ein, die anderen kamen mit einer Verwarnung davon. 

Hilflose Personen
Die Stadtpolizei wird regelmäßig zu hilflos wirkenden Menschen gerufen. Im September waren das zwischen sieben bis 20 Personen pro Woche. Nicht immer sind die Menschen so hilflos wie sie anfangs wirken. In der ersten Septemberwoche attackierte eine Person die eingesetzte Streife mit Schlägen und Tritten und drohte ihr sowie den Mitarbeitenden des Rettungsdienstes mit dem Tode. Die Streife brachte die Person schließlich in eine Psychiatrie. 

In der zweiten Septemberwoche waren es vor allem kranke, demente oder verwirrte Menschen, die medizinische Hilfe benötigten. Darunter eine demente Frau, die sich in ihrer eigenen Wohnung fremd fühlte. Sie beruhigte sich nach einer kurzen Führung und Gesprächen. Eine nackte Frau konnte davon überzeugt werden, sich wieder anzuziehen und nach Hause zu gehen. 

In der vorletzten Septemberwoche fiel ein Mann auf, der einen Rekordwert von 3,6 Promille vorwies. Er wurde an einen Rettungswagen übergeben. Ein Krankenwagen war auch notwendig für einen Mann im Hafenviertel, der nur mit OP-Hemd und Fixierbändern bekleidet, herumirrte. Bei der Fahndung nach einem vermissten autistischen sechsjährigen Mädchen beteiligte sich die Stadtpolizei mit allem zur Verfügung stehenden Personal. Es wurde glücklicherweise schnell aufgefunden.

Streifendienst und Gefahrenabwehr
Schon die erste Septemberwoche hatte es in sich. Aufgrund eines Großbrands in einem Batterielager sperrte die Stadtpolizei am Donnerstag von 2.30 bis 7 Uhr die Mühlheimer Straße, damit die Feuerwehr den Brand löschen konnte. Ebenfalls wegen eines Brandes im Wertstoffhof der ESO am 21. September war die Stadtpolizei mit der Feuerwehr, dem THW und der Landespolizei im Einsatz. 

Im September musste die Stadtpolizei mehrmals gegen gewalttätige Menschen vorgehen. Eine Person beobachtete in der ersten Septemberwoche durch ein Fenster, wie ein Mann im Nachbarhaus eine Frau schlug. Eine Streife fuhr schnell zum Haus, fand die Wohnung und nahm den Mann in Gewahrsam. Er wurde an die Landespolizei übergeben. Bei einem Streit zwischen zwei Männern vor der Stadtwache wurde sogar eine Eisenstange eingesetzt. Die auf der Wache befindlichen Streifen griffen ein und übergaben die Männer ebenfalls an die Landespolizei. In der Woche darauf warf ein Mann den Großteil seiner Wohnungseinrichtung aus dem Fenster. Verletzt wurde niemand. Eine Streife überzeugte ihn davon, einfach Sperrmüll anzumelden. 

In der dritten Septemberwoche griff die Stadtpolizei bei einem Ehestreit ein, bei dem ein Mann mit einem Hammer einen Großteil des Mobiliars beschädigt oder zerstört hatte. Die Streife erteilte ihm einen Verweis aus der ehelichen Wohnung. Zwei betrunkene Männer setzten bei einer Schlägerei auch Pfefferspray ein. Vor der Stadtpolizei wollten sie aber keine Angaben machen und vertrugen sich plötzlich prächtig. 

„Person auf den Schienen“ hieß es in der gleichen Woche in der S-Bahnstation am Marktplatz. Der Zugverkehr stoppte sofort und eine Streife half einer Zwölfjährigen ihren dreijährigen Bruder im Gleisbett einzufangen, der ihr dahin ausgebüxt war.

Auch tierische Einsätze gab es in diesem Monat. Eine Streife fand mehrere tote Tauben und ausgestreutes Futter auf dem Schillerplatz. Sie entnahm Proben des Futters, die vom Veterinäramt auf Gift untersucht wurden. Die Tiere wurden mitgenommen und das restliche Futter sofort durch die Straßenreinigung entfernt. Eine angeblich tagelang auf einem Balkon ausgesperrte Katze konnte nicht gefunden werden. Eine gemeldete „riesige Vogelspinne“ in einer Wohnung stellte sich als verstorbene Nosferatu-Spinne heraus. Diese mittlerweile in weiten Teilen Deutschlands heimische Spinnenart ist zwar giftig, ihr Biss entspricht aber in etwa dem einer Wespe. Ein Tierarzt des Veterinäramtes untersuchte einen Hund, den sein Halter auf der Straße mit einer Leine schlug und trat. Der Halter muss sich nun wegen Tierquälerei verantworten. Eine Vermieterin bat die Stadtpolizei um Hilfe, als sie in der zwangsgeräumten Wohnung einer Mieterin eine Katze fand. Das seit mehreren Tagen nicht versorgte Tier war wohlauf und wurde ans Tierheim übergeben. Die Stadtpolizei wurde auch gerufen, weil ein Waschbär das Wohnzimmer einer Offenbacher Wohnung belagerte. Dieser war beim Eintreffen der Streife bereits geflüchtet, hinterließ jedoch deutliche Kratzspuren.

Die Stadtpolizei war jede Woche bei verschiedenen Gewerbekontrollen im Einsatz. Aufgrund von erheblichen Hygienemängeln ließ das Gesundheitsamt ein Kosmetikstudio schließen. Eine Nachkontrolle ergab, dass der Betrieb wiederaufgenommen wurde. Die Streife ließ das Studio durch einen Schlüsseldienst öffnen, nachdem die Betreiber sich weigerten, freiwillig zu öffnen. 

In der letzten Septemberwoche meldeten die Nachbarn einer Familie eine Kindeswohlgefährdung. Beide Erziehungsberechtigten waren tagsüber so betrunken, dass sie nicht in der Lage waren, sich um ihr siebenjähriges Kind zu kümmern. Der Notdienst des Jugendamts nahm das Kind in Obhut.

Ein weiterer Schwerpunkt der Stadtpolizei waren neben der Kontrolle von Schulwegen und Elterntaxis auch die Kontrollen von Spielplätzen und Schulhöfen, die gerade in den Abendstunden widerrechtlich genutzt werden.

Aufenthaltsermittlungen
Die Stadtpolizei musste auf Anfrage von Ämtern diverse Aufenthaltsermittlungen durchführen. Hierbei geht es in erster Linie um die Überprüfung ehelicher Lebensgemeinschaften und um Fälle, in denen dringende behördliche Post aufgrund nichtvorhandener Briefkästen oder Klingeln nicht zugestellt werden konnte.

Hintergrund
Die Stadtpolizei gehört zum Offenbacher Ordnungsamt und berichtet auf dem städtischen Internetauftritt unter www.offenbach.de/stadtpolizei wöchentlich über ihre Einsätze. Darüber hinaus gibt sie einmal im Monat über den Presse-Newsletter einen kurzen Überblick über die Einsätze im vorherigen Monat.

Wer sich für die ausführlichen Wochenberichte interessiert, kann alle unter www.offenbach.de/stadtpolizei-berichte nachlesen. 

Mehr zur Erreichbarkeit der Stadtpolizei: www.offenbach.de/stadtpolizei-kontakte

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